Wir kommen nach ein paar Stunden Flug
in Seoul an. Der Zug der uns in die Innenstadt und somit zu unserer Unterkunft
bringt, ist schnell gefunden. Es fallen uns direkt erste Unterschiede zu Japan
auf, obwohl auch Korea sehr modern und entwickelt ist, wirkt alles asiatischer,
falls man es so nennen kann. Es wird auch wieder gedraengelt, gespuckt und
geschupst. Aber auch gelacht und sich laut in der Bahn unterhalten. Zwar ist
alles weniger gut organisiert, aber dafuer steckt hier alles voller
Leben.
Unser Hostel, das K-Pop Guesthouse liegt
an der Seoul Station, im Herzen der 10 Millionen Einwohner Metropole. Fuer den
ersten Tag bzw. Nachmittag und Abend steht nur die grobe Orientierung und
Essensbeschaffung auf unserem Plan. Obwohl wir ja schon ein bisschen Reiseerfahrung
haben, faellt uns jedes Ankommen auch schwer und es dauert seine Zeit bis man
sich zu Recht gefunden und hat und wohl fuehlt. Ohne vorherige Recherche machten
wir uns nach dem Einchecken auf den Weg was Essbares zu finden. Leider stellte
sich dies nahezu als Lebensaufgabe heraus. Die Koreaner sind wohl die
leidenschaftlichsten Karnivoren die uns bisher begegnet sind. Ja selbst nach
Japan, wo der Vegetarismus und der Veganismus doch eher unbekannt sind, wir
aber trotzdem ueberall vegane Alternativen fanden und gesund ueberleben
konnten, liess uns Korea am langen Arm verhungern. In unseren ersten 3
Versuchen Essen zu gehen bzw. Streetfood zu essen, wurden wir alle 3 mal mit
einem Fleisch oder Fischgericht ueberrascht - obwohl wir uns mehrmals zu vergewissern
versuchten das die erwaehlten Gerichte auch wirklich KEIN FLEISCH enthalten.
Auch unsere lieb gewonnene App Happy Cow konnte uns nicht wirklich
weiterhelfen, da es nur wenige Restaurants vorschlug und diese komischerweise
nie in unserer Naehe zu sein schienen.
Wir entschlossen uns also schweren
Herzens das Essen in Korea links liegen zu lassen und selbst zu kochen. So wird
natuerlich ein grosser Teil der Kultur praktisch unzugaenglich, aber ey, man
muss Prioritaeten setzten.
Wir hatten uns fuers erste fuer drei
Naechte in Seoul einquartiert und begannen mit unserem Sightseeing. Wir
schlenderten durch Seouls Gassen, besuchten alte Schloesser, Tempel,
Shoppingsstrassen usw. Unsere Reisemotivation wurde jedoch von unserer
koerperlichen Erschoepfung getruebt. Die Fahrradtour in Taiwan und die
Wanderung in Japan hatten wir noch immer nicht weggesteckt.
Also wollten wir uns fuer die
naechten 2 Wochen Sued Korea nicht zu viel zumuten.
Ihwa Mural Village
N Seoul Tower - Mount Nam
Wie beschlossen zum Seoraksan
Nationalpark zu fahren. Wir wollten Wandern und zurueck in die Natur und dies
sollte man hier besonders gut koennen.
Die Fahrt war schnell organisiert.
Das oeffentliche Verkehrsnetz in Sued Korea war aehnlich gut wie Japans, zur
unserer Freude jedoch wesentlich guenstiger. Es dauerte knapp 2,5 Stunden dann
kamen wir in der Hafenstadt Sokcho an. Die Touristeninformation lag direkt
neben dem Busbahnhof, die nette Dame lieferte uns nicht nur ein Haufen
Informationen zu Aktivitaeten und Logistik in Sokcho und Umgebung, sondern
schickte uns auch zum Strand an dem man hier campen konnte und zwar for FREE!
Yaaaay! In Sued Korea darf man legal am Strand campen, es kann passieren das
mal Soldaten vorbeikommen die einen weg schicken koennen, aber in der Regal
wird man in Ruhe gelassen. Wir wanderten also zum Strand und fanden
tatsaechlich schon zwei Zelte vor. Wir gesellten uns zu ihnen, wie sich
herausstellte gehoerten die Zelte zu drei Lehrern (einen Koreaner und zwei
Englischlehrern aus Suedafrika bzw. aus den USA). Viele junge Lehrer aus
englischsprachigen Laendern steigen fuer ein zwei Jahre in Sued Korea ab um
hier zu arbeiten.
Wir erkundeten die naechsten zwei
Tage das kleine Kuestenstaedchen und genossen das koreanische Strandleben. Es
gesellten sich in der zweiten Nacht noch 5 weitere Zelte zu uns. Tagsueber
liessen wir auch einfach unser Zelt mitsamt Gepaeck stehen und konnten so ohne
Ballast die Gegend erkunden.
Historisches Dorf
Nach zwei Naechten am Strand und im
Zelt gings dann weiter in den Nationalpark, weswegen wir ja hier waren. Es ging
mit dem oeffentlichen Bus in 30 Minuten ins bergige Hinterland. Wir stiegen in
einer Jugendherberge ab, die uns stark an The Shining erinnerte. Naechtliche
uebernatuerliche Besuche blieben jedoch aus. Das malerische Gebirge des
Seoraksan National Parks im Nordosten Sued Koreas ist fuer seine schroffen
Felsen und super Wanderwege bekannt. In zwei Tagen ging es fuer uns vorbei an
buddhistischen Tempelanlagen und wunderschoenen Bergwaeldern mit Magnolien und
Ahorn auf Bergspitzen und zu versteckten Wasserfaellen.
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