Am frühen Abend verließen wir Pyay, leider
nicht direkt nach Bagan sondern in eine Stadt ca. 1-2 Fahrtsunden entfernt von
Bagan. Von dort sollten regelmäßig Busse nach Bagan fahren. Wir sollten um vier
Uhr morgens ankommen und dann gegen sechs in Bagan. Hörte sich alles zu schön an
um wahr zu sein. In der Realität wurden wir um Mitternacht aus unseren Träumen
gerissen und samt unseren Rucksäcken irgendwo in der Pampa auf die Straße
gesetzt. Natürlich war nirgends ein Bus nach Bagan zu sehen. Es hieß der erste
fährt wohl so gegen vier…Eine Unterkunft war weit und breit auch nicht zu
sehen. Scheiße und jetzt? Es gab ein paar Meter neben uns einen überdachten
Tempel mit Pagode. Wir schmierten uns also dick mit Anti-Mückenzeug ein und
legten uns zu Buddhas Füßen schlafen. Wir waren übrigens nicht die einzigen,
entweder hatten viele das gleiche Problem oder die Burmesen schlafen gerne draußen…
Nach ca. zwei Stunden wurden wir von ein paar Jungen geweckt. Ein Bus nach Bagan passierte die Stadt. Nach anderthalb, wunderbar bequemen Stunden im Bus waren wir dann schließlich da. Natürlich immer noch viel zu früh, also suchten wir uns wieder ein gemütliches Plätzchen im freien und schliefen dort noch ein bisschen. Um fünf oder sechs Uhr machten wir uns dann auf den Weg ein Hotel zu finden. In New Bagan fanden wir schließlich wieder einmal eine schäbige Unterkunft. Aber das Betreiber - Geschwisterpaar war super lieb und wir hatten eine Klimaanlage.
Diese war auch unverzichtbar. Bagan liegt im
Flachland von Myanmar und glich einem Backofen. Ohne Probleme kletterte hier
das Thermometer auf weit über 40 Grad!!!
Der Grund warum wir uns überhaupt in diese heiße
Gegend gewagt hatten waren tausende von Pagoden. Bagan ist für Myanmar so etwas
wie Angkor Wat für Kambodscha. Doch während in Angkor ein paar sehr große
Tempel stehen, befinden sich in Bagan über 3000 kleine auf einem ebenfalls sehr
großen Areal verteilt. Im Gegensatz zu Angkor war es hier aber viel leerer. Wir
erkundeten die Tempel mit dem Fahrrad und man sah nur sehr wenige andere
Touristen. Gegen Abend konnte man dann mit ca. 30 Leute auf der höchsten Pagode
den Sonnenuntergang bestaunen. In Angkor konnte man froh sein wenn man ein Foto
machen konnte auf dem nicht irgendwo noch ein anderer Tourist drauf war (zu
mindestens bei den Haupttempeln). Genauso wie in Angkor war auch das Areal
bewohnt und zwischen den einzelnen Tempeln konnte man Bauern bei ihrer
täglichen Arbeit beobachten. Das alles war schon echt beeindruckend und schön.
Leider konnte man das Ganze nur von ca. fünf – neun Uhr Morgens und dann nochmal ab vier Uhr nachmittags genießen, sonst war es einfach zu heiß. Nach ein paar Tagen in den wir buchstäblich gekocht wurden reichte es uns mit den sich auf Dauer immer wiederholenden Steinbauten und Buddhas und wir beschlossen weiter ins Hochland zu fliehen.
Am Morgen unserer Abfahrt konnten wir dann noch einmal das wunderschöne Ritual des Almosengangs der Mönche beobachten. Überall in Myanmar hatten wir sie schon gesehen, lange Ketten von Rot gekleideten Mönchen die früh morgens die Straßen entlanggehen und Almosen entgegennehmen. Während dies in Luang Prabang/Laos eine Touristenattraktion war und man mehr Touris als Mönche sah waren wir hier die einzigen die diese magische Prozedur beobachteten. Wenn man Glück hatte konnte man auch die in rosa gekleideten Nonnen dabei beobachten. Diese dürfen aber nur ungekochte Reiskörner annehmen.
unsere Gastgeber |
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