Das Fort von Jaisalmer |
Flappy, Torsten, Anchal und Sandra |
Da alle drei leider nicht all zu viel Zeit hatten machten sich Flappy und Anchal dierekt auf den Weg ein Guesthouse zu suchen welches Trips in die Wüste Thar anbietet. Sandra, Tortsen und ich mußten nix weiter tun als Chai (süßen indischen Milchtee) zu trinken und uns über alte und neue Zeite zu unterhalten. Die beiden fanden einen Anbieter und schon um drei Uhr sollte es mit dem Jeep raus aus der Stadt in die Wüste gehen.
Uns blieb noch genügen Zeit zu duschen, zu Mittag zu essen und einen Geldautomaten zu suchen.
Kurz nach drei ging es los, unser Fahrer holte noch eine niederländische Schweizerin ab die uns ebenfalls begleiten würde. Wir stoppten an einer Oase, einem See mitten in der Wüste und an einem verlassenen Fort.
Das Fort trohnte auf einem Hügel und ermöglichte uns die Sicht auf ein altes zerbröckeldes Dorf. Das Dorf lag wie viele andere heute verlassene Dörfer auf der Route der Seidenstrasse. Seine Bewohner verließen die Gegend vor über hundert Jahren nachdem der aufkommende Schiffsverkehr zwischen Asien und Europa die Karawanen durch die Wüste überflüssig machte.
Danach durften wir noch die Felder unsere Guides bestaunen. Er pflanzte u.a. Getreide, Senf und Korriander an. Dazu benutzte er ein altes Bewässerungsystem welches die einstigen Bewohner der verlassenen Dörfer errichtet hatten.
Im Vergleich mit der Gobi wirkte die Thar mit seinen Oasen und der landwirtschaftlichen Nutzbarkeit weit weniger Lebensbedrohlich. Höchstens die Nähe zur Pakistanischen Grenze und der darum errichteten Sperrzone wirkte ein bißchen angsteinflößend. Gegen halb fünf erreichten wir unsere nächsten Transportmittel: Dromedare. In der Gobi sind wir eine halbe Stunde auf Kamelen geritten und wir beide fanden es richtig scheiße! Nun durften wir eineinhalb Stunden auf Dromedaren reiten...und wir fanden es wieder scheiße!
Wie in der Gobi durften wir auch diesmal nicht wirklich selber reiten. Wir saßen zwar auf dem Tier aber dieses wurde von einem vorweg spazierenden Führer gemähchlich hinter sich her gezogen.
Die Oberschenkel schmerzten nach dem Ritt so sehr das man danach kaum geradeaus laufen konnte.
An unserem Schlafplatz angekommen trafen wir auf drei weitere Touristen und deren Guides. Nun fing der schöne Teil des Trips an. Wir durften uns frei auf den Sanddünen bewegen und zum Sonnenuntergang servierten uns die Inder Chai. Nachdem sie uns unser Abendbrot zubereitet hatten sangen sie auch noch ein paar Wüstenlieder und benutzten Töpfe und Wasserkanister dabei als Musikinstrumente. Das beste jedoch war das Schlafen unter freiem Himmel auf einer Sanddüne.
Die Wüste war wunderbar ruhig, der Himmel war klar und die Temperaturen angenehm. Eine Wohltat nach dem ganzen Lärm Indiens. Immer wieder durchzogen lauchtend Sternschnuppen den schwaren Himmel. Einzig die vielen überall hin krabbelnden Scarabäus Käfer nervten ein wenig. Sandra und ich waren froh das wir unsere Schlafsäcke mithatten, da schafften es die Käfer nicht hinein.
Morgens wurden wir, noch im Schlafsack, mit einem wärmenden Chai versorgt. Nach einem Frühstück ging es dann wieder zuerst mit den Dromedaren dann mit dem Jeep zurück nach Jaisalmer.
Leider wollten/mußten alle außer Sandra und mir schon an diesem Tag wieder abreisen. Jaisalmer ist bekannt für seine kunstvollen Lederwaren. Nachdem sich die drei noch mit ein paar Ledertaschen eingedeckt hatten ging es für Flappy und Anchal zurück nach Ahmedabad und für Torsten ins schöne Udaipur.
Blick auf Jaisalmer |
Beim Chai trinken lernten wir durch Zufall einen älteren Herrn aus Deutschland kennen. Ein Inder der uns von der Seite angequascht hatte stellte uns vor. Von ihm bekamen wir den Tipp das Hotelrestaurante "Titanic" auszuprobieren. Da das Hotel vorwiegend von Koreanern bewohnt wird hat sich das Restaurante entsprechend auf die koreanische Küche spezialisiert. Eine nette Alternative zum zermanschten, verkochten und überwürzten Linsen, Curry, Reis,
Chapati usw. allerlei. Am abend probierten wir das Restaurant aus und waren positiv überrascht. Koreanisch schmeckte anders und gut! Hier trafen wir auf den älteren Herrn von Chai-Stand wieder, wir setzten uns zusammen und kamen ins Gespräch. Er hatte schon viel Indien-Erfahrung und konnte uns ein paar sehr interresante Geschichten erzählen.
Von ihm erfuhren wir, dass die Inder schon der guten alten Zeit mit den westlichen Touristen nachtrauern. Die neuen asiatischen Kunden, geübter als wir im verhandeln, geben weder Trinkgelder, noch wollen sie überhöhte Preise für Essen,Trinken, Rikshaw fahrten usw. bezahlen und tun dies auch nicht. Die Asiaten merken schneller wenn Sie verarscht werden und lassen sich nicht so leicht ausnehmen und sind eher bestimmend. Nina Hagen, die Regelmäßig in ein Ashram nach Indien fuhr, hatte für diese Erkentnis immerhin über 16 Jahre gebraucht.
Am Tag unserer Weiterfahrt standen wir nocheinmal richtig früh auf um uns das Fort von Jaisalmer genauer anzugucken. Das Fort in dem sich auch unser Guesthouse befand trohnt auf einem Berg. Zusätzlich ist es mit einer hohen Mauer umgeben von welcher man einen spektakulären Blick auf die darum gewachsene Stadt und die umliegende Wüste hat. Innerhalb des eng wirkenden Forts gibt es viele kleine Gassen und Zahlreiche reich verziehrte Sandsteinhäuser und Tempel. Bei unserem Spaziergang lief uns abermals Thomas und Tatjana über den Weg, sie machten sich gerade auf in die Wüste... es sollte nicht das letzte mal sein, dass wir den beiden begeneten.
Der Ausblick vom Dach unseres Guesthous |