Oder: Wir sind am Start und die Welt ist groß Wir ham’ kein Ziel, aber wir fahr’n los unser Zug ist abgefahr’n doch wir sitzen drin Niemand kann ihn stoppen, wir werden weiterrocken ..

Donnerstag, 3. März 2016

Canqalai


Im busfahren waren wir ja mittlerweile geübt. Wir folgten genauestens den Anweisungen und standen nach ein paar Stunden direkt neben der genannten Brücke. Boote lagen dort auch vor Anker aber ein Kapitän war weit und breit nicht auszumachen.

Kein Grund zur Panik, wir hatten ja schon alles über Fijitime gelernt.
Neben der Brücke gab es weit und breit nix außer einem kleinen langsam zerfallenden Schuppen unter dem ein Pärchen aus Fiji saß. Kurzerhand setzten wir uns zu ihnen in den Schatten und schnell kamen wir ins Gespräch. Die beiden erzählten uns das der Kapitän auf den wir warteten ins nächste Dorf gefahren ist um zur Apotheke oder zum Arzt zu gehen. 
Nach ca einer Stunde hielt dann mal wieder ein bus und ein Pärchen aus Polen sprang heraus. Die beiden waren in ihren Flitterwochen auf einem Trip um die Welt und wollten auch nach caqalai. Cool so vergingen die nächsten 2 Stunden warten auch gleich viel schneller.




Als der Kapitän dann auftauchte konnten wir ihm aber nicht böse sein. Zur Zeit arbeitet ein Team von global Vision auf der Insel und vermisst das Riff. Der Grund für den Arzt besuch auf dem Festland war das zwei der 30 freiwilligen Teammitglieder riesige, entzündete und auf geplatzte blasen am ganzen Körper hatten...es sah echt heftig und schmerzhaft aus.

Auf der Überfahrt lernten wir auch den Meeresbiologen des Teams kennen. Er erzählte uns unter anderem das die Meerestemperatur 10 grad zu heiß sei und was noch erschreckender war, das es auch 30m tiefe kaum Abkühlung gab.
Das stresst die Korallen und lässt sie ausbleichen und sterben. An der Südküste, coral coast, viti levus kam es bereits zu Massen sterben von fischen.
Global warming lässt grüßen...go vegan!



Auf der Insel angekommen gefiel es uns gleich richtig gut. Es gab das Team von global Vision mit ca. 40 Leuten. Unser resort und einen älteren Amerikaner der an der spitze der Insel in einer Hütte lebte.
In unserem resort waren die Polen und wir die einzigen Gäste. Die Tage auf der Insel verliefen dann immer gleich. Morgens vor dem Frühstück einmal in 20 min langsam um die Insel spazieren. Essen. Schnorcheln, essen, schnorcheln, ein zweites mal bei Sonnenuntergang um die Insel Laufen, zu Abendbrot essen und am abend mit den männlichen angestellten des Gasthauses kava trinken.

unser Heim


Lelevia Island














Bei unserer ersten runde um die Insel hatten wir eines der schönsten Erlebnisse unser bisherigen Reise.

Ohne etwas zu ahnen spazierten wir am Strand als Sandra plötzlich auf schrie "Schildkröte". 
Aus dem Dickicht kam tatsächlich eine kleine baby Schildkröte auf den Strand. Insgesamt sahen wir 5 kleine Babys und konnten sogar beobachten wie sie zum ersten mal in ihrem noch kurzen leben den Ozean betreten und weg schwammen.
Das war der absolute Wahnsinn!








Und einen besseren Abschluss für den ersten Tag hätten wir uns kaum wünschen können. Alles schien auf der Insel zu leben jeder Stein oder Muschel bewegte sich und beherbergte einen Krebs. Es gab Eisvögel, Fregatten Vögel, Reiher, Schlangen, haufenweise Insekten und und und.











Und direkt vor der Insel wunderschöne gesunde und intakte Korallen. Wir schnorchelten alles ab und nachdem wir das getan hatten wagten wir uns bei Ebbe zu der kleinen, ca 20min über eine Sandbank zu erreichende, vorgelagerte Insel namens snake Island.
Den Namen verdankt sie den schwarz weiß gestreiften Wasserschlangen die dort tagsüber in Höhlen schlafen. Wir sahen auch eines der super giftigen aber für Menschen eher ungefährlichen Tiere.

Neben der Insel verlief eine tiefe Kante, welche die einheimischen the wall nennen. Dies war ein absoluter super schnorchel Platz. Einzig die starken Strömungen waren ein bisschen unheimlich und sorgten dafür das wir frühzeitig den Rücktritt antraten. 

Snake Island

Blick auf Canqalai von der Snake Island vorgelagerten Sandbank 
der halbe Weg ist geschafft

der weite Weg von Canqalai
schlafende Schlange
Snake Island


Jetzt zum kava. Kava ist das traditionelle Getränk in Fiji. Früher war es nur den chiefs, den Anführern genehmigt es zu trinken. Heute darf jedoch jeder der will soviel trinken wie er will. Das Getränk wird aus der zermahlenen kava Wurzel hergestellt. Das Puder wird in einer Zeremonie in einer Art großen Teebeutel mit Wasser vermischt und dann in Kokosnusschalen gefüllt und in genauer reinfolge verteilt. Die erste Schale wurde dem chief oder Ältesten gegeben, die zweite dem Ältesten Sohn, danach die Gäste, dann die weiteren Söhne und so weiter. Bevor man das Getränk annimmt hatte man einmal in die Hand zu klatschen, derjenige der einem die Schale gab klatschte daraufhin 3 mal.

An einem abend kam ein wichtiger Mann von der Nachbarinsel moturiki. Er brachte kava wurzeln als Geschenk mit. Bei der Übergabe wurde dann gebetet. Das ganze war für uns super spannend und eine tolle Erfahrung. 
Kava selber erinnerte uns ein wenig vom Geschmack an Zimtpulver in Wasser aufgelöst. Es hatte keinerlei berauschende Wirkung einzig die Lippen wurden ein bisschen taub und man hatte einen sehr guten tiefen schlaf. An unserem letzten abend auf der Insel wurden wir bei der abendlichen kava Zeremonie von unseren Gastgebern eingeladen sie am nächsten Tag zur Nachbarinsel zu begleiten und mit ihnen die Hochzeit eines Freundes zu besuchen.






Wir waren noch super glücklich darüber als wir uns auf den weg ins Bett machten. Auf dem weg dorthin wurden von dem manager des global Vision Teams gestoppt. Mit ihm hatten wir uns super verstanden und nun erzählte er uns das er eine Unwetter Warnung aus Suva bekommen hatte. Ein cyclone mit Namen Winston sei auf direktem Kollisionskurs mit caqalai. Er wollte uns nur warnen und uns ans Herz legen darüber nachzudenken die Insel zu verlassen.
Bums das hatte gesessen.
Wie konnte Winston der noch bei unserer Ankunft zwischen Vanuatu und Fiji wütete jetzt auf einmal aus Richtung Tonga auf uns zu rasen???



Am nächsten morgen beim Frühstück fragte uns dann auch unsere herbergsmutter ob wir Abreisen wollten oder noch eine Nacht blieben... Naja mit dem cyclone in Anmarsch...OK euer Boot fährt in einer Stunde...



Das uns grad servierte Frühstück war dann doch eher unentspannt. Während wir mit essen beschäftigt waren wurden schon die ersten Mitglieder des global Vision Teams evakuiert und verließen die Insel.


In großer eile packten wir all unser zeug zusammen und verabschiedeten uns mit einem mulmigem Gefühl von dem Gasthaus personal. Ein paar würden auf der Insel bleiben und alles sichern. Eigentlich wollten wir nach caqalai auf die grössere Insel ovalau. Wir entschlossen uns jedoch kurzer Hand dagegen und machten uns auf den direkten weg zurück nach Suva. Mit uns im Boot verließ u.a. der chief, sein jüngster Sohn und eine der zwei Frauen die Insel. Es war ein sehr komisches Gefühl als sie das Boot am Steg fest machten und den erst besten bus der egal aus welcher Richtung er kam nahmen. Auf dem weg nach Suva schien alles wie immer seinen normalen gang zu gehn. Keine offensichtliche Panik, niemand der anfing sein Haus zu verbarrikadieren. Alles normal. In Suva Stadt war zwar viel los uns hier sahen wir wie die Eingänge zu Banken Knie hoch zu gemauert wurden. Auch die große Mall in Zentrum wurde geschlossen aber sonst war alles normal. Wir hielten es für das beste und sicherste wieder in die Regenwald Logde ein paar Kilometer weit außerhalb ein zu checken.

Unterwasserwelt Canqalais











































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