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Frauen beim Wäsche waschen am Fluss |
Eine rasante und lustige Busfahrt später kamen wir in Sauhraha, einer kleinen Touristadt am Rande des Parks gelegen, an. Nachdem wir unsere erste Nächt in einem Hotel eines zu aufgedrehten Nepalis verbracht hatten suchten wir uns für die nächsten Nächte eine schönere Unterkunft mit einem gechillteren Betreiber. Wir fanden auch einen super doppel Bungalow und das Beste der Betreiber war super relaxt. Warscheinlich lag das daran, dass er jeden Tag von morgens sieben bis Nachts mit einer stets qualmenden Haschpfeife herrum lief. Egal, wir hatten unsere Ruhe! Wie schon geschrieben lag die Stadt direkt an der Grenze des Parks. Diese Grenze bildete ein Fluß an dem wir auch unser erstes wildes Tier sahen. Ein Krokodil! und ein großes dazu, so ca. 3- 3,5 m lang! Das war für Sandra und mich schon sehr
beeindrukend und ein bißchen beängstigend. Unsere furchtlosen Freunde Astrid und Simon trauten sich trotz der wilden Krokodile ins Wasser und badeten sogar mit (abgerichteten) Elefanten. Die Tiere werden zum Transport von Touristen im Park eingesetzt. Jeden morgen werden sie im Fluss gewaschen und wenn man mutig ist kann man sich dann auch gleich mit waschen lassen. Nix für uns Angsthasen aber es war lustig den beiden dabei zuzugucken.
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Simon beim Baden mit einem Elefanten |
Da wir Weihnachten etwas selbst Gekochtes essen wollten überlegten wir uns was möglich ist und begannen mit der suche nach Zutaten. Simon hatte sich ein toll klingendes italiänisches mehrgängiges
Menu ausgedacht...leider krieg ich die Namen der einzelnen Gänge nicht mehr zusammen...allio i ollio con...usw. Auf deutsch, es gab als Apperol (Getränk was den Abend und das Mahl einläutete) einen kleinen Wodka mit Orangensaft. Dann gab es als Vorspeisen Auberginen mit Nüssen und Bruchetta, als Haupgericht Spagetti mit Tomatensoße, einen Salat und zum Dessert einen Fruchtsalat, kandierte Mandeln. kandierte Apfelscheiben, einen Keksteller, Mouse au Chocolat. Abgerundet wurde das ganze mit einem Bordeaux und einem Chianti.
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Die 20.000 Seen |
Hahaha trotz all unserer Bemühungen und vor allem Astrids wahnsinns Kochkünsten kam bei uns nicht so recht Weihnachtsstimmung auf. Egal das Essen war super lecker und viel (errinnerte ein bißchen an Essen, Fressen, Völlerei, Masslosigkeit, siehe Pokhara) und wir hatten einen wunderschönen Abend!
Nach so viel leckerem Essen mußten wir uns mal wieder bewegen und etwas körperlich anstrengendes tun. Also mieteten wir uns am nächsten Tag vier Räder und radelten durch wunderschöne Landschaften zu den 20.000 Lakes. Die 20.000 Lakes sind mehrere Seen, die in einem Wald liegen der unmittelbar an den Nationalpark grenzt. Da sich Tiere bekanntlich nicht um Grenzen kümmern soll man auch hier hohe Chancen haben wilde Tiere zu sehen. Wir sahen auf unserer Tour immerhin: Rehe, Krokodile, eine Rotte Wildschweine und jede Menge schöner Vögel, unter anderem zig grell leuchtende Eisvögel, einen Papagei, Reiher und noch viele mehr.
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Tharu-Frauen in traditioneller Kleidung |
Am folgenden Tag besuchten wir das zur der Zeit stattfindende Internationale Elefant Rennen. Eine Veranstaltung bei der man Elefantenrennnen, einen Elefanten Schönheitswettbewerb, Elefantenfußball, Ochsenkarren- und Pferderennen beobachten konnte. Am Tag zuvor hatten wir schon die Eröffnungprozession des Festes gesehen. Dabei liefen alle Frauen in Traditioneller Kleidung herrum und die Elefanten waren schön bunt bemalt. Das war schön anzusehen und ein tolles Spektakel. An diesem Tag sahen wir aber nur ein mäßig spannendes Pferderennen, eine langweilige Runde vom Elefanten Schönhetskontest und eine Runde zähen Elefantenfußball. Das Fest war eher was für Nepalis oder Inder, nix für Deutsche und Schweizer
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und mit traditionellem Nasenschmuck
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die esRuhiger, organisierter und nicht ganz so dicht zusammen gedrängt mögen. Nicht so schlimm, denn in der Nähe des Festplatzes befindet sich noch eine Elefanten Aufzuchtstation die wir uns anguckten. Dank des Elefantenrennens hatten wir die ganze Anlage eine Zeit für uns allein. Ein kleiner zwei Wochen alter Elefant zog dabei unsere ganze Aufmerksamkeit auf uns. Als ein Wärter die Mütter fütterte kam der kleine sogar zu uns herrüber gelaufen und wir konnten ihn ein wenig streicheln :)
Am letzten Tag unseres Aufenthaltes in Chitwan war es dann endlich so weit. Wir gingen in den Park. Über den Fluß ging es in einen schmalen, langen, aus einem Baum geschnitzen Boot ins wilde Land. Natürlich gingen wir nicht allein. Wir hatten noch zwei Guides dabei, die immerhin jeweils mit einem - Stock - bewaffnet waren. Das erste was sie taten war uns eine Sicherheitseinweisung zu geben, was bei Kontakt mit einem gefährlichem Tier zu tun sei. Die vier gefährlichsten Tiere im Park sind der Gefährlichkeit nach: Der wilde Elefant (super gefährlich), das Naßhorn, der Lippenbär und letzlich der Tiger.
Und dann dauerte es auch nur ca. 5 Minuten und wir sahen die ersten Tigerfußabdrücke. Die sind echt groß (Stimpis sind ein Witz dagegen).
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Tigerfußabdruck |
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Gaviale am Flussufer |
Wir verfolgen die Spuren eine Zeitlang bis wir am Ufer des Flusses drei Krokodile sahen. Zwei mit einem dicken massiven Schwanz und einen langen sehr schmalen Maul und ein großes kompaktes mit kurzer breiter Schnauze. Die Tiere mit der schmalen Schnauze heißen Gaviale und sind die am längsten werdenden Krokodile der Welt. Die größten Exemplare werden über 7 Meter lang! Die Tiere ernähren sich nur von Fisch und sind für Menschen ungefährlich. Der Mensch wird aber diesem Krokodil gefährlich. Durch Wasserverschmutzung und entsprechenden Rückgang von Fisch sind die Tiere bedroht. Außerdem gelten die Eier als Delikatesse. Ohne künstliche Zucht wären diese Tiere wohl schon ausgestorben. Das andere Krokodil mit dem breiten Maul kann aber gefährlich werden. Es frisst alles. Fische, Vögel, Hunde die sich im Sommer im Wasser abkühlen oder Menschen die im Wasser fischen.
Für uns ging es weiter durch ein Waldgebiet. Hier beobachteten wir einen einzelnen Affen, Rehe, ein paar Wildhühner, Papageien und ein paar Käfer. Danach ging es aus dem Wald herraus in hohes
Grassland. Wir bewegten uns zum Rand dieser riesigen Grassfläche zum Ufer des Flusses und fanden wieder -Tigerfußabdrücke! Und dann fanden wir einen Fußabdruck von ein Naßhorn. Es war wohl ein
jüngeres kleineres Naßhorn erklärten unsere Guides. Irgendwie machte es die beiden ein wenig nervös, viel mehr als die Abdrücke des Tigers. Die beiden sagten wenn hier ein Junges ist, ist die Mutter nicht weit und das kann dann sehr gefährlich werden. Weiter ging es der eine Guide und Simon vorweg, Astrid, Sandra, ich und zum Abschluß der zweiter Guide hinterher. Dann höhrten wir Simon: "Das ist es!" Simon hatte es als erstes gesehen, vielleicht 30m rechts von uns stand ein einzelnes Naßhorn. Auf uns wirkte es riesig! Es war wohl aber das Junge! Unsere Guides wurden sehr nervös und erlaubten uns nur ein paar Sekunden zu verweilen. Wir sahen wie das Tier seinen mächtigen Kopf von rechts nach links schwenkte, als würde es unsere Witterung probieren aufzunehmen. Ich setzte die Kamera an und konnte noch durch den Sucher erkennen wie zwei Vögel auf seinem Rücken landeten - ein wundervoller Augenblick- dann
drängten uns die Guides zurück. Sie erklärten uns das wir genau in seinem Pfad standen. Falls es uns angreifen würde sollten wir die Böschung zum Fluss runter springen und uns unterhalb der kannte verstecken. Aber es kam nicht soweit, wir sahen noch kurz den Rücken des Tieres an der Stelle an der wir noch Sekunden zuvor gestanden hatten dann verschwand es in die anderer Richtung irgendwo im Dickicht der höhen Gräser. Ein Adrenalinschub hatte uns wohl alle durchströmt. Nachdem wir halbwegs realisiert hatten was hier grad passiert war ging es für uns weiter, weg vom Fluß rein in das Dickicht.
Die hohen Gräser überragten unsere Köpfe und man konnte vielleicht fünf Meter weit gucken.
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Ein Marabu |
Komisches Gefühl wenn man kurz zuvor eine freies wildes Naßhorn gesehen hat... Wir sahen an diesem Tag aber kein anderes mehr. An einer schönen Wasserstelle beobachteten wir aber zahlreiche bunte Vögel. Im gesammten Park gint es wohl über 650 Arten. Am beeindruckensten empfand ich den
riesigen kahlköpfigen Marabu. Auch die Varsane und Eisvögel waren sehr schön. Nach einer langen Mittagspause streiften wir weiter durch den Park sahen aber nichts gefährliches oder neues mehr. Die Landschaft und unberührte Natür entschädigte uns aber zu genüge dafür. Am Abend ging es dann wieder über den Fluss zurück und wir waren froh wieder sicheren Boden unter den Füßen zu haben. Am nächsten Tag hieß es mal wieder Abschied von Simon und Astrid nehmen. Die beiden wollten noch einen Tag länger bleiben bevor sie sich auf den Weg nach Indien machen würden. Wir wollten zurück zu unseren Rucksäcken nach Pokhara. Aber wenn es klappt ist es wieder nur ein Abschied auf Zeit und wir sehen uns in Indien wieder!!!
Eine lustige Geschichte haben uns die Beiden übrigens noch ein paar Tage später per Email geschickt. Nachdem wir weg waren verbrachten die beiden den Tag damit an Ihrem Blog zu arbeiten. Am Abend gingen Sie in ein Internetcafe um alles Hochzuladen. Auf dem Rückweg davon um ca. 11 Uhr Abends, auf einem kleinen Feldstück, in Dunkelheit, stand dan ein riesiges ausgewachsenes Naßhorn vor den beiden. Die beiden mußen sich hinter einem rumstehenden Bus verstecken und als Simon um die Ecke des Busse gucke sah er dem Tier direkt ins Gesicht! Danach sind die beiden irgendwie so schnell sie konnten zu ein paar entfernt sethenden Nepalis in Sicherheit gerannt!!! Wow! Was für ein Erlebniss. Gut das den beiden nix passiert ist. See you in India!
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Astrid macht sich mit ihrem Bade-Partner vertraut |
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Trotz der großen Entfernung ist der Himalaya deutlich im Hintergrund zu erkennen |
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Für das Fest werden sogar die kleinsten schon geschminkt |
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Ein junger Erdnussverkäufer |
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Aus allen Dörfern pilgern die Bewohnerinnen zum Elefantenrennen |
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Ein für den Elefanten-Schöneheitswettbewerb bemalter Elefant |
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Das Naßhorn mit den zwei Vögeln auf dem Rücken |
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Nocheinmal der kahlköpfige Marabu |
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Die Grasssteppe im National Park |