Wir hatten schon von vielen Reisenden gehört, dass
Myanmar ein wunderschönes Reiseland sein soll. Da es sich erst langsam für
Touristen öffnet soll es im Gegensatz zu seinen Nachbarländern Laos, Kambodscha
und Thailand noch sehr ursprünglich und die Menschen noch nicht – berührt und
vom Geld der Touristen beeinflusst, besonders offen und freundlich sein. Für
viele Langzeitreisende ist Myanmar ein Highlight ihrer Reise. Das alles hörte
sich natürlich wunderbar für uns an und nach einem halben Jahr auf dem
indischen Subkontinent waren wir auch wieder bereit für Süd-Ostasien mit seiner
guten leichten Küche, immer lächelnden Gesichtern und dem satten Grün der
Reisfelder.
Vom Flugzeug aus konnten wir die ersten Blicke auf
Myanmar erhaschen. In den Wolken des Monsuns sahen wir nichts weiter als weite
Felder, unberührte Natur und immer wieder riesige weiße und goldene Stupas die
aus der grünen Umgebung herausstachen.
Das alles sah wirklich nach einem Abenteuer aus! Wir kamen am späten Nachmittag
mit einem voll mit Touristen gefüllten Flugzeug am Yangoner Flughafen an. Der
Flughafen wirkte sehr, sehr modern und brandneu. Fotos durfte man davon aber
nicht machen. Ein paar Asiatische Touristen wurden sofort lautstark darauf
hingewiesen die Kameras wegzupacken. Am
Ausgang wartete schon die Touristeninformation mit Karten und wertvollen Tipps
auf uns. Wir versuchten direkt im Gegensatz zu allen anderen Touristen mit den
Öffis in die Stadt zu kommen.
Nach ein paar Minuten zu Fuß erreichten wir einen
Pickup-Parkplatz, wo auch schon direkt ein halb gefüllter Wagen auf uns
wartete. Ohne großes Aufsehen wurde unser Rucksack aufs Dach geschmissen und
wir quetschten uns mit den anderen Passagieren auf die Ladefläche. Im Anschluss
daran mussten wir einen Bus nehmen, der uns nach Chinatown bringen sollte.
Neben der anderen Schrift haben die Burmesen allerdings auch andere Zeichen für
Zahlen und so mussten wir bei jedem Bus der anhielt nachfragen, ob das nun
unser sei. Ein nettes burmesisches Paar nahm sich unser an und half uns den
richtigen Bus zu erwischen. Wir fuhren nun durch ganz Yangon, vorbei an
riesigen Einkaufsmalls, großen Reklameplakaten und vielen dicken Autos. Etwas
ernüchternd, wo wir uns Myanmar doch so ursprünglich vorgestellt hatten und hofften
das hier der Westen noch nicht Einzug gehalten hatte und wir uns vor Coca Cola
und Co verstecken konnten. Leider kamen wir dafür wohl wieder mal zu spät!
Nach einer Stunde kamen wir dann endlich mittlerweile im
Dunkeln in Chinatown an und begaben uns direkt auf die Suche nach einem
geeigneten Schlafplatz und wurden dabei direkt nochmal desillusioniert. Die
Preise waren wirklich unverschämt hoch und die Zimmer fürchterlich! Für ein stinkendes,
Schuhkarton großes Zimmer ohne Fenster und Bad bezahlten wir nun 15$, unsere
teuerste Unterkunft seitdem wir Moskau verlassen hatten! Immerhin war ein
Frühstück mit drin und die anderen Gäste unseres Hotels waren alle nett und
aufgeschlossen und beim gemeinsamen Frühstück geschah es dann öfter, dass man
hängen blieb und stundenlang quatschte. Dort lernten wir auch einen etwas
älteren Herrn aus Deutschland kennen, der seit mehreren Jahren durch Asien reist.
Er hatte seinen super Job bei Siemens nach 40 Jahren hingeschmissen und
erkundete nun die Welt. Da er so gut wie fertig mit seinem Myanmar Aufenthalt
war, gab es natürlich wertvolle Tipps für uns und viele viele Geschichten über
die Regierung, die eingeschüchterte Bevölkerung und aktuelle Probleme in
Myanmar.
Wir wussten ja bereits das Myanmar eine Militärregierung hat und Menschenrechtsorganisationen
der Regierung und Armee Menschenrechtsverstöße wie Zwangsarbeit, Zwangsräumung
von Dörfern, Folter, Vergewaltigungen und Einsatz von Kindersoldaten in den bis
heute andauernden Kämpfe gegen Aufständische
vorwerfen, vor allem gegen ethnische Minderheiten.
Was uns nicht bewusst war, waren die Ausmaße der
Unterdrückung. So soll es zum Beispiel ein Gesetz geben, welches den Kontakt
zwischen Einheimischen und Touristen verbietet. Überall gibt es Spitzel, selbst
im Bekanntenkreis und in der Familie kann man nicht offen reden. Sobald man
gegen Regeln verstößt wird man für Jahre ins Arbeitslager geschickt und
verschwindet einfach.
Die ganzen Preise für Touristen werden angeblich von der
Regierung festgesetzt und müssen dann von den Hotels/Busgesellschaften usw.
abgeführt werden. Also finanzieren wir diese furchtbare Regierung und fördern
dadurch die Unmenschlichkeit in diesem Land bei den einzelnen Bürgern kommt
leider nicht besonders viel Geld an. Außerdem wird strikt vorgegeben in welchen
Teilen des Landes man sich als Ausländer aufhalten darf und in welchen Hotels
man übernachten darf, ein freies Reisen war somit also ausgeschlossen.
Zwischen Fabi und mir gab es zu Beginn viele
Diskussionen, ob wir nicht unsere Reise in diesem Land abbrechen sollten… wir
entschlossen uns dennoch ein bisschen wiederwillig den Trip fortzusetzten um
uns ein eigenes Bild zu machen.
Neben unseren vielen Gesprächen guckten wir uns natürlich
die Stadt an und unternahmen viele Spaziergänge zu den verschiedenen Pagoden,
dem Fluss und den bunten Märkten der Stadt.
Hier in Chinatown wirkte Yangon tatsächlich noch wie aus
anderen Zeiten. Die Häuser sahen ganz schön runtergekommen aus, die Gehwege
wiesen große Löcher auf die steil in die Kanalisation führten und fast jeder
der Einheimischen lief im Lungy dem traditionellen Wickelrock
rum.
Bei unserer Tour endeckten wir ein kleines Kloster, in dem gerade eine Feier zu Ehren eines Jungen stattfand der für die nächsten 2 Jahre als Mönch im Kloster leben sollte. Prompt wurden wir zum Essen eingeladen und sehr freundlich aber auch etwas schüchtern und zurückhaltend bewirtet. Ob das Verhalten nun an dem Verbot der Regierung lag oder das einfach die asiatische Zurückhaltung war konnten wir nicht einordnen. Nach unserer intensiven Zeit in Nepal, Indien und Sri Lanka wo die Menschen laut, aufdringlich und forsch sind, man sich aber immer willkommen fühlt und einem immer bewusst ist, dass die Einheimischen die Ausländer gern haben war die vornehme Zurückhaltung zu Beginn schwer für uns zu deuten.
rum.
Bei unserer Tour endeckten wir ein kleines Kloster, in dem gerade eine Feier zu Ehren eines Jungen stattfand der für die nächsten 2 Jahre als Mönch im Kloster leben sollte. Prompt wurden wir zum Essen eingeladen und sehr freundlich aber auch etwas schüchtern und zurückhaltend bewirtet. Ob das Verhalten nun an dem Verbot der Regierung lag oder das einfach die asiatische Zurückhaltung war konnten wir nicht einordnen. Nach unserer intensiven Zeit in Nepal, Indien und Sri Lanka wo die Menschen laut, aufdringlich und forsch sind, man sich aber immer willkommen fühlt und einem immer bewusst ist, dass die Einheimischen die Ausländer gern haben war die vornehme Zurückhaltung zu Beginn schwer für uns zu deuten.
Wir besuchte auch
die sehr beeindruckende Shwedagon Pagode, die wohl schönste Pagode des Landes,
leider löschte Fabi die Fotos davon…
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