Wir stiegen auf ein Neues in einen der Langstrecken Busse.
Dieser sollte uns in 3,5 Stunden nach Jeonju bringen. Dies ist wohl der touristischste
Ort in ganz Sued Korea und gilt als die koreanischste Stadt im ganzen Land. In Jeonju kann eine Vielzahl von
historischen Bauten bewundert werden. Das Hanok-Dorf ist mit über 800 erhaltenen traditionellen
koreanischen Haeusern (Hanok)
das groesste zusammenhaengende traditionelle Wohngebiet Koreas. In vielen der
Hofhaeuser sind Museen, Ateliers, Restaurants, Teehaeuser, Souvenirgeschaefte und
Boutiquen untergebracht. Es war ein Zufall welcher uns hierher fuehrte.
Wir reisten ohne Reisefuehrer und entschieden immer recht spontan wohin es
gehen sollte, wir hatten in einem kleinen Heftchen, welches wir in der Sokchoer
Touristen Information bekommen hatten, ein Foto von Maisan entdeckt, welches
uns so gut gefiel dass wir dort unbedingt hin wollten. Der beste Ort um Maisan
zu erreichen ist Jeonju.
Der Name Maisan bedeutet woertlich
„Pferdeohrenberg“, da die beiden Gipfel des Berges den Ohren eines Pferdes aehneln. Einheimische bezeichnen den hoeheren Gipfel (673 m)
als Ehemann und den niedrigeren Gipfel (667 m)
als Ehefrau.
Am Fuße des Berges liegt der bekannte Tempel Tapsa. Hier befindet sich der Garten von
Yi Kapmyong der von 1860 bis 1957 lebte. Der Buddhist stapelte in seinem Garten
Steine zu Pagoden und Tuermen. Erstaunlicherweise sind noch immer 80 von den
einst 120 Pagoden erhalten, obwohl kein Zement die einmaligen Gebilde
zusammenhalten.
Da wir dem Sommer immer naeher kamen und es nun zunehmend
heisser wurde in Korea, entschieden wir uns nur fuer eine kleine Runde auf den Gipfel
des Maisan und zum besagten Tempel, Danach ging es fuer uns zurueck in die
Stadt. Wir liessen die heissen Stunden in unserem Airbnb Appartement verstreichen
und trauten uns am fruehen Abend in die Altstadt um uns das Hanokdorf
anzugucken. Was uns aber noch mehr unterhielt waren die vielen Koreaner, die
sich die traditionellen Kleider vergangener Tage liehen, um so passend zur Architektur durch
die engen Gassen zu schlendern.
Auch hier blieben wir leider nur zwei Tage. Wir mussten zuruck
nach Seoul, da unser Flieger nach Madrid
schon in ein paar Tagen gehen sollte. Natuerlich waren zwei Wochen viel zu kurz,
aber wir bekamen wohl in der kurzen Zeit einen ganz guten Eindruck von dem
Land, das mit unserer Heimat so viel gemeinsam hat. Die
Wiedervereinigung des Landes liegt wohl noch in ferner Zukunft. Der Sueden ist bereits in der Zukunft
angekommen, ohne Ruecksicht auf Verluste. Wir hatten in unserem Guesthouse in
Seoul eine gebuertige Koreanerin kennengelernt, die seit ueber 20 Jahren in den
USA lebt. Sie wollte auf diesem Trip Familie besuchen und ihrem Sohn das Land
zeigen in dem sie aufwuchs. Angekommen in ihrem Heimatdorf konnte sie weder ihr
altes Familienhaus finden, noch erkannte sie irgendetwas wieder. Sued Korea
macht einen unglaublichen Wandel durch, der aus dem enormen Wirtschaftswachstum
nach dem Krieg resultiert. Aehnlich wie in Deutschland werden die Wunden des
Krieges durch einen unermuedlichen Arbeitseifer und Konsum geheilt. Es bleibt
spannend was hier passiert, wie sich die beiden Koreas weiterhin unabhaengig
voneinader entwickeln und wann bzw. ob eine Wiedervereinigung jemals moeglich
ist.
Zurueck in Seoul
Temple Food |
Bongeunsa Tempel
Subway Art
Rainbow Bridge
Dachtereasse vom K-Pop Guesthouse
Besuch im Cat Cafe
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