Tag 6
Der erste Gang des Tages führte uns wieder direkt zum convenience Store um ein leckeres kalorienreiches Frühstück zu verputzen. Auf dem Weg runter ins Dorf konnten wir Fuji mal wieder in all seiner Pracht bestauen.
Danach hieß es wieder auf einen Berg klettern. Leider zog Fuji zu und oben angekommen war die gute Sicht verschwunden. Dazu war es kalt. Die Hochebene Asagiri auf der Mt Fuji liegt ist immerhin fast 1000 Meter hoch.
Auf dem Weg trat ich doch tatsaechlich dieser Schlange auf den Schwanz.
Nachdem wir wieder herab gestiegen waren von Mt Ohira wurde es flacher und wir mussten teilweise einer Hauptstraße folgen. Eins wurde uns klar, einsame Berghütten würden wir hier nicht mehr finden. Es wurde zunehmends voller und touristischer. Und immer begleitete uns Mt Fuji.
Mehr durch Zufall stolperten wir in den Ort Oshino Hakkai. Das Gebiet in dem wir uns befanden heißt das fünf-seen Gebiet. Oshino Hakkai war einst der sechste See, trocknete jedoch aus und übrig blieben nur acht Teiche. Diese waren in der ehemaligen Berg Religion Japans eine wichtige Pilgerstätte für Mt Fuji Besteiger.
Heute sind die kleinen Teiche mit dem kristallklaren Wasser eine große Touristenattraktion.
Zurecht, das ganze wirkt so unglaublich schön mit den durch die luftbgewirbelten Blütenblätter der Kirschbäume und den Reinfektionen auf den Tümpeln.
Bevor wir die nächste Stadt erreichten schlugen wir unser Zelt auf einem Berg auf. Die Stelle gefiel uns nicht so gut, aber es gab nichts besseres. Das schlug auf die Stimmung, dazu kamen die schmerzenden Muskeln und für den nächsten Tag war Regen vorher gesagt.
Wir brauchten eine Pause.
Kurzerhand Buchten wir für die nächste Nacht ein Hotelzimmer in der nahen Stadt.
an diesem Fluss haben wir diese Nacht gecampt |
Tag 7
Wir beide hatten die Nacht nicht so gut geschlafen. Wir wollten einfach nur schnell in dem Hotel an kommen und entspannen. Etwas schlechter gelaunt ging es los. Und der vermeintlich kurze Weg zum Hotel zog sich in die Laenge.
Dafür gab es aber auch noch etwas Schönes auf der Strecke zu sehen, den Fuji-Sengen Jinja Schrein. Auch dieser war einst wichtig für die Fuji Pilger und besteiger. Außerdem besuchten wir noch das Mount Fuji Besucherzentrum.
Dann ging es nach Fujikawaguchiko ins Hotel. Es war ein älteres Hotel im japanischen Stil. Was das bedeutete würden wir jetzt heraus finden.
Unser Zimmer war recht groß, sauber und aufgeräumt. Viel zum Aufräumen und sauber machen gab es aber auch nicht. Das Zimmer war bis auf einen Mini Fernseher, mehrere Hacken an der Wand und ein paar auf gestapelte Bettlaken und Matratzen leer.
Man schläft auf den Matten auf dem Boden. Dafür gab es aber viele Matten. Wir stapelten einfach alle Matten übereinander und machten es uns wie die Prinzessin auf der Erbse bequem.
Das Klo war auf dem Flur und die Duschen in Erdgeschoss. Männer und Frauen getrennt. Vor dem Duschraum gab es einen Vorraum in dem man sich auszuziehen hatte. Komplett. Handtücher oder Anziehsachen waren im nächsten Raum nicht erlaubt. Dort gab es mehrere offene Duschen mit kleinen Hockern davor. Nachdem man sich hier ordentlich gewaschen hatte gab es danach noch eine riesige Badewanne oder kleinen heißen Pool in dem man sich gemeinsam mit den anderen gleich geschlächtrigen Gästen entspannen konnte. Wir beide hatten jedoch beide den jeweiligen Duschraum für uns allein.
Das heiße Wasser tat dem schmerzenden Körper auf jeden Fall sehr sehr gut.
Vor allem als der Regen mit voller Wucht ans Fenster prasselte
Unser Blick vom Hotel |
Tag 8
Eigentlich hätte wir uns noch einen weiteren Tag ausruhen müssen, aber das Wetter war einfach zu gut um im Hotel zu bleiben. Also machten wir weiter. Wir verließen den Tokai Shizen Hodo Trail um die Spiegelung von Fuji vom anderen Uferseite des Kawaguchikos zu bestaunen.
Fruehstuecksblick |
selbst Baustellen sehen vor so einer Kulisse gut aus |
Lake Kawaguchigo |
Laut unserer Karte würden wir auch einem anderen Pfad folgen können bevor wir auf der Spitze des Ashiwadayamas wieder auf den Hauptpfad stoßen würden.
Das stimmte auch nur war der Berg wieder sehr hoch und anstrengend
Auf der anderen Seite wartete jedoch wieder eine größere Ebene und die Narusawa Eis Höhle. Die Höhle war klein, aber wir konnten das permanente Eis sehen und da der Eintritt mit ca 3€ recht günstig war den kleinen Abstecher wert. Der Weg führte durch einen dicht mit Moos überwachsen Wald. Der Boden war aus Tuff Stein und wirkte wie eine riesige zerbrochene Platte. Überall waren riesige Risse, Spalten und Höhlen. Die Szenerie erinnerte uns ein wenig an Tasmanien oder den Süden Neuseelands.
Auch dieser Weg wurde wieder sehr lang. Kurz bevor wir den letzten See der fünf Seen, See Motosu, erreichten schlugen wir unser Lager in einem Wald neben einer alten mit Moos überzogenen Tuffstein Mauer auf.
Tag 9
Nach nur einer kurzen Zeit erreichten wir den See. Leider gab es statt Reflektionen von Fuji nur tief hängende Wolken zu bestaunen. Wir besorgten uns Frühstück und liefen weiter.
Wieder verließen wir den Trail da wir von einen Festival für eine pinke Moosblüte gelesen hatten. Dieses lag auf der Hauptstraße der wir nun folgten. Das Festival war schön und da Wochenende war auch sehr gut besucht. Ein Reisebus nach dem anderen bog auf das Gelände ab. Ich glaube das wir die einzigen Besucher waren die zu Fuss anspaziert kamen.
Leider blühten noch nicht alle Felder und auch Fuji machte sich hinter einer dichten Wolkenwand rar.
Nachdem das Fest verlassen hatten einigten wir uns darauf einen Bus zu nehmen um uns die nächsten paar Kilometer entlang der Hauptstraße zu ersparen. Wir sprangen an der nächste Kreuzung wieder heraus, direkt neben einem convenience Store. Mittagessen und neue Vorräte waren also sicher.
Nach der Pause liefen wir Richtung Berge, durch viele kleine Dörfer. Die japanischen Dörfer wirkten allesamt immer sehr schön und gepflegt auf uns. Die Häuser sind oft in typischen japanischen Stil gebaut und viele Gärten sind mit Zierpflanzen und -Bäumen geschmückt. Alles ist sehr schön anzusehen.
Leider fing es mal wieder an zu regnen oder wir liefen in eine Wolke hinein. Auf jeden Fall wurde es feucht. Laut Internet Reisebericht sollte es heute vor dem Aufstieg auf den nächsten Berg mal wieder eine Hütte geben.
Wir fanden den Berg und ein Schild welches auf die Hütte hindeutete, nur die Hütte selber fanden wir nicht. Nachdem wir ca ⅓ des Aufstiegs hinter uns gebracht hatten vergewisserte uns ein hinab steigender Japaner, dass auch weiter oben keine Hütte mehr kommen würde. Das waren schlechte Nachrichten. Man hatte auch nur noch eine Sichtweite von 50 Metern, der Niesel wurde zu Regen und wir mussten uns eingestehen das es kein Sinn machte weiter zu gehen. Also drehten wir um zurück zum Fuße des Berges. Das schmerzte doppelt in den Muskeln und im Kopf da uns klar war das wir unser Camp im Regen aufbauen würden müssen. Neben dem Berg liegt ein weiterer See mit Namen Tanuki. An dessen Ufer gab es einen Campingplatz den wir nun ansteuerten. Es wurde ein bisschen ungemütlich und feucht und wir fällten die Entscheidung die Wanderung mit dem erreichen des Sees am folgenden Tag zu beenden.
Tag 10
Nach einer durchregneten Nacht standen wir früh um fünf auf um uns unseren Weg zurück in die Zivilisation zu Bahnen.
Lake Tanuki |
Erst mussten wir jedoch eine Bushaltestelle finden. Wir folgten der Straße die zu dem Campingplatz führte für ca 6 Kilometer bis wir zu einem schönen Wasserfall kamen. Dort fanden wir eine Bushaltestelle und direkt daneben eine Frau die Gemüse in einem kleinen Stand Verkaufte. Die gute Frau war so nett und hilfsbereit uns die japanischen Schriftzeichen zu deuten und bestätige das heute am Sonntag tatsächlich ein Bus kommen würde der uns in die nächst größere Stadt mit Bahnhof bringen würde. Das waren großartige Neuigkeiten. Noch besser es gab auch einen convenience Store zum Frühstücken und Kaffee trinken neben der Haltestelle und wir hatten auch noch Zeit den Wasserfall anzugucken. Leider zeigte sich Fuji noch immer nicht. Wäre er zu sehen gewesen wäre er direkt im Hintergrund des imposanten Wasserfalls gewesen. Es war auch so ein guter Start in den Tag.
Der Bus kam tatsächlich und eine gute halbe Stunde später standen wir vor dem Hauptbahnhof Fujinomiyas. Hier kauften wir uns Tickets und buchten online ein Zimmer in Shizuoka. Mit dem Zug ging es dann in 20 Minuten nach Fuji Stadt und von hier aus mit einem weiteren Zug in einer dreiviertel Stunde nach Shizuoka Station. Eigentlich wollten wir genau bis hier hin wandern. Für die Strecke hatten wir noch 3-4 weitere Tage geplant. So machten wir die Strecke an einem Vormittag.
Wie auch immer, das kleine Zimmer in dem Hotel kam uns vor wie eine Präsidenten Suite und wir genossen den Luxus der Zivilisation. Die Klamotten waren schnell gewaschen und das Zelt schnell getrocknet. Fertig verpackt für das nächste Abenteuer :)