Oder: Wir sind am Start und die Welt ist groß Wir ham’ kein Ziel, aber wir fahr’n los unser Zug ist abgefahr’n doch wir sitzen drin Niemand kann ihn stoppen, wir werden weiterrocken ..

Sonntag, 22. April 2012

Ahmedabad 06.03. - 09.03.2012


Da Flappi nach ein paar Tagen wieder zu Haus war und Zeit hatte, fuhren wir von einer der schönsten in eine der hässlichsten Städte Indiens. Ahmedabad! Die Stadt liegt wohl bei allen wichtigen Messungen für idische Städte: Luftverschmutzung, Wasserverunreinigung, Vehrkehr usw. regelmäßig unter den Spitzenplätzen.
Was verschlägt jemanden freiwilig an so einen Ort? Fotographie und ein Stipendium von der FH Hannover für ein Auslandsemester an dem NID (National Institute of Design) in Ahmedabad. Zusammen mit drei weiteren Studenten der FH teilte er sich ein Haus in der Nähe des großen  Flusses Sabarmati. Flappi erzählte uns das auf der riesigen Baustelle die zwischen ihrem Haus und dem Fluss lag, eine neue Uferpromenade entsteht. Für dieses Projekt wurden über hunderttausend Menschen, die dort vorher in Slums gelebt hatten, zwangsumgesiedelt . Eine Familie sei aber noch da, direkt hinter ihrem Haus stand noch ein kleiner Verschlag.


Da die Stadt nicht ganz so viel zu bieten hatte, verbrachten wir unsere Zeit mehr damit uns anzugucken wie Flappi hier lebte und wie das indische Campusleben so abläuft. Das Gelände des NID war wie eine Oase in der Wüste. Da es in der 5 Millionen Metropole kaum ein Baum gibt, der Campus aber voll davon ist, scheinen sich hier alle Vögel der Stadt aufzuhalten. Außerdem jagen Languren über das Gelände, Pfauen stolzieren herum und angeblich lebt irgendwo auch eine Schildkröte!

Die indischen Studenten waren auch sehr westlich orientiert und trugen eher Jeans oder Rock anstelle eines Sarees. Wir schafften es dann aber auch mal runter vom Campus auf die andere Seite des Flusses. Wir wollten in die Altstadt.

Auf unserem Weg dahin kamen wir zuerst an zwei Elefanten auf einem Hinterhof vorbei und dann sahen wir das erste mal seid der Mongolei wieder Kamele! Die armen Tiere mußten irgendwelche Lasten auf Karren ziehen und sich ganz normal in den Verkehr einfügen. Verrückt! Als wir die Kamera rausholten um ein paar Fotos von Ahmedabad zu machen war unser Spaziergang vorbei. Ein paar Rickshawfahrer wollten fotografiert werden, dann ein Mädchen, dann eine Omi und auf einmal waren 20 Leute um uns herrum die alle entweder selber fotografiert werden wollten oder ihre Kinder vor die Kamera zerrten. Wir wurden auf zwei Eis eingeladen und der einzige der Englisch sprach bot sich uns als Führer durch das Viertel an. Leider kamen wir nicht weit da wir ununterbrochen zum Fotografieren aufgefordert wurden. Aber wirklich auf eine sehr nette Art.








Da die Stadt nicht auf der üblichen Touriroute liegt waren die Menschen wirklich in der ganzen Stadt super nett und freundlich. Rikshawfahrer berechneten uns sogar echte Preise nach gefahrenen Kilometern und nicht irgendwelche astronomischen Touripreise wie in all den anderen Orten an denen wir gewesen sind.

Auch Kulinarisch hatte Ahmedabad einiges zu bieten, Flappi zeigte uns ein Restaurant in dem wir jeden Abend Paneer Tikka aßen (Fritierter Käse). Oder eine Schololadeneiskugel im süßen Brötchen. Das war neu für uns aber sehr lecker!

Während unseres Aufenthaltes in Ahmedabad feierten wir Holi, ein Fest zu Beginn des Frühlings. An diesem Feiertag bewirft man sich traditionell mit Wasser und den bunten Farbpulvern. Leider hatten wir schon viel schlechtes über das Fest gehört. In den touristischen Gebieten wird wohl so ausgelassen gefeiert das Hotelbesitzer einem, speziel den weiblichen Touristen, empfehlen an diesem Tag lieber im Hotel zu bleiben, da berauschte Inder sonst die Gelegenheit nutzen um Farbe und Wasser mit ihren Händen an den privatetsten Stellen des Körpers zu plazieren. Zu unserem Glück hatten wir uns aber zu diesem Fest einen untouristischen Ort ausgesucht. Wir feierten mit Flappi, seinen Mitbewohnern und all den netten indischen Komillitonen ausgiebig auf dem Campus des NID ohne irgenwelche Grabschattacken.

Flappis Nachbarn feierten auch ausgelassen
Wasserschlacht!



Die indischen Studenten drehten richtig auf und veranstalteten ein Schlammbad und viele andere Sauereien. Das lag wohl auch daran das vor der Universität der berauschende Bhang Lassie ausgeschenkt wurden. Ein Joghurtgetränk welches Marijuhana enthält und während Festtagen wie Holi legal angeboten wird. Am Nachmittag war das bunte Spektakel dann leider vorbei und alle zogen sich zum Ausruhen oder Ausnüchtern zurück. Uns gefiel das bunte Fest Holi sehr gut, sicherlich eines unserer Highlights in Indien.

Da wir weiter wollten, Flappi aber im Moment noch beschäftigt war, verabredeten wir uns zu einer gemeinsamen Wüstentour in Jaisalmer. Uns führte unsere Reise wieder zurück nach Rajasthan, raus aus Gujarat, nach Bundi!



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