Unser Minivan warf uns am Chiang Rai'er Busbahnhofer, der ca. 10 km außerhalb vom Zentrum liegt, raus. Als erstes mußten wir uns mit thailändischen Baht versorgen. Kein Problem, ein Bankautomat gab es am Bahnhof. Zu unserer Freude gab es auch ein Linien-sammel-Bus der zum Zentrum fuhr. Die Fahrerin war sehr nett und half uns mit unseren Rucksäcken und wollte für die Fahrt auch nur den regulären Preis von 10 Baht von uns. Leider hatten wir am Automaten nur 1000 Baht Noten bekommen, welche sie natürlich nicht wechseln konnte. Eine der anderen thailändischen Passagiere zückte kurzer Hand das Portemonaie und bezahlte für uns die Tickets (immerhin 50 Eurocent!). Wir waren sehr glücklich und überrascht von der Hilfsbereitschaft und und Freundlichkeit. Fühlten uns wie zu unseren besten Zeiten in China. Im Zentrum angekommen verabschiedetetn wir uns von dem netten hilfsbereiten Mädchen und der Busfahrerin und machten uns auf die Suche nach unserem Guesthouse.
Eine Hölländer mit dem wir uns kurz an der Grenze unterhalten konnten, man tauschte gegenseitig wichtige Informationen über das bereiste Land aus, empfal uns eine Unterkunft und schrieb uns den Namen auf. Nach einer etwas längeren Suchen fanden wir es dann auch. Es war wirlich sehr schön, mit sauberen Zimmern, etwas abseits des Zentrums in einer ruihgen thailändischen Wohnsiedlung gelegen. Das ältere Betreiber Ehepaar empfal uns zum Essen zum Nachtmarkt zu gehn. Wir folgten auch dieser Empfelung und wurden abermals positiv überrascht. Auf dem Markt gab es allerlei Nippes zu kaufen, dass Herz des Marktes bildete aber ein halbes Fulballfeld großer Platz mit Tischen und Stühlen umrundet von Fressbuden und an der Stirnseite mit einer großen Bühne. Auf der Bühne wechselten sich thailändisch traditionelle Tänze mit Gitarrenspielern oder einer Art Model-Playback-Show ab. Für wirklich günstige Preise gab es von Thaifood, Sushi, Burger oder Mexikanisch alles was der Magen begeehrt. Wir versorgten uns mit einem fritierten Allerlei, genossen Pommes und fritierte Shrimps usw., bevor wir zufrieden, glücklich und vollgefressen schalfen gingen.
Sandra, Simon und Astrid vor dem weißen Tempel |
Der Tempel ist komplett in weiß gehalten und über und über mit kleinen glitzernden Mosaiksteinen besetzt. Über eine lange Brücke, vorbei an unheimlichen Fratzen und aus dem Boden greifenden Händen, gelangten wir ins Innere. Drinnen im Tempel befindet sich ein Gemälde, dass an der einen Seite Buddha und das Nirvana darstellt. Auf der Gegenüberliegenden Seite ist eine große häßliche Fratze abgebildet, umgeben ist diese von aktuellen Aktionhelden, Musikern und aktuellen politischen Darstellungen (z.B. Michael Jackson, Spiderman, der weiße Hai und die einstürzenden Twintowers). Was das alles zu bedeuten hat, bleibt jedermans Fantasie selbst überlassen.
Uns hat der Tempel wahnsinnig beeidruckt, zur Fertigstellung im Jahre 2070 sind wir auf jeden Fall am Start!
Dannach besuchten wir noch einen wunderschönen hohen Wasserfall mitten im Djungel. Da wir an diesem Tag so viel Spaß zu viert mit unseren Rollern hatten behielten wir diese auch gleich für den nächsten Tag. Wir besuchten noch ein paar schöne Wasserfälle, badeten, verfuhren uns in einem kleinen ärmlichen Bergdorf. Auf dem Rückweg spazierten wir mal wieder über einen Markt, erfreuten uns an den leckeren Süßigkeiten und all dem verrückten Zeug das man dort kaufen konnte. Unser Highlight war definitiv ein Stand der Klamotten für Hunde verkauft hat!
Leider mußten wir uns von unseren beiden liebgewonnenen Schweizern wieder verabschieden :( Die beiden hatten die geniale Idee Indien auf dem Landweg, zurück nach Laos und China dann über Tibet und durch Nepal, zu erreichen.
Wir mußten langsam weitern Richtung Süden.
Im Bus nach Chang Mai lernten wir ein Holländisches Päärchen kennen die von Freunden ein gutes Hotel empfohlen bekommen hatten. Dort fuhren wir gemeinsam hin. Das Hotel war OK. Unser Zimmer war ziemlich klein und abgerockt...aber...es gab einen großen Pool!!!! Mit einem Ein-Meter Sprungbrett :) Da es wirklich sehr heiß war, waren wir die nächsten Tage kaum vom Pool zu trennen.
Trotz der Hitze und des Pools machten wir an einem Tag noch einen Ausflug in den Djungel- zum Djungel Flight. Der Djungel Flight ist eine art Seilbahnpark im Urwald. Dort wird man an Drahtseilen, die zwischen den Urwaldriesen befästigt sind, eingehagt und man gleitet dann von Baum zu Baum. Manchmal geht es auch Horizontal von einer Ebene auf die Nächsten (bis zu 40 m hoch). Klingt spannend war es aber nicht. Leider waren wir in einer viel zu großen Gruppe mit einer Israelischen Großfamilie. Die beidern Guides die zu userer Sicherheit dabei waren, waren sehr genervt von unserer Gruppe und ließen uns das alle deutlich spüren. Nochmal würden wir das nicht machen...dann lieber ein Tag mehr am Pool liegen.
Ähnlich wie in Chiang Rai gab es auch in Chiang Mai einen Nachtmarkt auf dem man gut und günstig Essen konnte. Leider war dieser wie ganz Chiang Mai wesentlich touristischer und somit uninterresanter. Das gute an dieser touristischen Stadt war allerdings, dass wir ohne Probleme ein Krankenhaus finden konnten in der Sandra sich ihre dritte Hepatitis Impfung abholen konnte. DIe Schwestern waren alle super nett und das Krankenhaus machte auch einen super sauberen und gepfelgten Eindruck...wir wunderten uns daher nicht über die vielen älteren Europäer die überall mit Ihren Wehwehchen herum saßen und sich pflegen ließen. Bevor Sandra schließlich Ihre Spritze bekamm wurden wir beide noch einmal kurz durchgecheckt. Blutdruckt, Gewicht usw. alles OK!!! (trotz der Gewichtsabnahme von 10 Kilo)
Das einzige was uns zu schaffen machte war die Flut in Thailand. Gerade das Gebiet nördlich von Bangkok und Südlich von Chiang Mai war stark betroffen. Züge fuhren gar nicht mehr und Busse mußten wir täglich abfragen. Außerdem hörten wir das der Höhepunkt der Flut in Bangkok zwischen dem 16. und 18. erwartet wurde...und das Flugzeug von Sandras Bruder sollte am 17. landen. Wir fanden einen Bus der am 15. die Nacht über nach Bangkok fuhr, zu unserer Überraschung war der Bus auch noch ein Schnäppchen.
Der Bus war ziemlich leer nur 16 Touristen saßen drin. Dafür machte er aber umso mehr Pausen. Mal war irgendwas am Reifen kaputt dann war Essenspause und gegen halb elf abends schliefen wir ein. Geweckt wurden wir gegen 6 Uhr Morgens von einem anderen Touristen. Er vermisste seine Kredit Karte und Bargeld? Schon vermissten die nächsten Leute im Bus Bargeld oder Kredit Karten oder beides. Ich checkte unseren Geldgürtel - alles da! Aber wir hatten eine Notfall Kreditkarte - tief im großen Rucksack in einer "doppelten Wand" versteckt haben wir zwei Portemonaies beide gefüllt mit abgelaufenenen EC-, Kredit-, usw Karten, in dem unteren Portemonaie bewahrten wir unsere zusätzliche Reserve Kredit Karte auf. Ich kletterte also ins Gepäckfach zu den großen Rucksäcken wühlte und meinem Rucksack und fand beide Portemonaise, alle abgelaufenen Karten, nur die eine, noch funktionierende Karte fand ich nicht mehr...die war weg! Mittelerweile war allen Passagieren klar, dass uns die Busfahrer erst durch die AirCondition betäubt und dann bestohlen hatten. Zwischen 23.00 und 6.00 Uhr war keiner der Passagiere wach, zudem wurde sogar Geld aus Gürteltaschen geklaut... Also gingen wir los um sie zur Rede zu stellen und unsere Karten und unser Geld wieder zu bekommen. Natürlich sprachen die beiden Fahrer aufeinmal kein Wort mehr englisch. Also fingen wir an mit Polizei zu drohen. Das schien sie aber auch nicht recht zu beeindrucken. Irgendwann hielten sie den Bus an und wir durften aussteigen, wurden auch schon von einem dritten Mann erwartet. Dieser stellte sich als Manager des Busbetriebes vor. Fragte wieviel gestohlen wurde und bot an alles gestohlene in Thailändischen Baht zurück zu geben und uns Taxis nach Bangkok zu bezahlen, der Bus selber könne jetzt nicht mehr in die Stadt rein fahren. Da der Bus kurz vor einer Tankstelle irgenwo vor Bangkok stoppte machte ich mich auf den Weg Passanten anzusprechen, ob sie nicht bitte die Polizei rufen könnten und hier her schicken könnten. Ich fand auch 2 Leute die die Polizei riefen und lange mit denen disskutierten.
Abseilen aus einer Höhe von 40m |
Stadtmauer von Chiang Mai |
Nach ca. 45 Minuten erreichten wir die Kao San Road in Bangkok. Das Touri Mekka Bangkoks. Sofort gingen wir zu der Polizeistation auf der Kao San Road aber dort machten sie uns schnell klar, dass wir mit unserem Anliegen zur Touristenpolizei gehen müssen. OK noch sauerer suchten wir eine Stunde lang bis wir die Touristenpolizei gefunden hatten. Wir erzählten dort unsere Geschichte und fingen an unser Protokoll zu schreiben als plötzlich drei Italiäner in die Polizeiwache stürmten. Die drei waren auch in unserem Bus gewesen, man hatte ihnen auch einen Kreditkarte geklaut und um 12 Uhr Nachts 300 Pfund abgehoben. Die drei hatten auch schon Fotos von den Fahrern und dem Kennzeichen auf Fotopapier ausgedruckt und mitgebracht. Die Fotos, die Geschichte mit dem Messer und das wir alle betäubt wurden beeindruckte die Beamten so sehr das Claudia (die Italiänerin der das Geld gestohlen wurde) und ich noch zu einem doppel Verhöhr mit einem wichtigen Chief sonstwas Polizisten mußten. Dieser Superpolozist tat auch sehr betroffen wiederholte oft was wir ihm erzählten und machte ein betroffenes Gesicht...schrieb uns seine Nummer auf und sagte uns, wenn sowas nochmal passiert sollen wir ihn "Peter" anrufen, egal zu welcher Uhrzeit. Ende.
Genervt von soviel geheucheltem Interrese fuhren wir mit den Italiänern in deren Hotel und bezogen dort ein Zimmer. Sandra und ich machten nach all dem Stress erstmal ein Mittagsschlaf. Plötzlich klopfte es, einer der Italiäner stand vor der Tür und meinte die Touristenpolizei habe bei uns im Hotel angerufen und gesagt wir müssen noch anzeige bei der normalen Polizei erstatten. Dort tat man jedoch wieder so als würde man uns nicht verstehen und außerdem ist das alles zwischen Chiang Mai und Bangkok passiert und somit gar nicht in ihrem Zuständigkeitsgebiet passiert, wir sollten doch zu unserer Botschaft gehn. Brrrrr um das ganze noch auf die Spitze zu treiben kam noch ein total besoffener Polizist zur Tür herein gebaummelt der uns erst fragte wie er uns helfen könnte, uns dann aber nach kurzer Rücksprache mit den Kollegen aus der Wache warf!!!
Puh unglaublich wie sauer wir jetzt alle waren. Also beschlossen wir am nächsten Tag zu unseren Botschaften zu fahren. Leider kamen wir etwas zu spät...viertel vor zwölf, da sind die ganzen netten Beamten von der deutschen Botschaft schon zu Tisch. Also mußten wir erstmal 1 1/2 Stunden vor der Tür warten. Irgendwann war uns das zu dumm und wir sprachen Leute an die vom Mittagessen zurück kamen und offensichtlich zum Personal der Botschaft gehörten. Die versprachen uns auch den zuständigen Mitarbeiter anzusprechen. Ein paar Minuten später waren wir drin und durften unsere Geschichte erneut erzählen. Wortwörtliche Antwort des Beamten: Und was wollt ihr jetzt genau von uns?
Überschwemmte Straßen in Bangkok |
O-Ton Beamter: Ja was viele hier immer vergessen, wir sind hier nicht mehr in Europa!
So das war das Ende der Geschichte. Zum Glück hat niemand etwas von unserem Konto abgebucht und außer einer Menge Nerven und zwei Tagen haben wir nix verloren. Aber wir haben einiges an Erkenntnis gewonnen: Thailand, das warscheinlich touristischste Land unserer bisherigen Reise ist alles andere als sicher zu bereisen. Passiert dir hier was bist du definitiv auf dich allein gestellt. Nimm nur Local (Govermental) Busse und die Beamten der deutschen Botschaft in Thailand sind genauso wie die thailändische Polizei voll fürn Arsch!
Am Abend konnten wir ohne größere Probleme Denis vom Flughafen abholen :) Wir freuten uns tierisch über all seine Mitbringsel und führten ihn noch kurz durch die Kao San Road spazieren bevor wir schlafen gingen. Gleich am nächsten Morgen sollte es auch schon weitergehen für uns drei, nach Koh Chiang...mit dem Bus!!!
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