Oder: Wir sind am Start und die Welt ist groß Wir ham’ kein Ziel, aber wir fahr’n los unser Zug ist abgefahr’n doch wir sitzen drin Niemand kann ihn stoppen, wir werden weiterrocken ..

Sonntag, 26. Februar 2012

Aurangabad - Ellora Caves 28.01. - 30.01.2012

So wie auch schon die erste Zugfahrt war diese wirklich angenehm und ruhig, obwohl diesmal bis auf drei Japanern auschließlich Inder im Zug saßen. Wir fanden erstaunlich viel Schlaf und kamen am nächsten morgen erholt in Aurangabad an. Dies sollte sich aber schnell ändern.

Wir irrten durch die geschäftige, stinkende, vermüllte, immer heißer werdende Stadt voll von chaotischen Verkehr. Wir versuchten eine geeignete Unterkunft in unserer Preisklasse (also alles zwischen 3 bis 5 Euro) zu finden. Aus dem Internet hatten wir eine günstige rausgesucht, diese war aber auf Grund einer Hochzeit völlig ausgebucht. Der Rest der Hotels war einfach zu teuer für uns...
Bei unserer Suche begenete uns Thomas, ein junger Deutscher der seit knapp 5 Monaten in Indien unterwegs ist. Er nahm uns kurzer Hand mit in das YMCA (Jugenherrberge) in der er schlief. Diese war nach seiner Auskunft zwar wirklich eine Zumutung, aber immerhin relativ günstig - für uns also überzeugend!
Im YMCA angekommen verkündete uns der völlig zugekiffte Mitarbeiter, dass dieses keinen Platz mehr hätte. Thomas erwiederte aber, dass sein Schlafsaal noch immer total leer war - kein einziges der bestimmt 15 Betten war belegt. Wir disskutierten bestimmt 10 Minuten mit dem Mitarbeiter bis er uns schließlich ein anderes - ein Doppelzimmer - zeigte. Das Zimmer sowie das ganze Gebäude und die Anlage waren wirklich wirklich grausig! Alt, stinkend, dreckig, als hätte seit den 70ern niemand auch nur einen Handschlag in dieser Absteige getätigt. Aber gut, was solls... wir nahmen das schäbige Zimmer, immerhin wollten wir soweiso nur 2 Nächte bleiben und den ganzen Tag unterwegs sein.



In Aurangabad an sich war dies aber kaum möglich, wie gesagt ist diese Stadt alles andere als schön und erholsam. Wir fanden wirklich kein Fleckchen der schön und ruhig war, an dem man sich also zurückziehen konnte und unser Zimmer bot das ja nun auch nicht. Wir fuhren also mit der Rikshaw zu einer 5 km entfernten Grabmoschee, dem Bibi-ka-Maqbara, das Aurangzeb seiner Lieblingsfrau nach ihrem Tod errichten ließ.

Diese ist dem Taj Mahal nachempfunden und zog an diesem Tag unmengen von indischen Touristen an. Schon vor der Kasse wurden wir am laufenden Band angesprochen... Erst einmal auf dem Gelände hatten wir keine ruhige Sekunde mehr. Schulkinder schnitten uns den Weg ab, wollten uns ständig die Hände schütteln und tausende von Fotos schießen. Nach 10 Minuten wurden diese dann von dem Aufsichtspersonal des Bibi-ka-Maqbara verscheucht, unsere Ruhe hatten wir aber immer noch nicht, nun kamen unzählige Erwachsene und baten um Fotos. Wir konnten uns nur langsam den Weg vom Eingang zum Gebäude bahnen, dieses aber gar nicht angucken, weil wir einfach keine Sekunde in Ruhe gelassen wurden.



Wir verzogen uns also in den letzten Winkel der Gartenanlage und genossen von weit weg im Schatten der Mauern die Aussicht. Bis auf ein paar Kindern kam dann - zum Glück - niemand mehr.

Am nächsten Tag machten wir uns mit Thomas auf den Weg zu den Ellora Caves, der Grund weswegen wir diesen Zwischenstop auf unserem Weg nach Mumbei eingelegt hatten.
Die aus der Felsmasse herausgemeißelten Höhlentempel und -klöster von Elloragehören zu den wichtigsten Kulturdenkmälern Indiens. Zwölf der insgesamt 34 Hölen sind buddhistischen Ursprungs, die übrigen wurden von Hindus zur gleichen Zeit angelegt. Das Highlight der Ellora Caves ist aber der Kailash-Tempel, der größte Felstempels Indiens. Dieser wurde zwischen dem 4. - 6. Jh. aus dem Felsen geschlagen. Eine ganz schöne Leistung, bedenkt man die Ausmaße des Temepls! Auf der Anlage tummelten sich unzählige weiße Languren neben den vielen, vorallem indischen Touristen. Es war wohl nicht besonders klug die Besichtigung am Wochenende zu unternehmen.... nichts desto Trotz blieben wir mit Thomas fast den ganzen Tag, verbrachten die Zeit aber eher mit quatschen als mit besichtigen.




Wir schliefen noch eine Nacht in unserer gruseligen Unterkunft, verbrachten dann den darauffolgenden Tag mit Erledigungen und versuchten uns über Mumbai und das deutsche Konsulat schlau zu machen, wo wir am nächsten Tag unse neuen Pässe beantragen wollten. Wir hatten den perfekten Plan ausgetüftelt, um Mumbai möglichst schnell wieder verlassen zu können, wie gesagt inidische Großstädte sind wirklich nichts für uns und zudem ist Mumbai was die Unterkünfte angeht sauteuer!

Am abend nahmen wir einen super Nachtbus einer privaten Busgesellschaft nach Mumbai. Die Tickets waren zwar ein wenig teuer, aber für das wirklich bequeme Doppelbett mit Vorhang (sodass man sogar Privatsphähre hatte) absolut den Preis wert!

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