Oder: Wir sind am Start und die Welt ist groß Wir ham’ kein Ziel, aber wir fahr’n los unser Zug ist abgefahr’n doch wir sitzen drin Niemand kann ihn stoppen, wir werden weiterrocken ..

Sonntag, 26. Februar 2012

Hampi 01.02. - 07.02.2012


Nach eier etwas unbequemen Über-Nacht-Busfahrt (diesmal hatten wir leider nur Sitze und kein Bett zur Verfügung) aber dafür in netter Begleitung von zwei Schwedinnen kamen wir am morgen in Hospet, die Stadt vor Hampi, an. Da Fabi und ich immer noch kein Indien-Reiseführer hatten und somit etwas planlos waren, beschlossen wir mit den beiden auf die andere Flußseite vom Hampi zu fahren, um uns dort eine Unterkunft zu suchen.
Hampi liegt mit seinen Ruinen inmitten einer surrealen Felslandschaft mit riesigen Gesteinsbrocken, kleinen Flusstälern und ausgedehnten Bananen- und Reisplantagen. Im späten MIttelalter stellte dieser Ort das Machtzentrum eines der größten Königreiche Indiens da. Auf der einen Flußseite liegen die unzähligen Tempel, viele Touristen und Pilger, aber auch Bettler und Straßenverkäufer tummeln sich in den Gässchen der Stadt und zwischen den anmutiegen Ruinen. Wir waren froh, dass wir uns für die sehr ruhige und entspannte "andere Seite" von Hampi entschieden hatten. Es gab nur eine Straße die mit einigen Gasthäusern und Restaurants besetzt waren. Ansosnten gab es nur Hügel, Reisfelder, kleine Flüsse uns Seen und alles überseht mit den gigantischen Felsbrocken. 



unsere jungen Teeverkäuferinnen
Wir hatten schnell eine nette Unterkunft gefunden, in der kleinen Anlage war ein wirklich entspannte Atmopshäre. Wir fanden tagsüber unter schattenspenndenden Bäumen Ruhe zum lesen oder unterhielten uns mit den anderen äußerst interessanten Reisenden. Man hatte schon das Gefühl, dass hier viele hängebliebene Hippies und Freaks ihren Rückzugsort gefunden haben. Wir hatten einiges zu gucken :) Neben uns zog ein junges deutsches Paar ein, dass zuvor 2 Monate in Goa mit Hilfe von Acid, Speed, LSD und co zur Erläuchtung finden wollten... wie gesagt: es war sehr interessant! Zu dem gabs in der Nachbarschaft ein riesengroßes Tipi, dass von vielen Reisenden und ihren Hängematten bewohnt wurde. Um dort dazugehören zu können, mussten man aber Dreeds und mindestens ein Musikinstrument haben ;)
Am abend kletterten wir immer, mit allen anderen, auf den Hügel hinter unserem Guesthouse um den wundervollen Sonnenuntergang unter musikalischer Begleitung von Flöten, Trommeln und Gitarren, zu bestaunen.


Hanumans Geburtsort
 


Wir waren schon in die wundervolle Enspannung die dieses Fleckchen austrahlt eingetaucht und völlig tiefenentspannt, bis wir unsere ersten großen Magenproblem bekamen. Von Begin unserer Resie bis jetzt hatten wir nie großartige Probleme gehabt. Wir erklärten uns das ganze so, dass die Wasserqualität und die hygienischen Bedingungen von Europa, durch Russland, die Mongolei, China und Süd-Ost-Asien bis hin zum indischen Subkontinet stätig aber langsam abgenommen hatte. Wir aßen überall, putzten uns immer (selbst noch in Varanasi) die Zähne mit dem Leitungswasser und gingen davon aus, dass sich unsere Mägen langsam aber sicher an die jeweiligen Örtlichen Begebenheiten gewöhnten.
Nun aber in Indien - in Hampi gab unser Imunsystem klein bei und wir lagen mit Magenkrämpfen und Fieber flach. Wir hörten, dass es wohl in Hampi besonders viele erwischt. Eigentlich hatten wir nicht den Eindruck, dass es hier besonders unhygienisch war... vorallem nicht nach Varanasi! Ich mein gut, wir hatten zwar das ein oder andere mal in einer kleinen Bretterbude gegessen, wo das Geschirr im kleinen Rinnsal der an der Straße entlang floß gewaschen wurde - aber das schien uns jetzt nicht so riskant.... wie dem auch sei, wir stiegen nun nach 9 Monaten doch auf das Flaschenwasser zum Zähneputzen um - zumindest für unsere Zeit in Indien.

die Languren auf den Felsen genießen den Sonnenuntergang
 
Da dieser kleine Zwischenfall nicht so recht mit unserer Zeitplanung harmonieren wollte, mussten wir uns nun entscheiden, ob wir uns die großartigen Tempel und Ruinen der Stadt Vijayanagar angucken wollten oder doch lieber die Gegend kletternd erkunden sollten (Hampi ist ein berümter Spot für das Bouldern: Bouldern ist das Klettern ohne Kletterseil und Klettergurt an Felsblöcken, Felswänden oder an künstlichen Kletterwänden in Absprunghöhe. Man sichert sich quasi mit einer Matte, die man unterhalb des zu besteigenden Steines legt). Naja, und was sollen wir sagen, Tempel können wir ja überall sehen - Unesco-Weltkulturerbe hin oder her...

Wir gingen also klettern. Bei unserem ersten Versuch waren wir nicht besonders erfolgreich, die Felsen schienen alle viel zu schwer für uns zu sein... wir beobachteten einige Kletterer die im Liegen in den Überhang gingen und sich dann langsem den Weg in Richtung Spitze bahnten. Huch, echt 'ne Nummer zu hart für uns. Zu unserem Glück stießen wir auf eine Gruppe Franzosen, die ebenfalls nach den "leichteren Steinen" Ausschau hielten und schlossen uns ihnen für den Rest des Tages an. Wir hatten wieder so viel Freude am Klettern wie in der Halong Bucht in Vietnam! Das ist auf jeden Fall ein neues Hobby, dem wir bestimmt noch, sobald sich die Möglichkeit gibt, nachkommen werden.

Leider mussten wir uns nach knapp einer Woche von unserem kleinen,
liebgewonnen Hippieparadies verabschieden... wir wollten nun nach Gokarna - endlich wieder ans Meer - und dort unsere lieben Freunde Astrid uns Simon treffen. 



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