Oder: Wir sind am Start und die Welt ist groß Wir ham’ kein Ziel, aber wir fahr’n los unser Zug ist abgefahr’n doch wir sitzen drin Niemand kann ihn stoppen, wir werden weiterrocken ..

Freitag, 4. Mai 2012

Manali / Vashisht 30.03. - 07.04.2012


Nach einigen erholsamen aber doch bewegenden Tagen verließen wir das uns liebgewonnene Mc Loed Ganj und machten uns mit dem Localbus auf die elf stündige, holperige Fahrt nach Manali und von dort aus in das nochmals 4 km entfernte Vashisht. 

Die Region ist nicht nur wegen der wundervollen Natur des Himalayas, der Stille und den tollen Wanderrouten bekannt, nein auch das berühmte Manali Charas zieht viele Reisende an. Erzählst du einem Inder das du nach Manali willst oder das du da warst, hat jeder gleich ein Lächeln im Gesicht und fängt an von Charas zu schwärmen oder brown Choclate oder so.  Es dauerte nach unserer Ankunft nicht lang bis wir das verstanden. Egal ob morgens, mittags oder abends zu jeder Zeit sieht man irgendwo einen alten Mann oder Tourist eine riesige Pfeife (Chillum) rauchen. Dieser Ort lädt also zum Hängenbleiben ein ;-)   


Wir entschlossen uns hier Indien ausklingen zu lassen. Eigentlich wollten wir noch nach Rishikesh, der Jogahochburg Indiens. Nachdem wir aber ein wundervolles Zimmer, mit Aussicht auf die schneebedeckten Berge gefunden hatten, konnten wir diesen magischen Ort nicht mehr verlassen. Diese Stille war einfach zu schön um wahr zu sein. Man hörte nichts! Die Luft war frisch und kalt! Wir unternahmen einige Wanderungen in die Umgebung. Lernten Simone kennen, die wir schnell ins Herz schlossen und relaxten einfach in dieser herrlichen Umgebung. 

Wir hatten auch das Gefühl, dass die Inder der Berge viel relaxter sind und nicht nur ans Geschäfte machen dachten. 
 
Neben vielen kleineren Wanderungen zu Wasserfällen, anderen Dörfern, zur Schneegrenze oder durch die Apfelbaumplantagen machten wir uns eines Tages zu einer langen Tour nach Solang auf. 

Das Solang-Vally liegt am oberen Ende des Kullu Vally in Himachal Pradesh, ca 1o Km von Vahisht entfernt und ist für seine Sommer und Wintersportmöglichkeiten beliebt. An kleinen Buden die die Straßen nach Solang säumen, kann man sich die heißesten Ski-Overalls aus den 80ern und die dazu passenden alten, abgerockten Skier ausleihen. Inder Auf Skiern???? Das konnten wir uns beim besten Willen nicht vorstellen und natürlich nicht entgehen lassen. Also machten wir uns zu Fuß auf den Weg nach Solang. 




Die Wanderung war ein absolutes Highlight. Wir wanderten durch kleine Dörfer, in denen wir freundlich von den Bewohnern begrüßt wurden, durch Felder und kleine Wälder und sogar über einen reißenden Fluss ohne Brücke. Wie schon in Nepal schloss sich uns auf dem Weg ein kleiner Hund an, der uns für die nächsten Stunden, bis wir unser Ziel erreichten begleitete. Wir waren von der wundervollen Landschaft und der Ruhe begeistert und schwebten auf Wolke sieben, bis wir Solang erreichten.

Dieser Ort entpuppte sich als indischer Alptraum! Zurück aus der Wildnis, an der Hauptstraße angekommen waren wir wieder in der Realität. Der dazugehörige Verkehrsstau erinnerte uns ganz stark an die Parkplätze im Harz nach dem ersten Schneefall…nur eben auf indisch und deshalb noch chaotischer und verrückter. Hier tummelten sich hunderte von Wochenendausflüglern. Während wir in T-shirt rumliefen waren die Inder alle schon in ihren geliehenen knallbunten Skianzügen unterwegs. Passend dazu wimmelte es in der Luft von ebenfalls knallbunten Paragliedern die dicht über die Köpfe der Menschen segelten und irgendwo in den Massen versuchten zu landen. 
 


Wir kämpften uns durch die Autokarawane hindurch bis zur Gondel von der es aus hoch in die Berge ging. Da wir leider für unsere Wanderung schon zu viel Zeit gebraucht hatten und wir nur noch 45 Minuten Zeiten bis der letzte Bus nach Vashisht zurück fuhr, sparten wir uns die Rupees für die Gondel und fuhren nicht nach oben zum Schnee und den Skifahrer. Machte aber nix, da der Platz vor der Gondel einem Zirkus glich, gab es so auch genug zu sehen. Es gab Fress-Buden, Buden zum Dosen werfen, Esel die einen durch die gegen trugen, aufgeblasene Riesen-Bälle in den man sich einen flachen Hang hinunter kullern lassen konnte und noch vieles mehr und überall dem die Paraglider. Die neu reichen Proll Inder genossen all diese Aktivitäten ausgiebig. Wenn ein Paraglider aber auf dem Arsch landete und die Schuld dafür bei seinem Piloten suchte, wurde die Stimmung ab und zu durch eine Massenschlägerei zwischen Piloten und Kunden getrübt. 

  

 

Leider mussten wir nach wunderschönen Tagen auch dieses Paradies und unsere neu gewonnene Freundin wieder verlassen. Mit dem Nachtbus wollten wir nach Delhi um von dort aus gleich weiter nach Agra zum Taj Mahal zu kommen.
Gegen 18.00 Uhr ging es los. Geplante Ankunftszeit war 6.00 Uhr am nächsten morgen. Der komfortable Bus wackelte also los…leider war die Fahrt aber nach 4 Stunden schon vorbei. Irgendein Schaden am Bus. Es ging nicht weiter. Niemand sagte uns warum oder für wie lang. Da es schon recht spät war und wir damit rechneten bald weiter zu fahren nutzten wir die Pause um ohne durchgeschüttelt zu werden zu schlafen und Sandras vollgekotzte Plastiktüte weg zuschmeißen (wieder mal Krank…Indien!). Nach 4 Stunden wachten wir wieder auf, sahen uns um und realisierten, dass wir immer noch an der gleichen Stelle standen? Einziger unterschied die Busfahrer waren weg und mehr als die Hälfte der Passagiere auch??? Wo waren die alle?


Das haben wir zwar nicht heraus gefunden aber immerhin informierte uns ein netter Inder das die Fahrer losgelaufen waren, um einen neuen Bus zu organisieren. Also einfach weiter warten und schlafen. Nach insgesamt 6 Stunden war es dann soweit ein neuer Bus kam und wir konnten unsere Reise nach Delhi fortsetzten und kamen schließlich auch fast pünktlich um 12.00 Uhr an. Eine Entschuldigung für die geringfügige Verspätung gab es natürlich nicht. Wenigstens lief in Delhi alles wie geschmiert. Aus dem Bus in den nächsten und dann nochmal umgestiegen und schon waren wir nach 24 Stunden in Agra.












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