Oder: Wir sind am Start und die Welt ist groß Wir ham’ kein Ziel, aber wir fahr’n los unser Zug ist abgefahr’n doch wir sitzen drin Niemand kann ihn stoppen, wir werden weiterrocken ..

Samstag, 5. Mai 2012

Zugfahrt / Chennai 11.04. - 14.04.2012


Unsere neuen Freunde - IF I WAS YOU, I WOULDN'T BE ME !!!

Am Dienstag den 10.03. bestiegen wir dann den Zug nach Chennai – für die nächsten 33 Stunden unser zu Hause. Zwei Nächte sollten wir hier verbringen… Kein Problem für uns, nach der Transsip, China und der mehrmaligen Indien-Durchquerung sind uns die Züge die liebsten Beförderungsmittel und man kann es nicht anders sagen, wir genossen diese Fahrt sogar. 


Die andern Fahrgäste nutzten die besondere Gelegenheit Ausländer im Abteil zu haben und quatschen munter drauf los. So kam es das Fabi eine Einladung in die Bhagwahnsekte erhielt, eine Einladung in das Heim zweier junger Inder (leider 500 Km vor unserem Ziel), zum Opfer von den aufdringlichen indischen Transvestiten wurde und ständig Essen angeboten bekam. Mich als Frau ließ man eher in Ruhe oder ignorierte mich ganz.

 


Endlich erreichten wir am 13.04. Chennai. Hier mussten wir zwei Nächte bleiben, da unser Flieger von hier nach Sri Lanka gehen sollte um uns endlich von Indien zu erlösen. 
 
Chennai ist einer der unsehenswertesten Städte unserer bisherigen Reise – zumindest für uns! Es war brütend heiß – Chennai gilt als die heißeste Stadt Indiens und dort waren wir nun und das noch zur heißesten Jahreszeit! EIN TRAUM! Da uns die Sehenswürdigkeiten von Chennai nicht besonders reizten und es ohnehin viel zu heiß war um sich draußen zu bewegen, verbrachten wir die kurze Zeit meist im Zimmer unter dem fönähnlichen Wind des Ventilators. Einmal schafften wir es zum Strand von Chennai, der auch wirklich nicht schön war. Indientypisch bestach er durch eine Menge Müll. Naja, ein Versuch wars wert.




Am 14.04. war es nun soweit – wir sollten Indien verlassen… welches Fazit kann man nach drei Monaten in diesem so vielseitigen und kontrastreichen Land ziehen?!

In erster Linie haben wir Indien gehasst, wer unsere Indienbeiträge gelesenen hat, hat sicherlich festgestellt, dass wir nicht die größten Indienfans sind! ABER, von den ganzen unangenehmen Dingen, die wir nun schon zu Genüge aufgeführt haben (immerhin wollen wir Indien auch nicht total schlecht machen) gibt es selbstverständlich auch viel Positives zu berichten: 

Z.B. werden einem die Inder wirklich sympathisch, durch die Aufnahme der Tibeter. Zudem hat man immer was zu gucken, irgendwann auch zu lachen (wenn man dann gelernt hat drüber zu lachen), kriegt ein dickes Fell und lernt wahnsinnig viel über sich selbst und sein Verhalten in Extremsituationen. Was uns echt gut gefallen hat, ist die ausgeprägte Kultur, an der die Inder festhalten, man hat das Gefühl das sie sich nicht so stark wie andere asiatische Gesellschaften von dem westlichen Einheitsbrei beeinflussen lassen.

Zudem gibt es in Indien unfassbar schöne Gegenden, nicht nur die Natur ist wundervoll auch die Architektur, gerade in Rajasthan ist was ganz besonderes und hat uns echt aus den Socken gehauen. Und die unzähligen Möglichkeiten die einem dieses Land bietet – es gibt einfach so viel zu tun: von Yoga, über Meditation, Workshops für Schmuck-, Instrument- oder sogar Chillumherstellung… 



So schizophren wie es sich auch anhören mag, trotz der harten und anstrengenden Zeit, den ständig wiederkehrenden gesundheitlichen Problemen und den Millionen von Nerven die wir verloren haben, wir können uns unter Umständen, tatsächlich vorstellen nochmal nach Indien zu fahren. 

 

 Wie hat so schön einmal ein Reisender aus Rajasthan zu uns gesagt: Nur Masochisten fahren nach Indien! 
 

Bye bye incredible India!

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