Oder: Wir sind am Start und die Welt ist groß Wir ham’ kein Ziel, aber wir fahr’n los unser Zug ist abgefahr’n doch wir sitzen drin Niemand kann ihn stoppen, wir werden weiterrocken ..

Sonntag, 20. Dezember 2015

Te Anau - South Fiordland



Heute bin ich allein unterwegs. Fabi bleibt im Bettchen/Auto. Der Tag ist einfach zu schoen um ihn zu ignorieren. Wir sind seit heute morgen im Fjordland. Hier soll es im Schnitt 200 Tage im Jahr regnen. Fjordland ist Neu Seelands größter und unberuehrtester Nationalpark. Er ist durchzogen von Bergen, dichtem Wald und tiefen Fjorden. Das Fjordland zeigt sich uns heute von seiner besten Seite, wir frühstücken am Lake Manapouri in dem noch der Nebel der vergangenen Nacht hängt. 







Danach gehts nach Te Anau, der Touri Stadt im Fjordland. Von dort startet der Kepler Track, einer von 8 Great Walks. Die Great Walks sind mehrtägige Wanderungen über ganz Neu Seenland verteilt, sie sind die beliebtesten Wanderungen mit den best ausgestattesten Hütten. Zwar sind diese immer noch relativ basic, aber es gibt neben flush Toiletten und Betten sogar Gas zum kochen, man muss diese Walks allerdings im Voraus buchen da es nur eine begrenzte Anzahl an Betten gibt...und teuer sind sie auch. Normale DoC Hütten kosten zwischen 0 und 15 $ die Great Walk Hütte dagegen stolze 54 pro Nacht. Wir wollten trotz des hohen Preises einen dieses Walks auf der Süd Insel machen, leider waren wir aber zu spät dran und alles war restlos ausgebucht. Damit ich aber einen kleinen Einblick in die Welt der Great Walks bekomme, entschloss ich mich den ersten Tag des Kepler Tracks zu laufen. Dieser verlief entlang des Sees Lake Te Anau, schlängelte sich stetig steigend durch einen Märchenwald. Jeder Baum sammt Ästen sowie der Waldboden ist von einer dichten Moosschicht ueberzogen. Nach ca. 2 Stunden kam ich an die Baumgrenze und wanderte nun mit wunderschönen Aussichten auf Te Anau, dem See und umliegende schneebedeckte Bergen zur Luxmore Hut. Dort begrüßte mich ein Kea, Neu Seelands alpiner Papagei. Eine gelungene Wanderung, aber natürlich nur halb so schoen wenn man es nicht teilen kann. Nach insgesamt 6 Stunden und knapp 30 Km kam ich dann erschöpft bei Fabi am Parkplatz an. Er hatte heute genug Kraft getankt für unser nächstes Abenteuer. 


















Der neue Tag startete regnerisch. Zurück gings nach te anau. Internet checken und blog pflegen.

Nachdem der regen abgeklungen war machten wir uns auf in die Te Anau bird sanctury - auffangstation an zugucken. Diese ist öffentlich zugänglich und kostest nur eine Geldmünzen Spende. Diese bezahlten wir gerne denn auch wenn es nur ein sehr kleiner Park ist mit glaub ich zur Zeit nur 4 besetzten Gehegen lohnt sich der Besuch.

Also weils grad regnet während ich diese Worte schreibe und ich in schreiberlaune bin und vögel so gerne mag hier ein kleiner Ausflug in die Neuseeländische Geschichte und Vogelwelt:
OK wir drehen die Uhr ganz weit zurück zich Millionen Jahre...und befinden uns auf einem der uhrkontinente, Gondwana. Dieser beinhaltet unser geliebtes Australien inkl. Tassie, Südamerika und Neuseeland warscheinlich noch papua und was weiß ich nicht noch. Es gibt noch keine Säugetiere und auch keine beuteltiere. Diese werden sich erst später entwickeln wie wir sehr gut wissen hey Beuteltiere in Australien!!
Vögel gibt es aber schon. zu diesem Zeitpunkt bricht Neuseeland nun von den anderen ab und entwickelt sich auf Grund der isolation komplett anders. Die Vögel über nehmen hier alle rollen der Säugetiere. Es Gibt fluglose Vögel so gross wie giraffen 4m! Vögel die wie Raubtiere jagen usw. Das es für die meisten keine natürliche Bedrohungen gibt brüten viele am Boden und erlernen den Nestbau in Bäume etc erst gar nicht oder sind einfach flug unfähig wie der kiwi.
Jetzt kommt langsam der Bogen warum der Besuch in der sanctury sowie besonders ist. Mit jeder Einwanderungsphase kommen neue Tiere, auch neue Raubtiere und andere Bedrohungen für die Vögel. Die polynesischen Einwanderer brachten Hunde und raten, die Europäer... Katzen, opossums, Rotwild, Marder, Mäuse und und und mit.

Klar das der 4m Vogel schon lange ausgestorben ist, aber ähnliches Schicksal hat viele andere Neuseeländische Vögel auch getroffen. Das komische Huhn auf unseren fotos ist ein takahē.
Der takahē galt nachdem 1898 die letzten 4 seiner art gestorben waren als ausgestorben. Bis Geoffrey Orbell in der Nähe von Lake Te Anau in den Murchison Mountains am 20 November 1948 sie wieder entdeckte. Wie was für eine story so far oder?

Es geht weiter ca 400 seiner art soll es 1948 gegeben haben aber leider sank die Zahl auf 118 in 1982. Das Hauptproblem bestand darin das dass hier nun heimische Rotwild zu einem zu großen Nahrungskonkurrenten geworden waren. Das wild wurde daraufhin zum Abschuss freigegeben. Hauptsächlich von Hubschraubern aus. Zurück zum Huhn. Was sollte man machen das ganze Dilemma sorgte für großes Medien Interesse in NZ. Die einen sagten man soll ihm sich selbst über lassen und er wird es schaffen oder auch nicht. Die anderen wollten brüt-projeckte um ihm vom aussterben zu bewahren. 10 Jahre passierte erst mal nix auf Grund nicht vorhander Ressourcen. Dann hat das Department of Conservation (doc - auf dessen Campingplätzen wir häufig schlafen) 5 Raubtier freie inseln geschaffen die als Vogel archen dienen sollten. Die dort lebenden tekahe sind neben den restlichen Tieren hier in den bergen fjordlands die einzigen wilden Tiere die es noch gibt. In Gefangenschaft kann man die Tiere nur in einem Vogel Zentrum auf der Nord Insel und hier in diesem unscheinbaren kleinen Park sehen.  Good on you wenn du es Geschaft hast diesen Text bis zum Ende zu lesen.






Nachdem wir genug über Neu Seelands abgefahrene Vögel gelernt haben, packten wir unsere Rucksäcke und liefen wieder dem Kepler Tracks entlang, diesmal aber in die in die andere Richtung des Loop walks. Das Ziel war Shallow Bay, eine kleine Bucht am Lake Manapouri. Hier wollten wir die Nacht verbringen. Shallow Bay liegt nicht direkt auf dem Great Walk, somit war es wirklich ruhig und es verirrten sich nur eine Handvoll Tagesbesucher in diese Ecke, im Gegensatz zum ueberlaufenen Kepler. Wir suchten uns einen kleinen Strand mit Blick auf das Kepler Gebirge und fühlten uns für den Rest des Tages/Nacht wie die einzigen Menschen auf der Welt.
















Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen