Oder: Wir sind am Start und die Welt ist groß Wir ham’ kein Ziel, aber wir fahr’n los unser Zug ist abgefahr’n doch wir sitzen drin Niemand kann ihn stoppen, wir werden weiterrocken ..

Freitag, 16. März 2012

Gokarna 08.02. - 16.02.2012

OM - Beach
Wir besorgten uns ein Ticket für den Nachtbus einer privaten Busgesellschaft. Dies schien uns entspannter zu sein, als mit dem lokalen öffentlichen Bus zu fahren und da wir immer noch leicht angeschlagen waren, entschieden wir uns für die leichte Variante.
Um den Bus zu erwischen mussten wir wieder zurück nach Hospet, dort lungerten wir einige Stunden rum und konnten dann im Sonnenuntergang mit einer Menge anderer Touristen Hospet verlassen. Das priavte Busunternehmen entpuppte sich als mega Abzocke für Touristen (wir dachten sofort an Thailand). Nicht nur, dass die Ticktes relativ teuer waren, wir sollten nun auch noch eine Art Trinkgeld bezahlen, damit das Buspersonal auf unser Gepäck aufpasst! Natürlich nicht mit uns - nach langen Disskusionen gab das Personal auf. Wir kamen dann um halb drei - mitten in der Nacht - in der Nähe von Gokarna an. Dort holte uns ein Minibus ab der uns dann gegen halb vier am Busbahnhof von Gokarna rausschmiss... Mir war durch die ganze Fahrerei und dem Stress wieder so schlecht geworden, dass ich zu all dem noch kotzen musste! Eine entspannte Busfahrt mit dem privaten Anbieter hatten wir uns doch angenehmer vorgestellt.

Kuttle Beach
Gokarna Beach
Da es natürlich noch viel zu früh war iregndwo einzuchecken oder gar unsere Freunde zu suchen, legten wir uns an den Beach auf eine Bank geschützt unter unserem Moskitonetz, dass Fabi uns beiden ausbreitete.
Wir sahen noch den spektakulären Monduntergang (wahrscheinlich das einzge mal, dass ich so etwas gesehen hatte) und suchten uns dann endlich bei Sonnenaufgang eine nette Unterkunft.
Nach ein paar Stunden Schlaf, die wir uns noch gönnten, gingen wir an Starnd und genossen nach 3 langen Monaten das wundervolle Meer! Wir fanden auch unsere lieben Schweizer Astrid und Simon, die sich bereits seit einem Monat mit ihren vielen Freunden aus der Schweiz in Gokarna aufhielten. Die kommenden Tage bekamen wir eine kleine Einweisung:
Wir spazierten mit Simon erst durch den Djungel, bis wir hoch über den Stränden eine wundervolle Aussicht genossen bis hin zu einer heiligen Höhle. Durch Seitengänge dieser Höhle (die bestimmt ein paar Kilometer vom Strand entfernt liegt) soll man nicht nur das Meer, sondern sogar das weit weit entfernte Varanasi erreichen können... wir probierten beides nicht - unser Ziel für diesen Tag war das Städtchen Gokarna. Auch dieser Ort ist mit seinen malerischen Gassen und Tempeln ein wichtiger Pilgerort der Shiva-Anhänger. Sein Name bedeutet Kuhohr, denn einer Legende nach soll hier Gott Shiva aus dem Ohr einer Kuh (die als Symbol für Mutter Erde steht) gekommen sein.
Am Anfang der Stadt steht ein kleiner Tempel etwas oberhalb des Hauptstrandes, wo sich hauptsächlich die gläubigen Pilger tummeln. An der heiligen Quelle die dort aus einem Kuhmaul entspringt konnten wir unser Trinkwasser für die nächsten Tage zapfen - wunderbar - endlich bekamen wir mal wieder Wasser mit Mineralien  (das indisches Flaschenwasser ist meist abgekocht und verfügt über keine mehr). 

Nicht genug, es wurden uns von unseren Lieben auch noch die besten Restaurants gezeigt und wir besuchten neben unserem Strand (dem OM-Beach) eine kleine Landzunge von der man Delfine beim Fischen zuschauen konnte. Wir konnten sogar das ein oder andre mal während wir am Frühstückstisch saßen die Delfine im Wasser tummeln sehen!


Morgens schloss ich mich Astrid und Angi bei ihren alltäglichen Yogaübungen an und lernte sogar das Knüpfen von Bändern. Wir verbrachten also wiedermal eine wunderbare Zeit mit den beiden und ihrer ganzen Horde Freunden abends beim Kniffeln und tagsüber beim Sonnenbaden.
Der Om-Beach trägt diesen Namen nicht ohne Grund, er erhielt seinen Namen aufgrund seiner Form, die an die spirituelle Formel "Om" erinnert. Von der positiven Aura fühlen sich viele angezogen, zum Sonnenaufgang und - untergang werden Yogaübungen praktiziert und es wird meditiert. Es kommt auch mal vor, dass sich andere Reisende für ein paar Tage "von der Zivilisation" verabschieden um alleine in dem Dschungel in sich zu gehen.




Natürlich kommen hier auch wieder einige Inder her gepilgert - meist aber eher aus anderen Beweggründen und zwar das Gaffen und Fotografieren. Wir konnten das ein oder andere mal Beobachten, wie jüngere Männer mit ihren Handys den Strand entlang schlenderten um die Mädels in ihren Bikinis zu filmen oder die ein oder andere Grapschattacke im Wasser starten. Durch die doch eher prüden Verhältnisse zwischen den indischen Männern und Frauen sind diese wohl beim Anblick von so viel nackten Fleisch ganz durcheinander und kommen da schnell auf falsche Gedanken...
Aber nicht nur hier lauerten die "Gefahren" - nein, natürlich gibt es an einem indischen Strand auch Kühe! Diese liefen Tag ein Tag aus die Strände auf und ab und versuchten Obstreste, Tüten oder gar Bücher zu verschlingen. Die ersten zwei Seiten meines Buches sind leider auch dem gefräßigen Maul einer Kuh zum Opfer gefallen. Zudem fraß sie noch die letzten beiden Seiten des Buches einer Australierin und sogar fast noch ihre Bustickets - das nenn ich bitter!
Neben unserem Beach besuchten wir an einem anderen Tag den half-moon-beach, der wirklich wunderschön war. Winzig klein und sehr ruhig. Bis auf uns entspannten hier gerade mal fünf andere Leute. Zu dem letzten Strand - dem Paradise-Beach - schafften wir es aufgrund der immer unerträglicher werdenden Hitze nicht mehr... an diesem Fleck sollen viele Reisende wild im Djungel wohnen und ihre Drogenexperimente ungestöhrt ausleben können....wäre also bestimmt interessant geworden.



An unserem letzen Tag hatten wir morgens noch etwas Zeit um noch einmal ins kühle Naß zu springen. Hier hatten wir noch einmal ein uns nachdenklich machendes Erlebnis. Fabi fand einige Tage zuvor einen nur eine Woche alten Spiegel, den er jeden Tag mit zum Strand nahm und fleißig laß. Ein junger Strandverkäufer kam vorbei und probierte uns Ketten zu verkaufen. Als er Fabi lesen sah, fragte er ob es ein Magazin aus unserem Land sei und ob er mal reingucken darf, so früh am Morgen seien sowieso zu wenig potenzielle Kunden am Strand. Etwas überrascht sagten wir ihm, dass es eine deutsche Zeitung sei, er aber gerne reingucken kann. Er
Halfmoon - Beach
erzählte uns das er nicht lesen will, er wolle nur die Bilder angucken. Es interresieren ihn die Bilder aus aller Welt, die die Touristen aus aller (westlicher) Welt mitbringen. Auf der Titelseite war ein Bild von Jain Anshu dem neuen Chef der Deutschen Bank und Joseph Ackermann. Es war schön ihm zu erzählen, dass ein Inder Chef der größten deutschen Bank wird. Auf der nächsten Seite war Werbung für einen mittelklasse durchschnitts Toyota. Er guckte sich die Werbung an und meinte: "wow du mußt wohl Millionär sein um dir so ein Auto leisten zu können". Auf den folgenden Seiten kam noch Werbung für VW, BMW, Audi und Mercedes...Wir erzählten ihm das die kleine Frau auf all den Bildern unsere Bundeskanzlerin sei und unser Präsident wegen Korruption am Pranger steht. Ah ja wie in Indien, das überraschte ihn nicht-so sind wohl alle Politiker. Es berührte uns wirklich sehr wie ehrlich interresiert er an all den Bildern war und wie er diese halbe Stunde genoss. Vielleicht war es für ihn eine Art kleiner Weltreise...
 Nach acht Tagen puren Erholens veranschiedeten wir uns von Gokarna und den uns so lieb gewonnenen Schweizern (in großer Hoffnung nicht zum letzten mal!!!) und machten uns auf zum nächsten Bundesland - Kerala !


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