Oder: Wir sind am Start und die Welt ist groß Wir ham’ kein Ziel, aber wir fahr’n los unser Zug ist abgefahr’n doch wir sitzen drin Niemand kann ihn stoppen, wir werden weiterrocken ..

Samstag, 5. März 2016

Pacific Harbour

Nach vier aeusserst entspannten Tagen ging es dann wieder zuerueck nach Nadi. Wir quatierten uns wieder ins Wailola Resort ein und brainstormten was wir mit unserer letzte Woche Fidschi anstellen koennten. Eigentlich stand der Shark Dive in Pacific Harbour ganz oben auf unserer Liste, nach einem kurzen Anruf beim Tauchveranstalter erfuhren wir, dass seit dem Zyklon keine Tauchgaenge mehr durchgefuehr wurden. Die Sicht unter Wasser war zu schlecht und der Gang somit zu gefaehrlich. Wir ueberlegten uns schnell eine Alternative, der Zyklon hatte all unsere Plaene durcheineander gebracht, also wieso nicht dies nutzen und tun was wir ohne hin vorhatten – helfen. Wir hatten auch relativ schnell die richtigen Ansprechpartner „all Hands Volunteers“und „Fiji Cyclon Responds“gefunden und kontaktierten diese ob wir nicht fuer den Rest unseres Fidschi Aufenthaltes mit anpacken koennten, aufraeumen, aufbauen etc.  Wir bekamen recht schnell eine Anwort: Zur Zeit wurde nur die Ausmasse der Schaeden ausgewertet um anschliessend festzustellen wo welche Hilfe benoetigt wird. Wir waren hier also zu frueh dran. 
Durch Zufall lasen wir eine Schlagzeile in einer lokalen Zeitung in der Fijis minister president touristen bittet Fiji nicht zu verlassen und ihre ihre Urlaube nicht zu stornieren. Was Fiji jetzt braucht ist Geld für den Wiederaufbau.

Da es mit der direkten Hilfe nicht klappen würde konzentrierten wir uns daher wieder auf den geplanten Hai Tauchgang. Ich rief mehrere mal an um mich nach dem aktuellen stand der Dinge zu erkundigen. Seit Winston gab es wohl noch keinen richtigen Tauchgang da das Wasser noch zu aufgewirbelt sei und man die Sicherheit der Gäste nicht garantieren könne.
Doch dann hieß es plötzlich OK Mittwoch gehen wir raus. Die Sicht ist besser. Ihr seit dabei. Kommt nach Pacific Harbour.

Gesagt getan. Die coral coast und Pacific Harbour gehören eher zu den teureren Gegenden auf viti levu. Daher entschlossen wir uns mal wieder dafür betten in einem Schlafsaal zu buchen.
Idealerweise befand sich das Hotel auf dem gleichen Grundstück wie der tauchshop. Für uns noch besser war das wir die einzigen Gäste im 44bett Schlafsaal waren. Der cyclone schien wirklich große Auswirkungen auf den Tourismus zu haben.

Mangels Nachfrage war bei unserer Ankunft auch der tauchshop geschlossen. Zu doof, wir hatten weder irgendeine bestätigung noch Anweisungen oder Zeitangaben erhalten. Ein Mitarbeiter des Hotels versicherte uns jedoch das es morgen raus gehen würde und die Boote normalerweise um 8:30 morgens los fuhren.
Das konnten wir nicht so richtig glauben und bei mir machte sich schon ein wenig die Enttäuschung breit.
Immerhin dachten wir dafür gar nicht mehr darüber nach das wir am nächsten Tag eventuell mit sehr großen Raubtieren tauchen würden. 
Wir genossen den Tag am pool und waren begeistert von der Vogel Vielfalt. Wir sahen viele bunte loris, einen großen Papagei und zahlreiche Flughunde. 





Shark Bay River

the Pearl Resort






unsere bescheidene Unterkunft


Art Village - Pacific Harbour











Am nächsten morgen war es dann soweit. Nachdem ich auf wachte spazierte ich als erstes über die Anlage zum tauchshop. Dort angekommen herrschte schon reges treiben.
Ich fragte einen der zahlreichen angestellten ob und wann es den los geht. Die prompte Antwort war jetzt!
Okay. Schnell orderte ich Frühstück und sagte Sandra bescheid das es los ging.
Nervosität machte sich breit. Das eilige Frühstück kam einem vor wie die Henkersmahlzeit und der Kaffee machte es auch nicht besser.

Beim Frühstück lernten wir Axel aus den USA kennen. 
Er hatte seine eigene Ausrüstung, wirkte sehr routiniert und vergewisserte uns das es absolut sicher sei und der Tauchgang der Hammer ist.
Anmerkung des Schreibers: 
Später erfuhren wir das er Cop in Compton LA ist.
Wem das nichts sagt...das ist wahrscheinlich eine der gefährlichsten Ecken in den Staaten. Mord und Hochgeschwindigkeits Verfolgungs jagten gehören zu seinem Alltag.
Im Urlaub geht er dann mit Haien tauchen, bzw füttert sie. Hmmmm ich glaub es war gut das er und das nicht vorher gesagt hat.
Mit uns kam noch ein Engländer aus wales an Bord. Er hatte einen noch größeren Bart als ich und ich glaub noch weniger Tauchgänge als wir beide. Das war uns doch gleich sympathisch!
Aber immerhin hatte er den Tauchgang schon einmal letzte Woche probiert, dieser wurde dann aber nach dem ersten Tauchgang wegen schlechter Sicht gecancelt.

Diesmal waren die Bedingungen gut und nach nur 10 min Bootsfahrt befanden wir uns schon am Tauchspot: The Bistro.

Was wir hier erlebten war absolut fantastisch, teilweise atemberaubend und ist nur schwer wieder zu geben.

Die Bilder in diesem blog Eintrag kommen von Videos die unser Waliser Freund während der 2 Tauchgänge gemacht hat.

The Bistro ist eine künstliche Mauer die von den Mitarbeitern von Aqua-Treck unter Wasser errichtet wurde. Nachdem wir ins Wasser gesprungen sind und 18m tiefer am Grund des Ozeans angekommen waren mussten wir direkt zu dieser Mauer rüber schwimmen und uns davor hin knien.
Zwischen jedem Touristen stand ein Mitarbeiter von Aqua-Treck ausgestattet mit einem stabilen Aluminium Stab. Vor der Mauer in einer etwas höheren ebene schwamm eine Mülltonne gefüllt mit Tunfisch Resten.
Der Betreiber von Aqua-Treck hatte ein Kettenhemd an und öffnete die Tonne. Vor der Mauer entstand nun ein Wirbel aus vielen verschiedenen Fischen und Haien. Wir sahen tawny nurse-, Zitronen-, Silberspitzen-, Weißspitzen- und Bull Haie.
Die größten Exemplare waren um die 4m lang und fast 300kg schwer. Teilweise kamen sie ziemlich nah doch meist reichte ein klopfen mit dem Aluminium Stab auf die Mauer um sie zu umdrehen zu bewegen. Reichte dies nicht wurde der Aluminium Stab zum weg drücken verwendet. Wir füllten uns nicht bedroht und sahen die großen Tiere auch nicht in einen unkontrollierten Blutrausch verfallen. Es war unglaublich und teilweise hatten wir beide das Gefühl im Kino zu sein oder das ganze aus einer Art dritter Person Perspektive zu sehen.

Während unserer Pause vor dem zweiten Tauchgang hatten wir ein tolles Gespräch mit dem Betreiber. Er wirkte nicht wie ein Adrenalin junkie aber man spürte sehr stark seine Leidenschaft für die Tiere und den Ozean. Das ganze Projekt wurde gegründet um ein Naturschutzgebiet zu erschaffen und den lokalen chief zu zeigen das sich durch Ökotourismus mehr Geld verdienen lasse als mit dem Fischfang.
Jeder Taucher musste eine 25$ Nationalpark Gebühr bezahlen. Diese ging direkt in das Dorf.

Das alle Haie die wir an diesem Tag sahen den status als gefährdete Spezies haben muss ich wohl kaum schreiben.
Er erklärte uns wie wichtig die an der Nahrungskette vorne stehenden (apex) Raubtiere für ihre Umwelt sind. Und was passiert wenn man sie entfernt. 
Er erklärte uns auch den Grund für den zweiten Tauchgang. Zu erst sollte jeder die Chance haben das ganze noch einmal zu erleben, da der erste Tauchgang sicherlich durch die Nervosität für den einen oder anderen nicht ganz so entspannt war. Aber was noch wichtiger ist er wollte nicht das die taucher einmal ins Wasser springen und danach mit dem Gefühl "wir haben es über lebt" nach Hause fahren. Der zweite Tauchgang zeigte jedem das es kein glücklicher Zufall war und das es sich nicht nur um reine Killermaschinen handelt.

Wir waren nach den beiden Tauchgängen absolute begeistert und können jedem der die Möglichkeit hat einen solchen Tauchgang zu machen es nur ans Herz legen dies auch zu tun.

Die Mitarbeiter des Aqua-Treck Teams waren super nett, hilfreich und professionell.

Die Unterwasserwelt ist fantastisch und verdient es beschützt zu werden.

Wir lernten auch das es eine 2 jährige Fischfang Pause um ganz Fiji herum benötige, damit sich die Fisch Bestände wieder erholen können. Dies würde zum beispiel unsere Neffen auch noch die Chance geben die Tiere zusehen.
Leider gibt es keinen Nachhaltigen Fischfang. Go Vegan!


Shark Dive



































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