Unsere neuen Freunde - IF I WAS YOU, I WOULDN'T BE ME !!! |
Am Dienstag den 10.03. bestiegen wir dann den Zug nach
Chennai – für die nächsten 33 Stunden unser zu Hause. Zwei Nächte
sollten wir hier verbringen… Kein Problem für uns, nach der Transsip, China und
der mehrmaligen Indien-Durchquerung sind uns die Züge die liebsten
Beförderungsmittel und man kann es nicht anders sagen, wir genossen diese
Fahrt sogar.
Die andern Fahrgäste nutzten die besondere Gelegenheit Ausländer
im Abteil zu haben und quatschen munter drauf los. So kam es das Fabi eine
Einladung in die Bhagwahnsekte erhielt, eine Einladung in das Heim zweier
junger Inder (leider 500 Km vor unserem Ziel), zum Opfer von den aufdringlichen
indischen Transvestiten wurde und ständig Essen angeboten bekam. Mich als Frau
ließ man eher in Ruhe oder ignorierte mich ganz.
Endlich erreichten wir am 13.04. Chennai. Hier mussten wir
zwei Nächte bleiben, da unser Flieger von hier nach Sri Lanka gehen sollte um
uns endlich von Indien zu erlösen.
Chennai ist einer der unsehenswertesten Städte unserer
bisherigen Reise – zumindest für uns! Es war brütend heiß – Chennai gilt als
die heißeste Stadt Indiens und dort waren wir nun und das noch zur heißesten
Jahreszeit! EIN TRAUM! Da uns die Sehenswürdigkeiten von Chennai nicht
besonders reizten und es ohnehin viel zu heiß war um sich draußen zu bewegen,
verbrachten wir die kurze Zeit meist im Zimmer unter dem fönähnlichen Wind des
Ventilators. Einmal schafften wir es zum Strand von Chennai, der auch wirklich
nicht schön war. Indientypisch bestach er durch eine Menge Müll. Naja, ein Versuch
wars wert.
Am 14.04. war es nun soweit – wir sollten Indien verlassen…
welches Fazit kann man nach drei Monaten in diesem so vielseitigen und
kontrastreichen Land ziehen?!
In erster Linie haben wir Indien gehasst, wer unsere
Indienbeiträge gelesenen hat, hat sicherlich festgestellt, dass wir nicht die
größten Indienfans sind! ABER, von den ganzen unangenehmen Dingen, die wir nun
schon zu Genüge aufgeführt haben (immerhin wollen wir Indien auch nicht total
schlecht machen) gibt es selbstverständlich auch viel Positives zu berichten:
Z.B. werden einem die Inder wirklich sympathisch, durch die Aufnahme der
Tibeter. Zudem hat man immer was zu gucken, irgendwann auch zu lachen (wenn man
dann gelernt hat drüber zu lachen), kriegt ein dickes Fell und lernt wahnsinnig
viel über sich selbst und sein Verhalten in Extremsituationen. Was uns echt gut
gefallen hat, ist die ausgeprägte Kultur, an der die Inder festhalten, man hat
das Gefühl das sie sich nicht so stark wie andere asiatische Gesellschaften von
dem westlichen Einheitsbrei beeinflussen lassen.
Zudem gibt es in Indien unfassbar schöne Gegenden, nicht nur
die Natur ist wundervoll auch die Architektur, gerade in Rajasthan ist was ganz
besonderes und hat uns echt aus den Socken gehauen. Und die unzähligen
Möglichkeiten die einem dieses Land bietet – es gibt einfach so viel zu tun:
von Yoga, über Meditation, Workshops für Schmuck-, Instrument- oder sogar
Chillumherstellung…
So schizophren wie es sich auch anhören mag, trotz der harten
und anstrengenden Zeit, den ständig wiederkehrenden gesundheitlichen Problemen
und den Millionen von Nerven die wir verloren haben, wir können uns unter Umständen,
tatsächlich vorstellen nochmal nach Indien zu fahren.
Wie hat so schön einmal ein Reisender aus Rajasthan zu uns
gesagt: Nur Masochisten fahren nach Indien!
Bye bye incredible India!
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