Blutige Opfergabe |
Am nächsten Tag ging es weiter. Unser Gasthaus-Betreiber hatte uns erklärt wie man ganz einfach mit dem Bus dort hingelangt. Also machten wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle. Auf dem Weg dorthin, früh am morgen, kamen wir noch an einem Unterstandt vorbei. Hier waren grade mehrere Männer dabei einen Büffel zu zerlegen. Knochenstüßcke flogen uns um die Ohren und jede Menge Blut floß über die Straße. Ein anderer Mann war damit beschäftigt ein paar Hungrige Hunde in schach zu halten. Auf der anderen Straßenseite waren zwei Frauen dabei einen kleinen Schrein mit dem Büffelblut komplett rot zu Färben. Gut das wir schon gefrühstüct hatten...
Nach wenigen Minuten kamen wir an einer Hauptstrasse an, an der alle paar Minuten ein Bus vorbei fuhr. Die hier vorbei fahrenden Busse verlangsamten ihre Fahrt, ein Mann streckt dann seinen Kopf raus und brüllt herraus wo der Bus hinfährt. Wir wußten das wir auf den Bus warten müssen, aus dem PANAUT-PANAUTI-PANAUTI gebrüllt wird! Es dauerte eine Weile aber dann kam er tatsächlich. Der Kontrolleur guckte uns an, Fragte Panauti, wir antworteten Panauti, dann deutete er mit dem Zeigefinger Richtung Busdach. Ohne viel zu diskutieren und ohne viel Nachdenken kletterten wir nach oben.
Die Fahrt auf dem Busdach |
Ein paar Momente später saßen wir vier ängstlich, lachend, überrascht auf dem Dach des fahrenden Busses. So etwas hatten Sandra und ich auch noch nicht mitgemacht! Von oben hatten wir einen schönen Ausblick aber die kühle, feuchte Morgenluft war auf die Dauer etwas unangenehm. Ein paar Mitfahrer kamen noch zu uns hochgeklettert und glaubten wohl nicht so recht ihren Augen. Vier Langnasen auf nem Dach von nem Bus? Leider wurden wir schon nach ein paar Kilometern von einem Polizisten herunter geschäucht. Das ganze wiederholte sich dann noch einmal, wieder aufs Dach, Polizeikontrolle und runter, bis wir schließlich ein Platz im inneren eines Busses bekamen und bis zu unserem Ziel Panauti durchfahren konnten.
Von Panauti aus wanderteten wir langsam nach Namobuddha. Es ging Bergauf. Insgesammt überwindeten wir ca. 500 Höhenmeter. Diesmal führte uns der Weg vorbei an vielen Orangenplantagen. Zur Zeit war gerade Erntezeit und jede Menge junge Frauen schleppten das Obst Kiloweise durch die Gegend. Klar das wir uns unterwegs mit den leckeren frischen Früchten versorgten.
Am Ziel angekommen auf der Spitze des Berges von Namobuddha konnten wir einen ersten Blick auf das beeindruckente buddhistische Kloster Namobuddha werfen. Ein erst wenige Jahre alter Bau in den typisch tibetischen rot, weiß goldenen Farben. Dieser Ort ist wie die Bouddha Stupa und Lumbini (Geburtsort Buddhas) ein weiterer wichtiger Pilgerort für Buddhisten. Der Legende nach soll sich ein junger Prinz, auf der Spitze des Berges unter einem Baum liegend, ein Stück Fleisch aus dem Bein geschnitten haben und damit eine hungernde Tigerin und ihre Babys damit gefüttert und gerettet haben. Evtl. hat sich der Prinz sogar komplett geopfert. Dieser junge Prinz wurde dann nach seinem Tod in Lumbini wieder geboren...usw.
Das Kloster von Namo Buddha |
Von Namobuddha aus mußten wir, wegen aufkommender Dunkelheit, leider mit einem Taxi weiter nach Duhikel fahren.
Unsere Gastgeber |
Von anderen Reisenden hatten wir einen Guesthouse-Tipp für den kleinen Ort. Das Guesthouse war zwar ziemlich runtergekommen, aber der alte nette Betreiber war irgendwie niedlich und sehr gastfreundlich.
Leider war das Wetter nicht ganz so gut. Es war bedeckt und nieselte leicht. In Duhikel gibt es einen Shivaschrein mit Aussichtsplattform aber da die großen Berge mal wieder nicht zu sehen waren, machten wir lieber einen Stadtrundgang. Andreas nutzte die Zeit um sich vom Barbier rasieren und massieren zu lassen. An diesem Tag kamen wir durch Zufall auch noch auf einer Hochzeitsfeier vorbei. Ein buntes und lautes treiben mit einem schön geschmückten, aber irgenwie unglücklich wirkenden, Brautpaar. Als sich das Wetter besserte stiegen wir doch noch hoch zum Shivaschrein. Oben angekommen spazierten wir mitten in die nächste Hochzeitsparty. Diese war aber wesentlich kleiner, wirkte aber irgendwie fröhlicher und glücklicher. Später erklärten uns die Freunde des Brautpaares, dass es sich bei dieser Feier um eine schnell arrangierte Hochzeit aus Liebe handele, nichts von den Eltern arrangiertes.
Am nächsten Morgen hatten wir dann auch nocheinmal klares Wetter. Direkt nach dem Frühstück kletterten wir nocheinmal zum Shivaschrein und ein letztes mal konnten wir ein Blick auf den immerwieder beindruckenden Himalaya werfen. Dannach ging es mit dem Bus wieder zurück ins laute staubige Kathmandu.
Blick vom Shiva-Schrein |
Zurück in Kathmandu wurden noch ein paar Andenken und Geschenke gekauft, es gab noch eine letzte Portion leckerer Momos und das war es. Viel zu schnell waren mal wieder zwei Wochen verstrichen. Wir hatten eine tolle Zeit zusammen mit Andreas und Elisabeth.
Die beiden waren so pflegeleicht, schliefen und aßen überall und sind sogar auf dem Dach eines Busses mitgefahren. Wir mussten unsere Art und Weise des Reisens gar nicht ändern und anpassen. Die Beiden haben alles mitgemacht, ganz schön beeindruckend wenn man bedenkt, dass die beiden nicht mehr in ihren 20ern stecken...klar das wir da traurig waren das diese schöne Zeit vorbei war. Vielen Dank nochmal für euren Besuch und die viiiiielen schönen Geschenken und auf ein baldiges WIedersehen!!!
Am Flughafen von Kathmandu angekommen floss dann auch noch die eine oder andere Träne als die beiden im Terminal verschwanden. Für uns war damit nicht nur unsere gemeinsame Zeit vorbei, auch unsere Zeit in Nepal war vorrüber. Amnächsten Abend ging es mit dem Nachtbus nach Sonauli und am nächsten Morgen zu Fuß über die Grenze nach Indien!!!
Kurte Pause am waermenden Lagerfeuer |
Auf Wiedersehen Nepal !!! |
Dear Globetrotter,
AntwortenLöschenso muss ich also von deiner Reise erfahren. Es wird Tage und Wochen dauern, ehe ich nur annähernd deinen gesamten Reiseverlauf gelesen habe.
Mein Respekt vor Dir/Euch übetrifft jedoch meine Traurigkeit, dich schon so lange nicht mehr gesehen zu haben.
Ich hoffe, bald von dir zu hören.
Namaste
Martin