Am nächsten morgen ging wieder jeder seinen eigenen weg. mit uns im bus fuhr auch amnon, ein israeli den wir breits in tagong kennengelernt hatten. auch er wollte eigentlich sein visum in shangrila verlängern... wir kamen am späten nachmittag in leshan an. in der stadt steht die größte sitzdende buddha-statue der welt, aslo ein beliebstes reiseziel. da es sonst nicht viel in der stadt gibt, kommen fast alle touristen nur für einen tagesausflug von chengdu aus vorbei. dementsprechend war es wirklich schwierig eine billige unterkunft für uns drei zu finden. wir irrten ein wenig in der innenstadt rum, bis wir beschlossen einen local um hilfe zubitten.
amnon sprach zwei mädels an, die gerade aus einem taxi stiegen. die eine von den beiden konnte sogar ein wenig englisch sprechen. sie ließ alles stehen und liegen und bot uns direkt ihre hilfe an. sie lotste uns in den bus und führte uns in ein hotel, welches uns aber zu teuer war. nach einer kurzen disskusion mit dem hotelpersonal zückte sie ihre ec-karte und bezahlte uns das zimmer für die ersten nacht! wir kamen aus dem stauen nicht mehr raus! für die zweite nacht hatte sie uns das zimmer noch auf einen tollen preis runtergehandelt. nach den verhandlungen führte sie uns ins zimmer und kochte uns einen tee. bereits auf dem weg zum hotel schickte sie ihre nichte los, um uns etwas zu essen zu besorgen. nicht genug kaufte sie uns noch getränke - für jeden 3 verschiedene, da sie sich nicht sicher war, was wir mögen. wir waren völig sprachlos.
als dankeschön wollten wir sie zum abendessen einladen, dies lehnte sie aber ab und schlug uns stattdessen vor am nächsten abend für uns zu kochen. nach diesem erlebnis waren die letzten etwas deprimierenden tagen völlig vergessen. am abend gingen wir mit amnon spazieren. Spontan gingen wir in eine karaoke bar (wenn schon china dann auch karaoke) in der wir von den chinesen aufgefordert wurden zu singen. die chinesen lieben karaoke, können alle super singen und nehmen das verdamt ernst. als wir dann an der reihe waren, wurde trotz unseres furchtbaren gesangs applaudiert. nach ein paar bieren in der bar gingen wir in ein restaurant um den berühmten sechuan hotpot zu probieren. bei diesem gericht sucht man sich mit fleisch und gemüse gespickte spieße aus und lässt diese in einem topf mit brodelndem öl, gewürzen und einem fisch gar werden. leider vertrug ich das gar nicht und musste in der nacht noch mehrmals kotzen...shit!
mit einem immer noch bodelndem magen machten wir uns am nächsten tag auf zum psb (public security bureau) um unser visum zu verlängern. die verlängerung war eigentlich völlig easy. nur hatte unser hotel keine registrierung für uns gemacht. das wurde dann im laufe des tages nachgeholt..und wir mußten nur 5 stunden im psb rumlungern, mit brodelndem magen :( . am nächsten tag konnten wir dann direkt unser neues visum abholen. 30 weitere tage china - jiiiipiiiie!!!!!
am abend besuchten amnon, fabi und tan (ein malaye mit dem amnon ein paar tage zuvor unterwegs war und der erst ein tag nach uns in leshan eintraff) tin tin (das nette chinesische mädchen). ich verbrachte den abend allein im hotel und versuchte meinen geschundenen magen zu beruhigen. nach dem abendessen lud tin tin die jungs in eine karaokebar ein. sie saßen zu viert in einem eigenen separet und tranken und sungen bis in die morgenstunden. das gleiche wurde dann am nächsten abend wiederholt - diesmal war auch ich wieder dabei!
schweren herzens verabschiedeten wir uns in der nacht von unserer liebgewonnenen neuen freundin.
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