Mit
dem kleinen Bus ging es nach Nyaung Shwe einer Stadt am See, wofür mal wieder 5
$ Eintritt für die Regierung fällig wurden. Den See selber bekam man hier aber
noch nicht zu
Kaori |
Gesicht. Wir machten uns also auf den Weg eine Unterkunft zu
finden. Als wir gerade auf ein ziemlich verstecktes zu steuerten sprang
plötzlich eine kurzhaarige Asiatin die davor saß auf um uns zu begrüßen??? Es
war Kaori aus Indien!!! Eine Japanerin die wir in Indien zum ersten mal in
Pushkar, dann in Amritsar und zum letzten mal in Mc Leod Ganj getroffen haben.
Was ein Zufall!
Leider
war ihr Guesthouse voll und wir mussten erstmals weiter ziehen aber am nächsten
Tag wechselten wir dann zu ihr.
Seit
Indien war einige Zeit vergangen und da wir dort nur mehr oder weniger
flüchtige Gespräche hatten konnten wir nun ganz in Ruhe von den vergangenen
Monaten erzählen und uns besser Unterhalten. Wir lernten einiges über die uns
doch sehr fremde japanische Kultur.
Zum Beispiel erzählte sie uns das es ganz
normal sei, wenn man beim kennen lernen nach der Blutgruppe des anderen fragt
oder sie gleich, wenn man Telefonnummern austauscht mit aufzuschreiben. Das tun
die Japaner nicht etwa weil es praktisch ist und man dann weiß wer einem im
Notfall Blutspenden könnte, sondern weil die Blutgruppe angeblich einiges über
die Persönlichkeit verrät. So heißt es Blutgruppe A Menschen sein Organisiert,
Blutgruppe 0 Menschen sei easy going und alles andere verheimlicht man besser
da das unnormal ist.
Zusammen
machten wir auch einen netten Fahrradausflug zu einer Höhle von der Kaori von
unserem Gasthausbesitzer gehört hatte. Auf dem Weg zur Höhle wurden wir von
einem starken Regenschauer überrascht aber eine nette, alte Frau bot uns einen
Platz vor ihrer Haustür zum Unterstellen an. Leider konnten wir uns nicht
verständigen und somit zogen wir nach ein paar Minuten kräftigen Regens weiter.
Die Höhle wird angeblich zum Meditieren benutzt. Zum Glück war sie leer als wir
dort hinkamen, also störten wir niemanden. Dafür war es aber auch ganz schön
gruselig da es wirklich tief und weit unter die Erde ging. Wie schon in Laos
war auch hier nichts mit Beleuchtung, aber wir waren vorbereitet und hatten
Taschenlampen mit. Aber nach einigen Metern gaben wir dann auf und drehten um.
Ganz ehrlich wir sind nicht für Höhlen gemacht und haben unter der Erde nix
verloren.
die wunderschöne Umgebung vom Inle Lake |
die Höhle mit kleinem Schrein |
Bei
unserem anschließenden Mittagessen lernten wir einen sehr gesprächigen
Amerikaner kennen. Da Kaorie schon vor einigen Tagen eine Bootsfahrt auf dem
Fluss gemacht hatte und nicht noch einmal wollte verabredeten wir uns mit ihm
um am nächsten Tag gemeinsam ein Boot anzuheuern und gemeinsam in See zu
stechen. Apropos Amerikaner, wir hatten seit Beginn unserer Reise nicht viele
getroffen. Amerikaner scheinen nicht wirklich ein Reisefolk zu sein. Egal wo
wir waren man trifft immer auf Franzosen, Deutsche, Schweizer, Israelis,
Holländer, Tschechen, Slowaken, Polen auch Australier, Südamerikaner und
Kanadier aber nur selten Amerikaner. Aber Myanmar war voll von ihnen.
Unglaublich was war hier los? Wir wissen es nicht? Dazu kam noch das die
meisten irgendwie nicht hier her passten, super chic aufgetakelt und dick
geschminkt passt irgendwie nicht mit matschigen stinkenden Märkten usw.
zusammen…
die Longneck-Ladies |
Am
nächsten Tag starteten wir auf jeden Fall mit Dora unsere Tour auf dem See. Es
ging vorbei an Zahlreichen Fischern, die eine ganz besondere Rudertechnik benutzen.
Sie wickeln ein Bein um das Ruder um damit das Boot vor ran zu treiben, das
ganze sieht ein bisschen wie eine Schlangenbewegung aus. Mit den freien Händen
können sie dann die Netze Einholen oder Auswerfen. Dann besichtigten wir noch
einen Tempel, eine Schmiede, eine Sonnenschirmfabrik, ein schwimmendes Dorf und
ein schwimmendes Kloster. Die in dem Kloster lebenden Mönche haben Katzen
dressiert so, dass sie durch einen kleinen Reifen springen. Heut zu tage,
erzählte uns ein Mönch, dressieren sie die Katzen nicht mehr. Die jungen Tiere
schauen sich das einfach von den alten ab und bringen es sich selbst bei.
Lustig war es trotzdem die springenden Katzen zu beobachten. Das war aber nicht
das einzig kuriose an diesem Tag. Bei der Sonnenschirmfabrik arbeiteten auch
zwei Frauen aus dem Volke der Padang oder wie sie auch oft genannt werden den
Long Neck People. Diese in Myanmar lebende Minderheit ist für ihre durch
Metallreifen künstlich verlängerten Hälse bekannt. In Nordthailand hatten wir
auch schon von ihnen gehört. Dort gibt es ein künstliches Touristendorf in dem
man gegen Eintritt die Padang besuchen und Fotografieren kann. Wir hatten uns
damals dagegen entschieden da es für uns irgendwie nach Zoo klang. Hier waren
die beiden Damen natürlich auch als Touristenmagnet eingestellt worden. Aber da
Sandra, Dora und ich die einzigen waren und uns ein wenig mit ihnen unterhalten
konnten hatte wir beide nicht das Gefühl Zoobesucher zu sein und so traute ich
mich dann noch ein Foto von den beiden zu machen.
Das schwimmende
Dorf war auch sehr interessant. Es wirkte ein bisschen wie der Vorort einer
modernen Stadt, schön rechtwinkelig angelegt mit großen Straßen. Der einzige Unterschied,
dass hier die Straßen aus See bestanden und die Häuser einfache Holzbauten auf
Stelzen waren. Das Dorf und die darum liegenden schwimmenden Gärten, mit Millionen
von Tomaten, waren sehr interessant anzusehen aber es wirkte auch teilweise
schon so, als wären die Bewohner von den vorbeifahrenden und fotografierenden
Touristen genervt.
Leider
hieß es nun wieder einmal Abschied nehmen von Kaori. Sie reiste weiter Richtung
Kalaw und ging es weiter nach Bago.
Zeremonie in Shwe Nyaung |
Kanal in Shwe Nyaung |
Tempelanlage auf dem See |
Junping - Cat - Monastery |
Jumping - Cat - Monastrey |
das schwimmende Dorf |
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