Oder: Wir sind am Start und die Welt ist groß Wir ham’ kein Ziel, aber wir fahr’n los unser Zug ist abgefahr’n doch wir sitzen drin Niemand kann ihn stoppen, wir werden weiterrocken ..

Dienstag, 17. Juli 2012

Lombok - Rinjani 22.06. - 28.06.2012


der Rinjani
Wir kamen in mit der Fähre in Lembar an, von dort ging es über einen guten, ziemlich neuen Highway am Flughafen vorbei nach Kuta – Lombok. Dort relaxten wir ein paar Tage am Strand, aber dazu in einem späteren Blogeintag mehr.  
Nachdem wir genügen Kräfte gesammelt hatten fuhren wir weiter nach Senaru. Das Dorf Senaru liegt am Fusse des Rinjanis - mit über 3700m der zweit höchsten Vulkans Indonesiens. Johann hatte mir immer davon vorgeschwärmt wie schön der Rinjani ist. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Aber die Spitze war nicht unser Ziel, wir wollten nur hoch zum Kraterrand, dann zum Kratersee runter und wieder zurück ohne den Gipfel selber zu erklimmen. Nachdem wir Senaru erreicht hatten, bekamen wir auch schon die ersten Tour Angebote. Ein Mann bot uns ein schönes Zimmer für die folgende Nacht an und eine Tour zu einem guten Preis. Einziger Haken die Tour würde auch bis zur Spitze gehen. Wenn wir aber da nicht hoch wollten könnten wir am dritten Tag auch einfach ausschlafen, während die die zur Spitze wollen um 3 Uhr Nachts loslaufen. Wenn die anderen gegen 8.00 Uhr oder 9.00 Uhr von der Spitze zurückkommen, könnten wir den Abstieg wieder gemeinsam machen. 

Wir willigten ein. Das mit der Spitze konnten wir ja noch spontan entscheiden. Früh am nächsten Morgen ging es los. Wir wurden zu einer Sammelstelle gefahren wo wir die anderen sechs Touristen aus unserer Gruppe kennenlernten. Die Gruppe war mit einer Amerikanerin, einem jungen Schweden, einem französischen Pärchen, einem englischen Cousin-Cousinenpärchen und uns bunt gemischt. Dazu kamen noch ein Führer und vier Träger. Wir mussten nur warme Klamotten, Kamera und ein bisschen Wasser tragen, alles andere Zelte, Essen, Schlafsäcke trugen die vier drahtigen Indonesier. 

in den Wolken
Auf den ersten Metern wirkte unsere Gruppe ziemlich fit, wir beide vielen ein bisschen zurück und gingen in unserem eigenen gemütlichen Tempo hinter her. Aber alle paar Kilometer gab es Pausen wo wir wieder aufschließen konnten. Es ging durch den Dschungel immer weiter nach oben, bis in die Wolken. Weiter oben wurde es felsiger und der Dschungel wurde von einer Graßlandschaft abgelöst. Als wir aus den Wolken kamen hatten wir dann endlich einen ersten schönen Ausblick auf die in Wolken gehüllte Insel unter uns und den Kraterrand vor blauem Himmel über uns. 

 

Am Nachmittag erreichten wir dann endlich unseren ersten Schlafplatz. Von dort aus hatte man einen super Blick auf den wunderschönen Kratersee und den neuen kleineren Krater. 2010 war der Rinjani übrigens das letzte Mal ausgebrochen. Während unsere fleißigen Träger unser Abendbrot zubereiteten genossen wir einen traumhaften Sonnenuntergang. Leider war die folgende Nacht nicht so erholsam. Die dünnen Isomatten waren nicht wirklich komfortable und man musste sich ständige von einer schmerzenden Seite zur anderen drehen. Aber das gehörte halt zu so einer Besteigung dazu. Alle wachten wir ziemlich zerknautscht früh am nächsten Morgen auf, um diesmal die Sonne über dem Krater aufgehen zu sehen. Nach einem Kaffee Lombok und einem stärkenden Frühstück ging es für 2 Stunden einen sehr steilen Weg hinunter zum See. Dort gab es neben dem See selber auch noch einen Wasserfall und ein paar natürliche Pools gefüllt mit Wasser einer heißen Quelle, jede Menge Touristen und ein paar fröhlichen Einheimischen zu bestaunen. 

der Kratersee
Bei den langen Pausen zwischen den einzelnen Wanderabschnitten lernten wir auch unsere Begleiter immer besser kennen. Mit der Amerikanerin Megan verstanden wir uns sehr gut. Sie hatte das letzte Jahr als Lehrerin in Korea gearbeitet und war grad dabei ihr erstes Buch zu veröffentlichen. Die Beiden Engländer waren wie wir durch Südostasien gereist und jetzt kurz davor nach Australien zu gehen um sich dort evtl. dort eine Zukunft aufzubauen. Die beiden Franzosen waren auch schon lange Unterwegs und machten gerade eine Weltreise. Zu dem Schweden fanden wir leider keinen richtigen Draht. Ich weiß nur noch dass ihn Indonesien langweilte und er nach Singapur wollte um endlich mal Hochhäuser zu sehen. 

Nach einem wieder einmal sehr üppigen Mittagessen mussten wir uns dann wieder drei Stunden lang auf der anderen Seite des Sees zum Kraterrand hochquälen. Dieser Abschnitt hatte es schon in sich. Die arme Megan die wohl etwas unter Höhenangst litt war meist auf allen vieren unterwegs. Aber wir schafften auch diesen Abschnitt und erreichten erschöpft unser zweites Schlaflager. 

2. Tag: der Weg zum Kraterrand
Sandra entschloss sich wie geplant nicht am nächsten Morgen den Gipfel zu erklimmen und lieber auszuschlafen. Die gute Megan hatte auch genug geklettert und blieb bei Sandra im Nachtlager. Ich konnte der Versuchung nicht wiederstehen. Um halb drei Uhr morgens wurden meine Begleiter und ich aus einem wieder einmal nicht erholsamen Schlaf geweckt. Zu diesem Zeitpunkt beneidete ich Sandra sehr, die es sich auf meinem Schlafsack bequem machte und weiterschlief…Aber es half nichts, rein in die warmen Klamotten, Strinlampe auf den Kopf und rein in die sternenklare Nacht. Der Weg nach oben war die reinste Tortur, es war super staubig, windig, und kalt. Und das letzte steile Stück bestand nur noch aus Vulkanschotter. Bei jedem Schritt rutschte man gleich wieder ein paar Zentimeter bergab. 

auf dem Gipfel
 Erschöpft aber super glücklich es geschafft zu haben erreichte ich ca. 10 Minuten vor Sonnenaufgang die Spitze. Von dort oben hatte man einen super Ausblick auf große Teile der Insel. Und der Sonnenaufgang so weit oben war schon was Besonderes. Auf der sonnenabgewanten Seite zeichnete sich fast schon mystisch der Schatten des Rinjanis in den Wolken ab. Die Spitze des Gunung Agung, des höchsten Berges von Bali, war auch deutlich sichtbar. Nach ein paar sehr kalten Minuten auf der Spitze ging ich wieder runter. Im Sonnenlicht hatte man bei dem Weg bergab noch ein paar tolle Aussichten auf unser kleines orange leuchtendes Zeltlager und den Kratersee. 

Wieder unten angekommen empfing mich Sandra mit einem guten Frühstück. Ein paar Affen hatten sich zu Sandra gesellt und hofften sich ein paar Sachen vom Frühstück klauen zu können. Nachdem alle vom Gipfel zurück waren und gefrühstückt hatten ging es zum fünfstündigen Abstieg. Es zog sich dann ganz schön in die Länge und wir wollten nur noch in ein sauberes Zimmer und Duschen. Die Wanderung entpuppte sich nochmal als echtes Highlight zum nahenden Ende unserer langen Reise! Als wir endlich in Sembalu ankamen wartete schon ein Truck auf uns. Erschöpft auf der Ladefläche verfrachtet mussten wir dann noch eine Stunde aushalten bis wir endlich zurück in Senaru waren. 

Leider konnte ich in der folgenden Nacht wieder nicht durchschlafen weil ich um 2.45 aufstehen und der DFB-Auswahl beim Ausscheiden gegen Italien zusehen wollte/musste.


im Hintergrund der Gunung Agung (höchster Berg Balis)
1. Tag: der Kraterrand
Sonnenuntergang über Lombok
2. Tag: der Kratersee
die Landschaft im Krater



unsere Träger beim Zubereiten des Mittags

Abendessen am Kraterrand

3. Tag: Gipfel des Rinjanis


der Schatten vom Rinjani

die Freude auf dem Gipfel ist groß



der steile Weg zum Gipfel











unsere Klettergruppe
 

fast geschafft....

die Rückfahrt mit dem Pickup

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