Oder: Wir sind am Start und die Welt ist groß Wir ham’ kein Ziel, aber wir fahr’n los unser Zug ist abgefahr’n doch wir sitzen drin Niemand kann ihn stoppen, wir werden weiterrocken ..

Mittwoch, 24. August 2011

VIETNAM - Hanoi 04.08. - 06.08.2011


Die Zugfahrt von Nanning nach Hanoi war sehr entspannt. Unser Abteil teilten wir uns nur mit zwei freundlichen Chinesen, die anderen 2 Plätze blieben frei. Der ganze Zug bestand auch nur aus zwei Waggons die insgesamt vielleicht zu 40 % besetzt waren. An der chinesischen Grenze mußten wir dann alle mit unserem kompletten Gepäck aussteigen, ins Grenz-Zoll-Bahnhofsgebäude...und eine Pinkelpause später ohne Kontrollen wieder rein in den Zug. Hmm, eine nächtliche extra Sportübung.

Danach erreichten wir den vietnamesischen Grenzposten und mußten unsere Uhren wieder eine Stunde zurückstellen. Wie schon bei der Einfahrt in Rußland war unser Visum erst ab 24/0 Uhr gültig...wir waren aber die einzigen die sich Gedanken darüber machten.
Die vietnamesischen Beamten klatschten uns einfach einem Stempel vom 3.8.2011 neben unser Visum gültig ab dem 4.8.2011 in den Pass. Um halb eins oder so wurde dann das Licht ausgelöscht und wir durften einschlafen.


 
 
Gooooooooooood morning Vietnam!!!!!



So fangen warscheinlich 99 % aller Vietnamreiseberichte an. Vielleicht hätte unser auch so angefangen, aber unser morgen fing erstmal viel zu früh an um gut zu sein (wir erreichten Hanoi um 4 Uhr...statt der erwarteten zwischen 6 und 7 Uhr) und dann, kaum aus dem Zug nervten uns ca. 20 Taxifahrer die uns alle ins Stadtzentrum bringen wollten. Puh, zu früh für Konversation und Preisverhandlungen wir flüchteten.

Aber es dauerte bestimmt eine Viertelstunde bis wir den Letzten überzeugt hatten das wir kein Intresse am Taxifahren hatten. Wir hatten gehört das viele Touristen auf alle erdenklichen Wege von den Taxifahrern übers Ohr gehauen werden. Darauf hatten wir kein Bock! Und da es eh noch so früh war, beschloßen wir die 5 km zu unserem Hostel zu laufen.


Wir waren auch nicht allein, ein Junge aus Venezuela der ähnliche Taxi-Horror-Verarschungsgeschichte gehört hatte begleitete uns. Es ging über den Roten Fluß ans andere Flussufer. Hier verschnauften wir ein wenig.

Die Sonne war schon aufgegangen und viele Vietnamesen trafen sich schon zu gemeinschaftlichen Tai Chi Übungen oder anderen sportlichen Aktivitäten. Eigentlich alles sehr schön...nur die Heroinspritzen auf dem Boden trübten das Bild ein wenig. Egal weiter ging es in die Altstadt zu unserem Hostel.



Ich muss schon zugeben, dass wir beide wohl einen kleinen Kulturschock hatten, als wir all die Vietnamesen am frühen morgen sahen. Erstmal die tausenden Roller fahrer, die Frauen mit ihren spitzen Palmblatt-Hüten und das ganze Fleisch, die Fische und Krebse die auf den Gehwegen zerhackt und verarbeitet wurden. Sandra fand eine Frau am fürchterlichsten, die ein Frosch nach dem anderen aus einem Sack holte, aufschnitt und die Gedärme auf dem Bürgersteig warf.

Im Hotel angekommen gab es erstmal ein Frühstück bestehend aus einem Speigelei und einem kleinen Baguette :) Baguettes sind ein Überbleibsel der französischen Kolonialzeit. Hammer! In China hatten wir uns so lange nur von Haferflocken mit Milch zum Frühstück ernährt. Brot gab es nicht! Die nächsten 2 Tage verbrachten wir damit uns vor der drückenden schwülen Hitze zu verstecken, durch Hanoi zu wandern, gesund von einer Erkältung zuwerden und uns an die Vietnamesen zu gewöhnen.

Was uns beiden in Hanoi besonders gefallen hat war, dass sobald man ein Schritt vor das Hotel gesetzt hatte, man mitten im Leben der Vietnamesen steckt. Alles spielt sich auf dem Bordstein oder der Straße ab. Jedes Geschäft, jede Werkstatt, jeder Metzger, jeder Friseur nutzt den den Bordstein als erweiterten oder Haupt-Arbeitsbereich. Privatsphäre spielt wohl eher eine untergeordnete Rolle.

Fast jeder hält sich einen oder 10 Vögel die er in einem Käfig vor seinem Haus aufhängt. Überall sind Moppeds, wirklich überall! Viele Preise werden in vietnamesischen Dong oder US Dollar anegegeben - dass heißt: immer umdenken!. In der Altstadt wimmelt es von "westlichen" Touristen. Wir sahen das erstemal seit Russland wieder "weiße" Kinder! Aber das krasseste waren sie Bahnschienen die mitten zwischen den Häuserblogs, quasi durch den Vorgarten verlaufen. Angsteinflößend.








Ein wenig reizüberflutet aber wieder gesund verließen wir diese lebendige Metropole in Richtung Cat Ba Island und somit dem Meer!!!!!

Montag, 22. August 2011

Nachtrag Mongolei

Hallo,
Haben nach vier Monaten heraus gefunden wie man videos hochlädt :)
Deshalb gibt es jetzt noch einen kleinen Nachtrag zur Mongolei, den berühmten Kehlkopüfgesang:

Der Djingis Kahn Song!

Grüße aus Saigon an alle!!!

Nanning 31.07. - 03.08.2011


Eine große Stadt, ohne wirkliche Sehenswürdigkeiten. Einziger Grund für die meisten Touristen dises Stadt zu besuchen sind die Busse und Züge die nach Vietnam fahren.
Ein Hotel zu finden war nicht wirklich schwer, gegenüber dem Hauptbahnhof stiegen wir in einem großen Komplex ab. Die billigste Zimmerkategorie war leider nicht mehr frei also nahmen wir das nächst teuere Zimmer für 9 Euro. Wow, wir bekamen mal wieder ein echt schönes Hotelzimmer für die nächsten 3 Tage. Einziges Manko, kein Internet.


Wir hatten im Internet und Reiseführer gelesen, dass einige Hostels einen Visa-Service für Ihre Gäste for free anbieten. Wir suchten eines in unserer Nähe um uns darüber zu informieren ob Sie unsere ggf. gegen einen kleinen Betrag mit machen könnten oder uns zumindestens sagen könnten was das Vietnamesische Konsulat alles benötigt, wenn wir selber dahin gehen würden. Zu unserer Überraschung boten Sie uns an auch uns die Visa ohne Aufschlag zu besorgen. Umsonst? In China? Ich fragte nochmal nach und sagte dem jungen Mädchen das wir aber keine Gäste in Ihrem Hostel sind, trotzdem umsonst. Wow. Mittwoch morgen würden Sie fertig sein. Wir hatten eigentlich schon damit gerechnet 2 Tage auf dem Konsulat zu verbringen. Um so besser.


Somit hatten wir viel Zeit zu essen die Stadt ein wenig anzugucken und uns alles mögliche zu besorgen was wir uns auf unsere Einkaufslisten geschrieben hatten. Das Essen war in Nanning wirklich sehr preiswert, von diesem Überangebot machte ich leider einmal zu viel gebrauch und besorgte mir abend noch was zu essen....der nächste Tag war... fürn arsch!
Egal, wir guckten uns einfach 3 Staffeln von Stromberg an :)

Unseren letzten Tag in China begannen wir mit einem super Frühstück, danach besorgten wir unsere Pässe samt gültigen Visum. Danach ging es zum Bahnhof. Wir fragten, ob es für den abend noch Tickets nach Hanoi gibt. "Nein heute nicht mehr". Wir grübelten und fragten noch zweimal ob es irgendwelche Plätze im Zug nach Hanoi gibt, zur Not auch hart-seater Plätze. Nein. Aufeinmal fing der Bahnbeamte an zu fragen, ob wir heute nach Hanoi wollen und wir nickten. Sofort druckte er 2 Fahrkarten für den heutigen Tag aus...das soll mal einer verstehen? Richtig nett fanden wir das die Tickets neben chinesisch auch in russisch und deutsch waren und der Preis auch in Schweizer Franken angegeben wurde.



wir verließen china noch am selben abend im sonnenuntergang und wurden ein wenig wehmütig. ob es nun am sonnenuntergang oder an der tatsache das china nun vorbei sein sollte lag, wussten wir nicht...
wahrscheinlich beides! wir hatten eine großartige zeit, haben viele interessante orte gesehen, konnten in die tiefen der chinesischen kultur eintauchen und lernten wundervolle menschen kennen, die wir mit sicherheit nicht vergessen werden. mit unseren gedanken bei Hofi und Chirgu, Dirk und Jongan, Amnon und Tin TIn und alle anderen die unsere wege in china begleitet haben wurden wir vom sanften rütteln des zuges in den schlaf gewogen....


Yangshou 23.07. - 30.07.2011


Wenn man den Chinesen glaubt ist Yangshu der schönste Platz auf unserer Erde. Die Aussiecht ziert sogar die 20 Yuan Geldnote. Um diesen Platz genug Aufmerksamkeit zu schenken blieben wir auch gleich eine ganze Woche hier. Wir erholten uns erstmal von dem ganzen Reisestress und dem hohen Reisetempo der letzten Tage und leckten unsere Wunden. Yangshu ist wirklich schön. Überall stechen hohe Karstfelsen aus dem Boden und dazu fließen noch 2 schöne Flüsse durch die Landschaft.


Unseren Ersten Tag verbrachten wir einfach nur mit Baden, seit dem 30 Sekunden Bad im Baikalsee war das unsere erste Möglichkeit dazu. Flussabwärts fanden wir eine wirklich schöne Stelle an der sich ein paar Lokals wuschen und nach Schnecken tauchten. Innerhalb der Stadt die aus zwei Hauptstraßen mit vielen Bars, Restaurants und Hotels besteht schoben sich jeden abend die Touristenmassen. Es gab sogar neben Pizza, Pasta, indischem Essen usw. einen Laden der Schnitzel und Bratwurst für ca. 8 Euro verkaufte. Bei dem Preis beschlossen wir lieber noch auf diese Delikatessen zu verzichten.


Tagsüber den chinesischen Touristenmassen zu entkommen war nicht schwer. Alle (wirklich alle) Chinesen lassen sich auf einem Bambusboot die Flüsse herunterfahren. Wir nahmen uns einfach ein Fahrrad und fuhren größtenteils allein am Ufer entlang. An den Stellen die uns gefielen, sprangen wir in den Fluß und kühlten uns ab. Wenn uns mal jemand überholte war es meißt ein Truck mit Bambusflößen oder Bambusfloßfahrern an Bord. Stromaufwärts können die Dinger leider nicht fahren. Es war wirklich toll sich einfach außerhalb Yangshous innerhalb der Dörfer zu verirren und die verrückte Landschaft zu genießen.


Die weiteren Tage verbrachte wir noch mit wandern, baden und relaxen. Zu unserer Freude trafen wir auch unser Amerikanisches Geschwisterpäärchen vom Emei Shan hier wieder. Was uns noch gefiel waren die kleinen schulkinder die einem oft in der Stadt begegneten und mit einem redeten um Ihr englisch zu verbessern.
Am Sonntag morgen ging es dann mit dem Bus weiter, zurück nach Nanning - unserer letzten Station in China.


















Kunming 22.07.2011


Der erste Weg führte uns vom Busbahnhof zum (Zug-) Hauptbahnhof. Wir wollten probieren hard-sleeper Plätze nach Guilling zu bekommen. Eigentlich war uns klar das es nicht klappen würde, Kunming ist der zentrale Knotenpunkt in Yunan und Guilling (bzw. Yangshou) ist das Traumreiseziel für die Chinesen und es waren immer noch Ferien. Da wir als Ausländer aus irgendeinem Grund an den Schalter mit der kürzesten Schlange durfen, wurden unsere Vorängste bestätigt, kein hard oder soft sleeper Platz in den nächsten Tagen. Hard-seater erst wieder in zwei Tagen - mist, was sollen wir so lange machen in Kunming?


Sandra hatte die Idee des Tages, wir besorgten uns einfach hard-seater Plätze nach Nanning, von da aus würden wir bestimmt noch ein Ticket nach Gulling bekommen und wenn nicht könnten wir uns schonmal um das Vietnam Visum kümmern falls wir noch zwei, drei tage warten müssten.
OK, mit den Ticktets in der Tasche gings auf Hotel suche. Alle Hotels waren ausgebucht. Wir brauchten bestimmt eine Stunde bis wir was fanden. Wir mußten in den Sauren Apfel beißen und bezahlten ca. 15 Euro...damit wurde es das teuerste Hotel während unseres kompletten China Aufenthaltes :)





Dafür war es aber auch wirklich schön. Den Abend verbrachten wir damit durch die Stadt zu wandern und unseren Heißhunger auf Fast Food zu stillen. Da der Zug erst gegen abend fuhr hatten wir den nächsten Tag viel Zeit um weiter durch die Stadt, die Parks und die Geschäfte zu bummeln. Dann ging es weiter nach Nanning mit dem Expresszug, nur 13 Stunden sitzen. Immer mit Licht an. Trotzdem war die Fahrt soweit ok und wir kamen nächsten morgen totmüde in Nanning an. Wir hatten Mal wieder Glück und bekammen noch 2 Sitzplatztickets nach Guilling mit nur einer Stunde Wartezeit :)


Leider wurde diese Fahrt zu der schlimmsten in ganz China. Auf den beiden Sitzplätze gegenüber von uns saß eine Omi, eine Mutter und zwei Kleinkinder. Die Beiden machten uns die 6 Stunden Fahrt zur Hölle. Durchgehend wurde geschrien, gequängelt, geärgert oder unsere Lesezeichen aus unseren Büchern gezogen. Das die beiden Erwachsenen kiloweise Essen und Süßigkeiten in Sie reinstopfte half leider auch nicht. Da wir beide kaum zum Schlafen kamen dachten wir über die folgen der Einkindpolitik und dem dadurch entstehenden emperor (Kaiser) - Syndrom nach. Die Chinesen verhätscheln ihre Kinder teilweise wirklich sehr wie den letzten Kaiser. Brrr - eine Welt voller Einzelkinder :)
Aber auch diese Fahrt überlebten wir, wenn auch genervt und mit Augenringen. Als Belohnung wartete direkt vor dem Bahnhof der Bus nach Yangshu auf uns. Eine Stunde später hatten wir unser nächstes ZIel nach ca. 24 Stunden erreicht...