Oder: Wir sind am Start und die Welt ist groß Wir ham’ kein Ziel, aber wir fahr’n los unser Zug ist abgefahr’n doch wir sitzen drin Niemand kann ihn stoppen, wir werden weiterrocken ..
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Freitag, 27. Mai 2011
Zugfahrt 14.05. - 17.05.2011
Die Fahrt dauerte 3 Tage. JA ohne Dusche! Aber es ging, am 2ten Tag haben wir uns gegenseitig die Haare über dem Waschbecken im Klo des Zuges gewaschen, um 5 Uhr morgens (Jetlag-sowas soll es auch im Zug geben). Es ist schon ein komisches Gefühl, der Zug fährt relativ langsam, aber unaufhöhrlich immer weiter Richtung Osten. Zum Glück war der Zug ziemlich neu und bequem. Auf den Bahnsteigen konnten wir uns mit allerhand Lebensmittel eindecken. Hauptsählich werden Teigtaschen mit Kartoffeln, Kraut oder Fleisch gefüllt angeboten.Einen Tag begleitete uns ein, ich schätze 35 Jähriger Russe, der von Perm nach Novosibiersk unterwegs war. Richtige Gespräche ergaben sich aber nicht. Wir waren ein bißchen fertig von den ganzen letzten Tagen und nutzen die Zeit im Zug um die Akkus wieder aufzuladen. Er empfohl uns jedoch in der einen Stadt umbedingt einen Fisch zu kaufen, der wohl als Spezialität gilt und super lecker ist.Immer diese Spezialitäten. Klar kauften wir uns den Fisch. Nur leider konnte weder ich noch Sandra den Fisch auseinander nehmen. Ich war in meinem ganzen Leben grade mal ein mal letztes Jahr in Ungarn an einem Morgen angeln!!! Egal mit Handzeichen deutete mir der Russe den Kopf abzureißen und danach den Bauch aufzuschlitzen. Ok, einmal beherzt am Kopf gerissen und irgendeine Flüssigkeit aus dem Fisch spritze über den halben Tisch und meine Hose. Würg! Danach den Bauch aufschneiden...weiter konnte ich nicht mehr allein. Der Russe hatte schließlich erbarmen mit mir Fisch-Zerlegungs-Amateur und half mir kurzer Hand die Innereien heraus zu pulen und den Fisch richtig aufzureißen. Unser Appetit war komischerweise auf einmal nicht mehr so groß. Wenigsten hatten wir noch so eine Art roter Fladen dazugekauft. Damit würde der Fisch schon runtergehen...Hm aber der Fladen schmeckte auch nach Fisch. Der Russe erklärte uns das es Kavier ist, was wir da essen: Ribber Deti - Fisch Kinder. Hmmm Lecker!!! Den Fisch haben wir wacker aufgegessen, die Fischbabys haben wir aber an die Schaffnerin weiter verschenkt. In Novosibirsk leerte sich der Zug. Die Hauptstadt Siebiriens sah beim Durchfahren echt schön aus, wieder toll an einem großen Fluss gelegen. Trotzdem war ich froh noch weiter zu fahren. Von nun an wechselten unsere Abteilinsassen häufig. Einer blieb nur über Nacht und war am nächsten Morgen schon wieder verschwunden. Nur sein Schnarchen blieb mir im Gedächtnis. Die nächste Frau fuhr nur für ein Stündchen mit...Eine andere Frau blieb wieder über Nacht...und auch an ihr Schnarchen werden wir uns noch lange erinnern können. Dann fuhr wieder ein Mann mit, der ununterbrochen in Russisch auf uns einredetet. Ein bißchen was konnten wir uns zusammen reimen und es gab mal wieder annähernd so etwas wie ein Gespräch. Und zwischendurch einfach nur aus dem Fenster gucken und die Landschaft aufsaugen. Viele Birken, viele Flüsse, viele Wiesen, viele kleine Dörfer usw. Und dann 3 Stunden vor Ankunft SCHNEE! Mist!! Wir hatten uns Sonne gewünscht, stattdessen schneite es noch kurz vor Irkutst. Nach Irkutsk begann es dann zu regnen...und als wir in Sludijanka ausstiegen, regnete es immer noch.
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