Wir wollten einen Nachtzug nehmen. Problem war, dass dieser nicht direkt von Gorkana aus fuhr. Wir mußten also erst ein Stück zurück nach Norden in die nächst größere Stadt um dort einen Zug Richtung Süden zu erwischen. Wir besorgen uns für beide Züge Tickets und plannten einen Zeitpuffer von einer Stunde ein. Am Gorkaner Bahnhof angekommen machten wir erstmal lange Gesischter...eine Stunde Verspätung. Zum Glück ist aber auf die Indische Bahn verlass und unser Anschlusszug hatte natürlich auch Verspätung. Was ein Glück!
Kochi ist ein Hafenstadt und Handelsmetropole, sie liegt auf mehren Inseln. Nur ein Stadtteil liegt am Festland, Ernakulam, genau hier kamen wir morgens mit dem Zug an. Einen kurzen Spaziergang später saßen wir schon in der unglaublich günstigen (2,5 Rupie p.P.) Fähre die uns auf die Insel mit dem Stadtteil Fort Cochin brachte. Auf der Insel angekommen machten wir uns nach einem kleinen Mittagessen auf die anstrengende Suche nach einer günstigen Unterkunft. Als wir jedoch die modernen Busse mit lauter weißharigen und hellhäutigen Insassen sahen wurde uns schnell klar, dass wird nicht einfach. Kochi ist dafür bekannt das Vasco da Gama hier die erste portugiesische Handelsniederlassung gründete, später kamen noch Holländer und Briten. Alle hinterließen hier ihre Spuren die jede menge gut betuchter Touristen anzieht. Klar das die Hotels sich auf dieses Klientel von Touristen eingestellt hat und entsprechende Peise verlangte.
Etwas weiter außerhalb fanden wir aber noch eine günstige, schöne Anlage. Es wunderte uns nicht das so viele Europäer hier her pilgern. Die Stadt ist schön aufgeräumt und die Gebäude sehenswert. Wir besuchten u.a. die Kirche St. Francis, diese ist die erste im eropäischen Stiel errichtete Kirche Indiens und beinhaltet unter anderem den Grabstein Vasco da Gamas (die Gebeine wurden irgendwann zurück nach Portugal gebracht). Die Synagoge von Kochi war leider geschlossen da wir an einem Sonntag dort waren...aber das alte jüdische Viertel war noch deutlich sichtbar.
Direkt am Wasser werden noch alte chinesiche Fischernetzte zum fangen benutzt. Im 14. Jh. sollen chineschiche Fischer diese Technik eingeführt haben. Am meisten beeindruckte uns aber Mattancherry Palace. Die Potugiesen schenkten diesen Palast dem dahmaligen Raja im Austausch für Handelsprivilegien. Heute ist es ein wunderschönes Museum. Im inneren sind superschöne Wandmalereien zu bestaunen und Gegenstände der ehemaligen Herscher. Alles super gepflegt und sauber, kein vergleich zu dem was wir in Varanasi gesehen haben. Und alle mußten den gleichen günstigen Eintrittspreis bezahlen.
Was uns aber noch besser gefiel waren die Bewohner Kochis. Um den überteuerten Preisen in den schicken Restaurants zu entkommen mussten wir zwar längere Spaziergänge in kauf nehmen aber es lohnte sich die Menschen die wir hier trafen waren alle super nett zu uns. Sie wollten das wir alles probieren und ein alter Herr lud uns zu erst zu einem Omlet und später zu sich nach Haus ein. Wir lehnten aber dankend ab.
In Kochi sahen wir auch zum ersten mal die christlichen Inder. Frauen in bunten Saris die in eine Kirche gehen und sich bekreuzigen, ein sehr skurilles Bild. Die Temperaturen waren zur Mittagszeit kaum zum aushalten. Deshalb beschossen wir Landeinwärts in die Berge zu Flüchten.
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