|
der Rinjani |
Wir
kamen in mit der Fähre in Lembar an, von dort ging es über einen guten,
ziemlich neuen Highway am Flughafen vorbei nach Kuta – Lombok. Dort relaxten
wir ein paar Tage am Strand, aber dazu in einem späteren Blogeintag mehr.
Nachdem
wir genügen Kräfte gesammelt hatten fuhren wir weiter nach Senaru. Das Dorf
Senaru liegt am Fusse des Rinjanis - mit über 3700m der zweit höchsten Vulkans
Indonesiens. Johann hatte mir immer davon vorgeschwärmt wie schön der Rinjani
ist. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Aber die Spitze war
nicht unser Ziel, wir wollten nur hoch zum Kraterrand, dann zum Kratersee
runter und wieder zurück ohne den Gipfel selber zu erklimmen. Nachdem wir
Senaru erreicht hatten, bekamen wir auch schon die ersten Tour Angebote. Ein
Mann bot uns ein schönes Zimmer für die folgende Nacht an und eine Tour zu
einem guten Preis. Einziger Haken die Tour würde auch bis zur Spitze gehen.
Wenn wir aber da nicht hoch wollten könnten wir am dritten Tag auch einfach
ausschlafen, während die die zur Spitze wollen um 3 Uhr Nachts loslaufen. Wenn
die anderen gegen 8.00 Uhr oder 9.00 Uhr von der Spitze zurückkommen, könnten
wir den Abstieg wieder gemeinsam machen.
Wir
willigten ein. Das mit der Spitze konnten wir ja noch spontan entscheiden. Früh
am nächsten Morgen ging es los. Wir wurden zu einer Sammelstelle gefahren wo
wir die anderen sechs Touristen aus unserer Gruppe kennenlernten. Die Gruppe
war mit einer Amerikanerin, einem jungen Schweden, einem französischen Pärchen,
einem englischen Cousin-Cousinenpärchen und uns bunt gemischt. Dazu kamen noch
ein Führer und vier Träger. Wir mussten nur warme Klamotten, Kamera und ein
bisschen Wasser tragen, alles andere Zelte, Essen, Schlafsäcke trugen die vier
drahtigen Indonesier.
|
in den Wolken |
Auf
den ersten Metern wirkte unsere Gruppe ziemlich fit, wir beide vielen ein
bisschen zurück und gingen in unserem eigenen gemütlichen Tempo hinter her.
Aber alle paar Kilometer gab es Pausen wo wir wieder aufschließen konnten. Es
ging durch den Dschungel immer weiter nach oben, bis in die Wolken. Weiter oben
wurde es felsiger und der Dschungel wurde von einer Graßlandschaft abgelöst.
Als wir aus den Wolken kamen hatten wir dann endlich einen ersten schönen
Ausblick auf die in Wolken gehüllte Insel unter uns und den Kraterrand vor
blauem Himmel über uns.
Am
Nachmittag erreichten wir dann endlich unseren ersten Schlafplatz. Von dort aus
hatte man einen super Blick auf den wunderschönen Kratersee und den neuen
kleineren Krater. 2010 war der Rinjani übrigens das letzte Mal ausgebrochen.
Während unsere fleißigen Träger unser Abendbrot zubereiteten genossen wir einen
traumhaften Sonnenuntergang. Leider war die folgende Nacht nicht so erholsam.
Die dünnen Isomatten waren nicht wirklich komfortable und man musste sich
ständige von einer schmerzenden Seite zur anderen drehen. Aber das gehörte halt
zu so einer Besteigung dazu. Alle wachten wir ziemlich zerknautscht früh am
nächsten Morgen auf, um diesmal die Sonne über dem Krater aufgehen zu sehen.
Nach einem Kaffee Lombok und einem stärkenden Frühstück ging es für 2 Stunden
einen sehr steilen Weg hinunter zum See. Dort gab es neben dem See selber auch
noch einen Wasserfall und ein paar natürliche Pools gefüllt mit Wasser einer heißen
Quelle, jede Menge Touristen und ein paar fröhlichen Einheimischen zu
bestaunen.
|
der Kratersee |
Bei
den langen Pausen zwischen den einzelnen Wanderabschnitten lernten wir auch
unsere Begleiter immer besser kennen. Mit der Amerikanerin Megan verstanden wir
uns sehr gut. Sie hatte das letzte Jahr als Lehrerin in Korea gearbeitet und
war grad dabei ihr erstes Buch zu veröffentlichen. Die Beiden Engländer waren wie
wir durch Südostasien gereist und jetzt kurz davor nach Australien zu gehen um
sich dort evtl. dort eine Zukunft aufzubauen. Die beiden Franzosen waren auch
schon lange Unterwegs und machten gerade eine Weltreise. Zu dem Schweden fanden
wir leider keinen richtigen Draht. Ich weiß nur noch dass ihn Indonesien
langweilte und er nach Singapur wollte um endlich mal Hochhäuser zu sehen.
Nach
einem wieder einmal sehr üppigen Mittagessen mussten wir uns dann wieder drei
Stunden lang auf der anderen Seite des Sees zum Kraterrand hochquälen. Dieser
Abschnitt hatte es schon in sich. Die arme Megan die wohl etwas unter
Höhenangst litt war meist auf allen vieren unterwegs. Aber wir schafften auch
diesen Abschnitt und erreichten erschöpft unser zweites Schlaflager.
|
2. Tag: der Weg zum Kraterrand |
Sandra
entschloss sich wie geplant nicht am nächsten Morgen den Gipfel zu erklimmen
und lieber auszuschlafen. Die gute Megan hatte auch genug geklettert und blieb
bei Sandra im Nachtlager. Ich konnte der Versuchung nicht wiederstehen. Um halb
drei Uhr morgens wurden meine Begleiter und ich aus einem wieder einmal nicht
erholsamen Schlaf geweckt. Zu diesem Zeitpunkt beneidete ich Sandra sehr, die
es sich auf meinem Schlafsack bequem machte und weiterschlief…Aber es half
nichts, rein in die warmen Klamotten, Strinlampe auf den Kopf und rein in die sternenklare
Nacht. Der Weg nach oben war die reinste Tortur, es war super staubig, windig,
und kalt. Und das letzte steile Stück bestand nur noch aus Vulkanschotter. Bei
jedem Schritt rutschte man gleich wieder ein paar Zentimeter bergab.
|
auf dem Gipfel |
Erschöpft
aber super glücklich es geschafft zu haben erreichte ich ca. 10 Minuten vor
Sonnenaufgang die Spitze. Von dort oben hatte man einen super Ausblick auf große
Teile der Insel. Und der Sonnenaufgang so weit oben war schon was Besonderes.
Auf der sonnenabgewanten Seite zeichnete sich fast schon mystisch der Schatten
des Rinjanis in den Wolken ab. Die Spitze des Gunung Agung, des höchsten Berges
von Bali, war auch deutlich sichtbar. Nach ein paar sehr kalten Minuten auf der
Spitze ging ich wieder runter. Im Sonnenlicht hatte man bei dem Weg bergab noch
ein paar tolle Aussichten auf unser kleines orange leuchtendes Zeltlager und
den Kratersee.
Wieder
unten angekommen empfing mich Sandra mit einem guten Frühstück. Ein paar Affen
hatten sich zu Sandra gesellt und hofften sich ein paar Sachen vom Frühstück
klauen zu können. Nachdem alle vom Gipfel zurück waren und gefrühstückt hatten
ging es zum fünfstündigen Abstieg. Es zog sich dann ganz schön in die Länge und
wir wollten nur noch in ein sauberes Zimmer und Duschen. Die Wanderung entpuppte
sich nochmal als echtes Highlight zum nahenden Ende unserer langen Reise! Als
wir endlich in Sembalu ankamen wartete schon ein Truck auf uns. Erschöpft auf
der Ladefläche verfrachtet mussten wir dann noch eine Stunde aushalten bis wir
endlich zurück in Senaru waren.
Leider
konnte ich in der folgenden Nacht wieder nicht durchschlafen weil ich um 2.45
aufstehen und der DFB-Auswahl beim Ausscheiden gegen Italien zusehen
wollte/musste.
|
im Hintergrund der Gunung Agung (höchster Berg Balis) |
|
1. Tag: der Kraterrand |
|
Sonnenuntergang über Lombok |
|
2. Tag: der Kratersee |
|
die Landschaft im Krater |
|
unsere Träger beim Zubereiten des Mittags |
|
Abendessen am Kraterrand |
|
3. Tag: Gipfel des Rinjanis |
|
der Schatten vom Rinjani |
|
die Freude auf dem Gipfel ist groß |
|
der steile Weg zum Gipfel |
|
unsere Klettergruppe |
|
|
fast geschafft.... |
|
die Rückfahrt mit dem Pickup |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen