Oder: Wir sind am Start und die Welt ist groß Wir ham’ kein Ziel, aber wir fahr’n los unser Zug ist abgefahr’n doch wir sitzen drin Niemand kann ihn stoppen, wir werden weiterrocken ..

Donnerstag, 15. September 2011

Central-Highlands - Hoi An nach Nha Trang 14.08. - 19.08.2011


In der Nacht vor unserem Trip hatten wir sehr schlecht geschlafen und viel darüber nachgedacht. ob die hohe Investition in die Motorradtour wirklich nötig war und was uns da geritten hatte. Aber all das  Zweifel half nix, am nächsten Morgen holten uns Mi und Djuong pünktlich zu unserer Motorradtour ab.

Nach einem Frühstück ging es los. Erster Stop eine Töpferei...Scheiße wir dachten beide jetzt geht die Kaffeefahrt los und wir werden gleich aufgefordert ein paar Krüge oder Tonfiguren zu kaufen, dem war aber nicht so. Ganz ruhig erklärte uns Djuong (mein Fahrer) wie sich die Arbeit gestaltet. Nächster Stop war eine Weberei, danach besuchten wir eine Familie die Reispapier produzierte. Sandra durfte auch glichmal probieren das filegrane Papier herzustellen. Weiter ging es zu den zerfallenen Tempel von My Son  (mal wieder ein Unesco Weltkulturerbe, erbaut von den Champa...).

Und um so weiter wir fuhren und so mehr wir sahen, hörten und schmeckten, desto entspannter wurden wir und merkten das sich die Investion doch sehr gelohnt hatte. Auf dieser sechstages Tour ging es vom Küstenort Hoi An ins Hochland, nach Phuoc Son, Kon Tum, Buon Ma Thout, Lak, Dalat und dann wieder zurück an die Küste nach Nha Trang.

An den ersten zwei Tagen sahen wir kein einzigen anderen "Weißen" und vor allem Phuoc Son empfanden wir als besonders schön und freundlich. Viele Kinder verfolgten uns und riefen uns immer wieder "Hello, Hello" zu. Eine stolze Mutter forderte mich sogar dazu auf ein Foto von ihrem Kind zu machen!




Unsere Beiden Fahrer Mi und Djuong waren auch super nett und freundlich...Sie wirkten ein bißchen wie ein Ehepaar. Djuong war wohl der Ältere der meistens mit mir vorweg fuhr und immer viele Geschichten erzählte. Wenn er redete hatte Mi Sendepause. Mi war mehr wie unsere Mutter, immer bestellte er das Essen und verteilte es dann. Er kaufte auch extra für Sandra eine Maske mit der Sie fast aussah wie eine echte Vietnamesin und öffnete, schloß jedesmal für Sandra der Verschluß von ihrem Helm und trug das Gepäck ins Zimmer, wenn wir abends in den Hotels ankamen.


Morgens standen die beiden immer schon früher auf, aßen ihre Nuddelsuppe, tranken Kaffee und tankten die Bikes. Wow, wir waren echt überrascht wie gut die beiden organisiert waren! Unsere Rücksäcke kamen in große Plastikbeutel sicher gegen Regen verpackt. Für uns hatten Sie jeweils ein Regenponcho und eine Regenhose und Jacke.

Zum Mittag und Abend aßen wir dann immer gemeinsam, wobei die beiden uns immer leckere lokale Gerichte empfolen. Highlights waren auf jedenfall eine Nudelsuppe mit Erdnüssen, Hähnchenfleich und jede Menge Kräuter und Limonen die wir am ersten Tag an irgendeiner Bretterbude aßen und frische

Frühlingsrollen die wir selber füllten und rollten. Zutaten waren Grüne Papaya, Nudeln, fritiertes Reispapier, Hähnchenfleisch, Bambussprossen, Gurke und jedemenge Kräuter, Hmmmm, die Rollen wurden nicht fritiert sondern gleich so mit leckerer Erdnuss- Fisch-Chilly-Soße verspeißt !! Dazu ein leckeres Bier - "Moc Hai Ba YO"! (was wohl soviel heißt wie 1,2,3 Yo oder Prost!).
Zu den Getränke-Highlights gehört definitiv der VIetnamesische Kaffee, den wir uns bei den meißten Pausen gönnten. Der Kaffe wird auf Eis mit Süßer Kondensmilch getrunken und war so unglaublich lecker, dass mir fast die Worte fehlen ihn zu beschreiben...ich probiere es mal mit Sandras worten: Der Kaffee ist so lecker das man die ganze am überlegen ist ob man die Eiswürfel schmelzen läßt, um den Genuss zu verlängern oder ihn möglichst schnell trinkt damit der perfekte Geschmack nicht durch die schmelzenden Eiswürfel verdünnt wird.





So jetzt nochmal zurück zu der Tour die ja nicht nur aus Essen und Trinken bestand, wir besuchten viele verschiedene Handwerke wie schon oben beschrieben, die Töpferer, die Weberei (maschinell und von Hand) und die Reispapier Herstellung, an den weiteren Tagen sahen wir eine Seidenfabrik, eine Ziegelei, eine Gummiplantage, eine Kaffeeplantage, eine Blumenzucht, eine Annanas Palntage und die beiden stoppten oft einfach irgenwo wo Sie was interresantes sahen und zeigten und wie Erdnüsse wachsen (nämlich in der Erde wie Kartoffeln, haben wir uns vorher nie Gedanken drüber gemacht) und wie ein Zimtbaum aussieht usw.








Wir stoppten an ein paar Wasserfällen und badeten teilweise in ihnen und wir besuchten viele Dörfer in denen ethnische Minderheiten wie die muslimischen Cham (Nachfahren der Champa, die eins ein riesiges Reich regierten und monumental Bauwerke wie My Son errichteten) , das Tai-Volk oder die Ca-tu leben.

Dabei sind uns zwei Besonderheiten im Kopf geblieben, zu einem das bei den Ca-tu alle Frauen eine Art selbst gemachte Zigarre rauchen und bei einer anderen Minderheit bei der sich die Menschen sobald sie ein gewisses Alter erreicht haben ihren eigenen Sarg schnitzen und vor oder im Haus aufbewahren. Somit können sie beruhigt  mit dem Wissen, dass sie für den Tod ein Plätzchen sicher haben. Vietnam ist ein multiethnisches Land. Etwa 88 % der Bevölkerung sind ethnische Vietnamesen (Việt oder Kinh). Daneben gibt es noch 53 staatlich anerkanntalte ethnische Minderheiten.

Zum ersten mal unserer Reise sahen wir Elefanten am Lak See die dort schon lange bei einer ethnischen Minderheit leben und heute für den  Touristentransport eingesetzt werden. Auf der Fahrt machten wir knapp über tausend Kilometer mit den Beiden. Auf dem Sozius konnte man bei den wunderschönen Landschaften sehr gut abschalten und ein bißchen nachdenken was so in den letzten Wochen alles passiert war und was für ein Glück wir haben eine solche Reise machen zu können.
 






Denn bei unseren Gespächen mit Mi und Djuong ging es auch sehr oft um Nachdenklich machende Themen wie den Vietnamkrieg und die Folgen, die Armut in Vietnam, die man gerade in den Hochland deutlich sah und spürte, die schwierige Jobsituation im Lande usw. Z.B. hatten die Beiden es immer schwer einen guten Job zu bekommen, da Sie aus dem Süden des Landes kommen und ihre Eltern für die Amerikaner gearbeitet haben. Protestieren ist in Vietnam nicht erlaubt. Und es gibt eigenlich nur eine Partei die man wählen kann bzw. muss. Denn in  Vietnam herscht Wahlpflicht und so bekommt die regierende Partei immer sensationelle Ergebnisse bei 100% Wahlbeteiligung. Was wir auch nicht wußten war, dass es eine 2-Kindregelung in Vietnam gibt. Ahnlich wie in China.



Also alles in allem hatten wir wirklich sechs tolle und interessante Tage mit den Beiden und als Sie uns dann in Nha Trang absetzten waren wir auch ein bißchen traurig das die Zeit so schnell vorbei ging.






























































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