Oder: Wir sind am Start und die Welt ist groß Wir ham’ kein Ziel, aber wir fahr’n los unser Zug ist abgefahr’n doch wir sitzen drin Niemand kann ihn stoppen, wir werden weiterrocken ..

Freitag, 16. März 2012

Mumbai 29.02. - 02.03.2012

Die fast 2000 km lange Zugfahrt von Varkala nach Mumbai war super entspannt. Unser Abteil war nicht besonders voll, die Landschaft die wir passierten sehr schön und unser Wagon befand sich direkt hinter einem Spreisewagen, so das wir ständig mit Tee, Kaffee und Essen versorgt wurden. Besser kann man in Indien nicht reisen...

Wenn man nach Mumbai kommt und dort übernachten möchte sollte man besser ein Zimmer ein im Vorraus buchen. Am besten gleich schon einen Monat früher. Wir hatten natürlich keine Reservierung und somit auch kein Zimmer - dafür aber Glück. Wir lernten ein anderes deutsches Pärchen kennen die ein Zimmer hatten. Wir begleiteten die beiden zu ihrem Guesthouse und der nette ältere Herr dem das Guesthouse gehörte half uns weiter. Er krammte einen dicken Batzen Visitenkarten aus seinem Schreibtisch und fing an ein Hotel nach dem anderen anzurufen. WIrklich keine leichte Aufgabe, entweder waren die Hotels ausgebucht oder viel zu teuer. Aber nach fast einer halben Stunde wurde er fündig und wir hatten ein Platz zum schlafen...was hätten wir bloß ohne seine Hilfe gemacht?

 


Am nächsten morgen machten wir uns früh auf zum Consulat um unsere nuen Pässe zu holen. Ein paar Unterschriften später hatten wir sie in der Hand. Austellungsort Mumbai! Wie cool ist das den? Naja auf jeden Fall cooler als Hannover Bürgeramt List oder  ?  ;)

Nun wo wir schon mal da waren entschlossen wir uns dazu gleich noch
eine Nacht länger zu bleiben und uns die 16 Millionen Metropole ein wenig anzuschauen. Die Stadt beherberg mehr Dollar Millionäre als Deutschland und die Grundstückspreise erreichen teilweise astronomische Preise. Wir spazierten durch die Stadtteile Fort und Colaba die neben unserem Guesthouse, dem deutschen Consulat auch eine Vielzahl von Gebäuden aus der britischen Kolonialzeit bargen.
In diesen Stadtteilen die sich auf dem südlichsten Zipfel der Landzunge Mumbais befinden, sind weder Kühe noch Rikshaws auf den Straßen erlaubt. Hinter dem sechs spurigen Highway Marinedrive gibt sogar einen kleinen Strand und eine lange Promenade. Hier tummelten sich Nachmittags die reichen Mumbaier. Wir sahen viele Inder die mit ihren Hunden spazieren gingen, mit dicken adidas Sportschuhen unterm Sari die Promenade entlang walkten oder verliebt beim Sonnenuntergang kuschelten. Bilder die wir sonst noch niergendwo in Indien gesehen haben.

Als wir am nächsten Tag mit einem Nahverkehrszug in einen etwas weiter außerhalb liegenden Stadtteil fuhren sahen wir die andere Seite Mumbais. Wir mußten nur ein paar Minuten mit einer Rikshaw von dem Nahverkehrsbahnohf zu einem Fernverkehrszug fahren. Das Muslimische Viertel was wir passierten bestand nur aus einer katastrophalen, verstaubten und dreckigen Straße, jede Menge Welblechhütten und ein paar Moscheen. Mumbai wirkte wie ganz Indien sehr kontrastreich auf uns...




Varkala 21.02. - 28.02.2012

Vor fast auf den Tage genau fünf Jahren bin ich  schon einmal in Varkala gewesen. Damals hatte mir der Ort mit den schönen Klippen und dem großen Strand sehr gut gefallen. Ich war gespannt in wieweit sich der Ort in meinen Erinnerungen von dem heutigen unterscheiden würde und wie es Sandra gefallen würde.

Zu erst mußten wir aber eine sehr lange Busfahrt überstehen. Es ging wieder die Berge runter zurück nach Kochi und von dort aus nach Varkala. Gute 10 Stunden Busfahrt. Während der Fahrt lernten wir die nette Italienerin Marina kennen und zusammen machten wir uns auf eine Unterkunft zu finden. Aus unserem Reiseführer hatten wir die Adresse für ein von der indischen Regierung Betriebenes Guesthouse. Eigentlich ist es für indische Beamte Gedacht, wenn aber Platz vorhanden ist dürfen auch Touristen in den alten Bau übernachten. Sandra und ich bekamen einen riesigen Bungalow zugewissen. Im Zimmerpreis war auch schon ein Frühstück inklusive. Wir waren begeistert obwohl es ziemlich abseits gelegen lag und wir zum Strand noch ein gutes Stück weit lauften mussten. Leider durften wir nur zwei Tage in der Anlage übernachten.



Warscheinlich haben die Betreiber Angst das sich sonst Langzeit Touristen hier einnisten könnten. Egal da wir außer im Meer baden und unseren Blog pflegen sowieso nicht so viel zu tun hatten besorgten wir uns ein neues Zimmer näher am Meer und zogen um.

Varkala hatte sich verändert. Es ist noch touristischer als ich es in Erinnerung hatte und auch die Art der Touris hatte sich verändert. Deutlich war dies an den Kyrillischen Werbetafeln zu erkennen. Aber bei der schönen Umgebung ist es auch nicht verwunderlich das dieser Ort ein Touristen Magnet ist. Das gute daran ist das man dadurch Sachen bekommt die man an anderen Orten nicht bekommt...wie zum Beispiel ein ordentlichen Laib Brot!!! Jeden Morgen und Abend aßen wir unser Brot mit Gemüse und Marmelade. Sehr lecker!!!

Nach ein paar wirklich erholsamen Tagen beschlossen wir weiter zu reisen und den Süden Indiens hinter uns zu lassen. Nächstes Ziel sollte wiedereinmal Mumbai sein. Unsere neuen Pässe waren schon fertig und zum abholen bereit. Ein Zugticket zu  bekommen war aber gar nicht so einfach. Es gibt mehrere Möglichkeiten in Indien ein Zugticket zu kaufen. Am besten man bucht es schon 3 Monate vor der Fahrt...was für uns natürlich nicht geht. Oder man läßt sich wenn die regulären Tickets schon ausverkauft sind auf eine Warteliste schreiben. Bis zum Wartelistenplatz 20 hat man wohl auch noch realistische Chancen ein Ticket zu bekommen. In unserem Fall war die Warteliste schon bei über 100. Wenn man Tourist ist hat man noch die möglichkeit vier Tage vor der Abfahrt etwas teuerere Tickets aus einem speziellen Touristenkontingent zu kaufen. Die waren bei uns auch alle schon vergriffen. Letzte möglichkeit sind die etwas teuereren Notfalltickets. Diese werden einen Tag vor der Abfahrt ab acht Uhr an den ersten verkauft.

Also hieß es für uns früh aufstehen und ab zum Bahnhofsschalter. Um viertel vor sieben war ich bereits der Achte in der Schlange. Zum Glück wurden wir fürs frühe Aufstehen belohnt, wir bekamen noch zwei Schlafplätze für die 30 stündige Zugfahrt!!!



Munar 19.02. - 20.02.2012


Da es im Bundesstaat Kerala wohl nie so richtig kalt wird, wird wohl bei öffentlichen Bussen direkt auf die Verglasung verzichtet. Aber bei der Hitze war es ein wunderbares Gefühl im "Cabrio"- Bus durch das Land zu düsen und sich den Fahrtwind in Gesicht wehen zu lassen. Es ging durch das dicht besiedelte Hinterland. Uns fielen die vielen Kirchen auf, die sich grad im Bau befanden. Teilweise riesige, pompöse Bauten. Es macht den Anschein als investiere der Vatikan in den up-comming market Indien? Weiter landeinwärts veränderte sich die Landschaft und es ging bergauf. Auf Serpentinen ging es durch eine dschungelartige Umgebung immer höher vorbei an Wasserfällen bis zu den Teeplantagen. Der uns ins Gesicht wehende Wind kühlte sich auch  mit jedem Meter weiter ab. Die Stadt Munar selber war eine kleine aber typisch indische, stinkende, laute, quirlige Kleinstadt. Ähnlich wie in Kochi verlangten auch hier die Hotelbesitzer vergleichsweise hohe Preise. Wir fanden einige Kilometer vom anstrengenden Stadtzentrum eine ruhige Ecke und ein schönes Zimmer.




Bei der Touristeninformation von Munar bekamen wir die Info das es am Abend ein Gratiskonzert für die Touristen gebe, um die Keralische Musikkultur ein wenig näher zu bringen. Wow soviel Aufmerksamkeit für uns Touristen ließen wir uns natürlich nicht entgehen. Auf einer provisorisch errichteten Bühne nahm eine fünf köpfige Musikgruppe platz. Ungefähr 25 Besucher fanden sich ein. Ein 45 Minutiges, sehr eintönig und anstregendes Lied später saßen wir noch zu siebt vor der Bühne. Ich war mir sicher das es an der Musik lag, Sandra meinte das sich die Leute nicht warm genug angezogen hatten und deswegen geflüchtet waren. Wie auch immer die Musiker taten uns wirklich leid immerhin hatten sie sich so viel Mühe gegeben uns zu unterhalten...
Am nächsten Tag liehen wir uns einen Roller aus und und erkundeten die Umgebung auf zwei Rädern. Die grünen Teeplantagen die links und rechts der Straße lagen erinnerten uns beide sehr an unseren gemeinsamen Urlaub in Malaysia wo wir die Teeplantagen in den Cameron Highlands besichtigten. Genau wie in Malaysia waren es die Kolonialherren die in kühlere höher gelegene Regionen flüchteten und dort Tee und Gemüse anpflanzten. Da wir also Teeplantagen an sich schon gesehen hatten war es zwar nichts grundlegend neues für uns, aber die Aussichten auf die grüne hügelige Landschaft waren trotzdem wiedereinmal wunderschön. Immerhin sind die Berge um die 2000 Meter hoch. Nach zwei kühlen Nächten nahmen wir wieder den "Cabrio"-Bus Richtung Küste.



Kochi 17.02. - 18.02.2012


Wir wollten einen Nachtzug nehmen. Problem war, dass dieser nicht direkt von Gorkana aus fuhr. Wir mußten also erst ein Stück zurück nach Norden in die nächst größere Stadt um dort einen Zug Richtung Süden zu erwischen. Wir besorgen uns für beide Züge Tickets und plannten einen Zeitpuffer von einer Stunde ein. Am Gorkaner Bahnhof angekommen machten wir erstmal lange Gesischter...eine Stunde Verspätung. Zum Glück ist aber auf die Indische Bahn verlass und unser Anschlusszug hatte natürlich auch Verspätung. Was ein Glück!


Kochi ist ein Hafenstadt und Handelsmetropole, sie liegt auf mehren Inseln. Nur ein Stadtteil liegt am Festland, Ernakulam, genau hier kamen wir morgens mit dem Zug an. Einen kurzen Spaziergang später saßen wir schon in der unglaublich günstigen (2,5 Rupie p.P.) Fähre die uns auf die Insel mit dem Stadtteil Fort Cochin brachte. Auf der Insel angekommen machten wir uns nach einem kleinen Mittagessen auf die anstrengende Suche nach einer günstigen Unterkunft. Als wir jedoch die modernen Busse mit lauter weißharigen und hellhäutigen Insassen sahen wurde uns schnell klar, dass wird nicht einfach. Kochi ist dafür bekannt das Vasco da Gama hier die erste portugiesische Handelsniederlassung gründete, später kamen noch Holländer und Briten. Alle hinterließen hier ihre Spuren die jede menge gut betuchter Touristen anzieht. Klar das die Hotels sich auf dieses Klientel von Touristen eingestellt hat und entsprechende Peise verlangte.




Etwas weiter außerhalb fanden wir aber noch eine günstige, schöne Anlage. Es wunderte uns nicht das so viele Europäer hier her pilgern. Die Stadt ist schön aufgeräumt und die Gebäude sehenswert. Wir besuchten u.a. die Kirche St. Francis, diese ist die erste im eropäischen Stiel errichtete Kirche Indiens und beinhaltet unter anderem den Grabstein Vasco da Gamas (die Gebeine wurden irgendwann zurück nach Portugal gebracht).  Die Synagoge von Kochi war leider geschlossen da wir an einem Sonntag dort waren...aber das alte jüdische Viertel war noch deutlich sichtbar.


Direkt am Wasser werden noch alte chinesiche Fischernetzte zum fangen benutzt. Im 14. Jh. sollen chineschiche Fischer diese Technik eingeführt haben. Am meisten beeindruckte uns aber Mattancherry Palace. Die Potugiesen schenkten diesen Palast dem dahmaligen Raja im Austausch für Handelsprivilegien. Heute ist es ein wunderschönes Museum. Im inneren sind superschöne Wandmalereien zu bestaunen und Gegenstände der ehemaligen Herscher. Alles super gepflegt und sauber, kein vergleich zu dem was wir in Varanasi gesehen haben. Und alle mußten den gleichen günstigen Eintrittspreis bezahlen.
Was uns aber noch besser gefiel waren die Bewohner Kochis. Um den überteuerten Preisen in den schicken Restaurants zu entkommen mussten wir zwar längere Spaziergänge in kauf nehmen aber es lohnte sich die Menschen die wir hier trafen waren alle super nett zu uns. Sie wollten das wir alles probieren und ein alter Herr lud uns zu erst zu einem Omlet und später zu sich nach Haus ein. Wir lehnten aber dankend ab.

In Kochi sahen wir auch zum ersten mal die christlichen Inder. Frauen in bunten Saris die in eine Kirche gehen und sich bekreuzigen, ein sehr skurilles Bild. Die Temperaturen waren zur Mittagszeit kaum zum aushalten. Deshalb beschossen wir Landeinwärts in die Berge zu Flüchten.










Gokarna 08.02. - 16.02.2012

OM - Beach
Wir besorgten uns ein Ticket für den Nachtbus einer privaten Busgesellschaft. Dies schien uns entspannter zu sein, als mit dem lokalen öffentlichen Bus zu fahren und da wir immer noch leicht angeschlagen waren, entschieden wir uns für die leichte Variante.
Um den Bus zu erwischen mussten wir wieder zurück nach Hospet, dort lungerten wir einige Stunden rum und konnten dann im Sonnenuntergang mit einer Menge anderer Touristen Hospet verlassen. Das priavte Busunternehmen entpuppte sich als mega Abzocke für Touristen (wir dachten sofort an Thailand). Nicht nur, dass die Ticktes relativ teuer waren, wir sollten nun auch noch eine Art Trinkgeld bezahlen, damit das Buspersonal auf unser Gepäck aufpasst! Natürlich nicht mit uns - nach langen Disskusionen gab das Personal auf. Wir kamen dann um halb drei - mitten in der Nacht - in der Nähe von Gokarna an. Dort holte uns ein Minibus ab der uns dann gegen halb vier am Busbahnhof von Gokarna rausschmiss... Mir war durch die ganze Fahrerei und dem Stress wieder so schlecht geworden, dass ich zu all dem noch kotzen musste! Eine entspannte Busfahrt mit dem privaten Anbieter hatten wir uns doch angenehmer vorgestellt.

Kuttle Beach
Gokarna Beach
Da es natürlich noch viel zu früh war iregndwo einzuchecken oder gar unsere Freunde zu suchen, legten wir uns an den Beach auf eine Bank geschützt unter unserem Moskitonetz, dass Fabi uns beiden ausbreitete.
Wir sahen noch den spektakulären Monduntergang (wahrscheinlich das einzge mal, dass ich so etwas gesehen hatte) und suchten uns dann endlich bei Sonnenaufgang eine nette Unterkunft.
Nach ein paar Stunden Schlaf, die wir uns noch gönnten, gingen wir an Starnd und genossen nach 3 langen Monaten das wundervolle Meer! Wir fanden auch unsere lieben Schweizer Astrid und Simon, die sich bereits seit einem Monat mit ihren vielen Freunden aus der Schweiz in Gokarna aufhielten. Die kommenden Tage bekamen wir eine kleine Einweisung:
Wir spazierten mit Simon erst durch den Djungel, bis wir hoch über den Stränden eine wundervolle Aussicht genossen bis hin zu einer heiligen Höhle. Durch Seitengänge dieser Höhle (die bestimmt ein paar Kilometer vom Strand entfernt liegt) soll man nicht nur das Meer, sondern sogar das weit weit entfernte Varanasi erreichen können... wir probierten beides nicht - unser Ziel für diesen Tag war das Städtchen Gokarna. Auch dieser Ort ist mit seinen malerischen Gassen und Tempeln ein wichtiger Pilgerort der Shiva-Anhänger. Sein Name bedeutet Kuhohr, denn einer Legende nach soll hier Gott Shiva aus dem Ohr einer Kuh (die als Symbol für Mutter Erde steht) gekommen sein.
Am Anfang der Stadt steht ein kleiner Tempel etwas oberhalb des Hauptstrandes, wo sich hauptsächlich die gläubigen Pilger tummeln. An der heiligen Quelle die dort aus einem Kuhmaul entspringt konnten wir unser Trinkwasser für die nächsten Tage zapfen - wunderbar - endlich bekamen wir mal wieder Wasser mit Mineralien  (das indisches Flaschenwasser ist meist abgekocht und verfügt über keine mehr). 

Nicht genug, es wurden uns von unseren Lieben auch noch die besten Restaurants gezeigt und wir besuchten neben unserem Strand (dem OM-Beach) eine kleine Landzunge von der man Delfine beim Fischen zuschauen konnte. Wir konnten sogar das ein oder andre mal während wir am Frühstückstisch saßen die Delfine im Wasser tummeln sehen!


Morgens schloss ich mich Astrid und Angi bei ihren alltäglichen Yogaübungen an und lernte sogar das Knüpfen von Bändern. Wir verbrachten also wiedermal eine wunderbare Zeit mit den beiden und ihrer ganzen Horde Freunden abends beim Kniffeln und tagsüber beim Sonnenbaden.
Der Om-Beach trägt diesen Namen nicht ohne Grund, er erhielt seinen Namen aufgrund seiner Form, die an die spirituelle Formel "Om" erinnert. Von der positiven Aura fühlen sich viele angezogen, zum Sonnenaufgang und - untergang werden Yogaübungen praktiziert und es wird meditiert. Es kommt auch mal vor, dass sich andere Reisende für ein paar Tage "von der Zivilisation" verabschieden um alleine in dem Dschungel in sich zu gehen.




Natürlich kommen hier auch wieder einige Inder her gepilgert - meist aber eher aus anderen Beweggründen und zwar das Gaffen und Fotografieren. Wir konnten das ein oder andere mal Beobachten, wie jüngere Männer mit ihren Handys den Strand entlang schlenderten um die Mädels in ihren Bikinis zu filmen oder die ein oder andere Grapschattacke im Wasser starten. Durch die doch eher prüden Verhältnisse zwischen den indischen Männern und Frauen sind diese wohl beim Anblick von so viel nackten Fleisch ganz durcheinander und kommen da schnell auf falsche Gedanken...
Aber nicht nur hier lauerten die "Gefahren" - nein, natürlich gibt es an einem indischen Strand auch Kühe! Diese liefen Tag ein Tag aus die Strände auf und ab und versuchten Obstreste, Tüten oder gar Bücher zu verschlingen. Die ersten zwei Seiten meines Buches sind leider auch dem gefräßigen Maul einer Kuh zum Opfer gefallen. Zudem fraß sie noch die letzten beiden Seiten des Buches einer Australierin und sogar fast noch ihre Bustickets - das nenn ich bitter!
Neben unserem Beach besuchten wir an einem anderen Tag den half-moon-beach, der wirklich wunderschön war. Winzig klein und sehr ruhig. Bis auf uns entspannten hier gerade mal fünf andere Leute. Zu dem letzten Strand - dem Paradise-Beach - schafften wir es aufgrund der immer unerträglicher werdenden Hitze nicht mehr... an diesem Fleck sollen viele Reisende wild im Djungel wohnen und ihre Drogenexperimente ungestöhrt ausleben können....wäre also bestimmt interessant geworden.



An unserem letzen Tag hatten wir morgens noch etwas Zeit um noch einmal ins kühle Naß zu springen. Hier hatten wir noch einmal ein uns nachdenklich machendes Erlebnis. Fabi fand einige Tage zuvor einen nur eine Woche alten Spiegel, den er jeden Tag mit zum Strand nahm und fleißig laß. Ein junger Strandverkäufer kam vorbei und probierte uns Ketten zu verkaufen. Als er Fabi lesen sah, fragte er ob es ein Magazin aus unserem Land sei und ob er mal reingucken darf, so früh am Morgen seien sowieso zu wenig potenzielle Kunden am Strand. Etwas überrascht sagten wir ihm, dass es eine deutsche Zeitung sei, er aber gerne reingucken kann. Er
Halfmoon - Beach
erzählte uns das er nicht lesen will, er wolle nur die Bilder angucken. Es interresieren ihn die Bilder aus aller Welt, die die Touristen aus aller (westlicher) Welt mitbringen. Auf der Titelseite war ein Bild von Jain Anshu dem neuen Chef der Deutschen Bank und Joseph Ackermann. Es war schön ihm zu erzählen, dass ein Inder Chef der größten deutschen Bank wird. Auf der nächsten Seite war Werbung für einen mittelklasse durchschnitts Toyota. Er guckte sich die Werbung an und meinte: "wow du mußt wohl Millionär sein um dir so ein Auto leisten zu können". Auf den folgenden Seiten kam noch Werbung für VW, BMW, Audi und Mercedes...Wir erzählten ihm das die kleine Frau auf all den Bildern unsere Bundeskanzlerin sei und unser Präsident wegen Korruption am Pranger steht. Ah ja wie in Indien, das überraschte ihn nicht-so sind wohl alle Politiker. Es berührte uns wirklich sehr wie ehrlich interresiert er an all den Bildern war und wie er diese halbe Stunde genoss. Vielleicht war es für ihn eine Art kleiner Weltreise...
 Nach acht Tagen puren Erholens veranschiedeten wir uns von Gokarna und den uns so lieb gewonnenen Schweizern (in großer Hoffnung nicht zum letzten mal!!!) und machten uns auf zum nächsten Bundesland - Kerala !